Türkische Eisenbahnen. Rückkaufsrecht: Nach Ablauf von 30 Jahren der Koncession hat die Regierung jederzeit das Recht, die Bahn gegen Entrichtung einer auf die noch übrige Dauer der Koncession jährlich zahlbaren Summe zu erwerben, welche 50 % der durchschnittlichen Jahres- bruttoeinnahme der der Erwerbung unmittelbar vorausgehenden 5 Jahre, mindestens jedoch frs. 10 000 per Kilometer betragen muss. Der durch Taxe festzustellende Wert der Betriebsmittel, Materialien und Vorräte wird der Ges. von der Regierung vergütet werden. Kapital: frs. 15 000 000 in Aktien à frs. 500; Aktien in Deutschland nicht gehandelt. 3 % Obligationen: frs. 160 000 000 in 320 000 Stücken à frs. 500, davon bisher nicht begeben frs. 4 822 500. Zinsen: 15. April, 15. Okt. Tilgung: Durch Verlosung am 15. Sept. per 15. Okt. nach einem Tilgungsplane von 1897 an innerhalb 95 Jahren, von 1900 ab Ver- stärkung u. Totalkündigung zulässig. Zahlst.: Frankfurt a. M.: Gebr. Bethmann. Zahlung der halbjährlichen Coupons mit frs. 7.50, des verlosten Stückes mit frs. 500 zum kurzen Kurse der Pariser Wechsel. Aufgelegt in Frankfurt a. M. am 25. April 1893 frs. 50 000 000 zu frs. 282.50 zum Kurse der Vistawechsel auf Paris. Kurs Ende 1893–1909: 62.15, 65.55, 52, 48, 56.80, 55, 55.50, 56.30, 54.40, 59.80, 60.40, 62.20, 65.50, 68.10, 67.50, 66.80 69.50 %. Notiert in Frankf. a. M. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Je 50 Aktien = 1 St., Maximum 100 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F.. 4 % Div. auf die Aktien, vom Rest 15 % als Tant. an VPR Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Bahnbaukto 79 459 803, Inventar 6 247 501, reservierte Oblig. 4 822 500, Régie Générale: Betriebsrechn. 490 610, Inventar 37 766, Pont du Gallico 13 362, Garantie der türk. Reg. 4 758 852, Guth. bei der türk. Reg. für Militärtransporte 461 919, Effekten f. d. ausserord. R.-F. 112 4890, Guth. bei der Banque Impériale Ottomane in Paris 132 712, do. bei der Société francaise de Reports et Dépots 302 390, Debit. 5281, Kassa 2116. – Passiva: A.-K. 15 000 000, Oblig. 72 552 319, reservierte Oblig. 4 822 500, Provis. für den Dienst d. Oblig. 400 213, statut. Res. 278 574, Spez.-R.-F. 1 836 117, ausserord. R.-F. 112 480, Banque Impériale Ottomane in Constantinopel 691 477, Rückzahl. von Steuern 20 862, alte Div. 34 963, Militärtransporte 461 919, Kredit. 29 823, Gewinn 696 045. Sa. frs. 96 847 292. Gewinn- u. Verlust-Konto 1909: Betriebseinnahmen 3 155 279, Garantiezuschuss der türk. Reg. 4 757 006, zus. frs. 7 912 285; hiervon ab Betriebsausgaben 1 875 977, bleiben frs. 6 036 308, hierzu verschied. Einnahmen 9797, Ge vinn an Wechselkurs 20, Zs. 18 251, zus. frs. 6 064 376. – Davon gehen ab Zs. u. Amort. der Oblig. 4 981 349, Gen.-Unk. 208 323, Zs., Kommiss. u. Steuern 261 906, ausserord. R.-F. 6752, bleibt Gewinn frs. 606 045, welcher folgender- massen verwendet wird: R.-F. 30 302, 2 % Div. 300 000, Spec.-R.-F. 275 743. Dividenden 1895–1909: 0, 0, 0, 0, 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2 %. Verwaltungsrat: In Constantinopel: Vice-Präs. Sallandrouze de Lamornaix, Comte d'Arnoux, R. Baudouy, Sir Adam Block, F. Delaunay, L. de la Giraudiere, L. Pissard, Marquis Théodoli; in Paris: Präs. Baron de Bethmann, d'Angelis, Baron Alb. de Dietrich, R. Mallet, F. Vernes. Direktion: Alexis Rey, Constantinopel. Macedonische Eisenbahn-Gesellschaft in Constantinopel. (Socicté du chemin de fer Ottoman Salonique-Monastir.) Gegründet: 5./2. 1891. Zweck: Bau und Betrieb der der Deutschen Bank in Berlin durch Kaiserl. Ferman vom 15./27. Okt. 1890 koncessionierten Bahnlinie Salonik-Monastir. Die technische Handhabung des Betriebsdienstes wird für Rechnung der Gesellschaft durch die Betriebsgesellschaft der Orientalischen Eisenbahnen geleistet. Die Ausdehnung der Bahn beträgt 218,866 km. Koncession: 99 Jahre vom 27./10. 1890 ab. Vertrag mit der türkischen Regierung. Die Regierung garantiert der Gesellschaft eine jährliche Bruttoeinnahme von frs. 14 300 für jeden im Betrieb befindlichen Bahnkilometer. Als Unterlage für die Garantieverpflichtung hat die Kaiserlich Ottomanische Regierung die Zehnten der Sandjaks Salonik und Monastir überwiesen. Der Dienst der Zehnten wird durch die Administration der Dette Publique Ottomane besorgt. Im Geschäftsjahr 1908 ist die Garantie nicht nur nicht in Anspruch genommen, sondern es ist der Regie- rung auf ihren Anteil an dem Überschusse erstmalig ein Betrag von frs. 4034.27 ausgezahlt worden. Rückkaufsrecht: Nach Ablauf von 30 Jahren seit der Koncessionserteilung hat die türkische Regierung jederzeit das Recht, gegen Zahlung einer jährlichen Summe, welche 50 % der durchschnittlichen Jahresbruttoeinnahme der vorhergehenden 5 Jahre, mindestens aber frs. 10 000 per Kilometer beträgt, die Bahn zu erwerben. Der durch Taxe festzustellende Wert der Betriebsmittel, Materialien und Vorräte wird der Gesellschaft erstattet. Die Zahlung des Kaufpreises ist sicherzustellen. Kapital: frs. 10 000 000 Vorz.-Aktien und frs. 10 000 000 St.-Aktien, beide Gattungen mit 50 % Einzahlung. Die Vorz.-Aktien haben vor den St.-Aktien ein Vorzugsrecht auf 5 % Div. Stücke à frs. 500. Aktien nicht gehandelt. 3 % Obligationen: frs. 60 000 000 = M. 48 480 000, davon noch unverlost in Umlauf Ende 1909: frs. 57 743 000 in Stücken à frs. 500, 2500, 5000 = M. 404, 2020, 4040. Zs.: 2./1., 1./7. Staatspapiere ete. 1910 1911. I. XXXVI