Gewerkschaften. Der Zweck derselben ist die bergmännische Ausbeutung ihres Bergwerkseigentums sowie die Herstellung aller Anlagen u. die Durchführung aller Unternehmungen, welche der Aus- nutzung ihres Bergwerksbesitzes und der Verwertung seiner Produkte dienen. Besitztum: Das Bergwerkseigentum der Gew. besteht aus: 1) dem durch Konsolidation der 13 Steinsalzbergwerke „Gott mit uns“ II–VII u. XII–XVIII' neu entstandenen Berg- werk „Burbach“ auf Steinsalz nebst den mit demselben auf der näml. Lagerstätte vorkom- menden Salzen mit einem Flächeninhalte von 26 629 117 qm; 2) dem Bergwerke „Gerhard“ auf Braunkohle; 3) dem Bergwerk „Burbach', Kreis Siegen, auf Eisen- u. Zinkerz mit einem Flächeninhalte von 25 000 Q.-Lachter = 109 450 qm. Ausserdem hat die Gew. 32 Tiefbohrungen ausgeführt u. auf Grund derselben einschliessl. von 4 schwebenden Mutungen 36 preuss. Maximalfelder gemutet, die sämtl. verliehen wurden, sodass der gesamte Feldesbesitz Anfang 1908 49 preussische Maximalfelder betrug. Einschliessl. der in der Interessensphäre liegenden Gerechtsamen der Gew. Walbeck beträgt die Längserstreckung der Ges. im Allertale liegenden Gerechtsamen 29 km. Von den neu erworbenen Feldern wurden mehrere zu einem Ganzen durch Konsolidation vereinigt, so dass sich folg. geschlossene Felderkomplexe ergaben: Walbeck 13, Burbach 13, Alleringersleben 10, Ummendorf 12 u. Eilsleben 14, zus. 62 Felder mit 13 066 870 qm. Von den 32 in den J. 1906/07 ausgeführten Bohrungen sind 25 bis zum Steinsalz zur Erlangung der Mutung gestossen u. die restl. 7 bis zu grösserer Teufe weiter fortgeführt. Schon aus den wenigen Aufschluss- bohrungen, von denen keine einzige ergebnislos war, ist zu erkennen, dass die sämtl. neuen Gerechtsame reiche Kalilager einschliessen u. als sehr wertvoll zu bezeichnen sind. Die Gew.-V. v. 20./3. 1908 beschloss von diesen Feldern die Gerechtsame Eilsleben u. Ummen- dorf mit zus. 26 Feldern an ein Konsort. landwirtschaftl. Interessenten, jetzt Kaliwerke Ummendorf-Eilsleben Akt.-Ges. für M. 4 500 000 zu verkaufen. Ferner erwarb das Konsort. 55 Kuxe der von der Gew. Burbach aus den 10 Feldern Alleringersleben gebildeten neuen hundertteiligen Gew. zum Preise v. M. 1 100 000. Demgemäss stellte sich der Gesamtpreis auf M. 5 600000 abzügl. der Unk. der Transaktion. Die Zahlungsbeding. u. Modalitäten waren die folgenden: Die Käufer zahlten bei Abschluss des Geschäfts nach einer Anzahlung 3 M. 100 000 bis zum 1./6. 1908 M. 1 500 000, 1./10. 1908 M. 1 000 000, 1./4. 1909 M. 1 000 000, 1./10. 1909 M. 1 000 000, 1./4. 1910 M. 1 000 000. Die 4 letztgenannten Raten von M. 4 000 000 wurden vom 1./6. 1908 ab an mit 5 % Jahreszinsen bis zum jeweiligen Zahlungstag verzinst. Die Rate 4 wurde statt der Barzahlung per 1./10. 1909 von M. 1 000 000 in Oblig. getilgt. An der mit einem Akt.-Kap. von M. 6 000 000 errichteten Akt.-Ges. Kaliwerke Ummen- dorf-Eilsleben beteiligte die Gew. Burbach sich selbst mit M. 1 000 000. Die Gew. Burbach hat die Einzahlungen gleich den übrigen Zeichnern geleistet. An der neugebildeten Gew. Alleringersleben behielt die Gew. Burbach für sich einen Besitz von 45 Kuxen. Die Kosten für den Schacht (Teufe im Juni 1910 291 m) u. die Tagesanlagen der Gew. Alleringersleben wurden aus dem Erlös einer zur ersten Stelle auf die 10 Felder einzutragenden Anleihe in Höhe von M. 2 500 000 gedeckt, sodass eine Inanspruchnahme der Gewerke nicht erfolgt. Von den erhaltenen M. 1 000 000 Alleringerslebener OÖblig. hat Burbach bereits einen grösseren Betrag mit Nutzen verkauft. Der Kapitalgewinn für Burbach aus dem Verkauf der oben genannten Gerechtsame betrug M. 2 201 265, wovon M. 1 300 000 zu Sonder-Abschreib. Ver- wendung fanden. Der Schacht der Gew. Burbach in der Gemark. Beendorf ist bis 360 m Teufe fertig abgeteuft u. ausgebaut. Die Schachtanlage hat eigenen Werksbahnhof u. Anschlussgeleis an die Marien- born-Beendorfer Kleinbahn und durch diese mit der Staatsbahn. Weiter besitzt die Gew. neben der Schachtanlage eine ausgedehnte Chemische Fabrik, die zur Herstell. von Chlorkalium, schwefelsaurem Kali, schwefelsaurer Kalimagnesia, Kieserit u. Brom eingerichtet u. so an- gelegt ist, dass mehr als das doppelte des bisher. Syndikatsanteils produziert werden kann. Die Gew. verfügt über einen Grundbesitz von 117 723 qm in der Gemarkung Beendorf, welcher zum Teil mit den Betriebs- u. Verwalt.-Gebäuden für die Schacht- u. Fabrik- anlagen bebaut ist. Mit dem Bau einer zweiten Schachtanlage für Burbach wurde im März 1910 begonnen, obwohl die Durchschlägigkeit mit den Schacht der Gew. Alleringersleben vorgesehen war, deren Schacht in 1910 vollendet sein u. den Betrieb aufnehmen dürfte. Die Akt.-Ges. Kaliwerke Ummendorf-Eilsleben besitzt sämtliche Kuxe der Gew. Ummendorf; der im Abteufen begriffene Schacht dieser Ges. stand im Juni 1910 bei 240 m Teufe. Die Gew. Burbach ist Eigentümerin von 550 Kuxen der Kali-Gew. Walbeck, welche aus einer zweiten Schachtanlage der Gew. Burbach gebildet worden ist. Burbach hatte die Walbecker Anlagen ab 1./1. 1906 für die Dauer des jetzigen Kalisyndikates, also bis Ende 1909, gepachtet; näheres hierüber siehe dieses Handb. Jahrg. 1909/10. Förderung u. Versand sind Anfang 1906 aufgenommen. Quote im Kalisyndikat: 16.20 Tausendstel. Aus- beute 1906: M. 260 000, 1907: M. 260 000, 1908: M. 300 000, 1909: M. 225 000. Zum Bau einer zweiten Schachtanlage gemäss bergpolizeilicher Vorschrift, Errichtung einer Chlorkalium- fabrik mit Nebenanlagen, emittierte die Gew. Walbeck lt. Gew.-V. v. 12./12. 1908 eine Hypoth.-Anleihe von M. 2 500 000 zu 5 %, rückzahlbar zu 103 %, wovon die Gew. Burbach M. 500 000 übernahm. wovon bereits grössere Beträge mit Nutzen realisiert; event. soll mit der neuen Schachtanlage eine neue Gew. „Konsolidiert Walbeck“ geschaffen werden, was bereits vom OÖberbergamt genehmigt Die Gewerkschaft Burbach gehört dem Kalisyndikat an. Beteil. 1909: 21.12 %, 1910: 15.61 %0.