Gewerkschaften. übergeben, die sofort mit den Arbeiten begonnen hat. Wenn nicht unvorhergesehene Um- stände eintreten, soll noch im Laufe dieses Jahres das Salzlager erreicht werden. Die Finanzierung der Gew. Dingelstedt wurde vorläufig in der Weise geordnet, dass der Gew. von Wilhelmshall ein Kredit bis zu M. 1 000 000 eingeräumt wurde. – Für die Anlagen, die bis Ende 1909 zur Ausführung gelangten, wurden bis dahin M. 580 202 verbraucht. In- zwischen sind die Abteufarbeiten fortgesetzt und die Vollendung der Bauten über Tage u. deren maschinelle Einrichtungen fertiggestellt worden. Die gesamten Kosten der Anlage betragen bis Mitte Mai 1910 rund M. 750 000. Gewerkschaft ver. Constantin der Grosse, Bochum. Gegründet: 1849. Neues Statut 20./5. 1905, handelsger. eingetr. 8./8. 1906. Die Gew. ver. Constantin der Grosse besteht seit 1849 u. besass bis Ende 1892 die Grubenfelder Constantin der Grosse, Apollonia, Joachim, Dülmen, Coesfeld, Burgsteinfurt, verliehen auf Steinkohlengewinnung, ferner die Bleierzberechtsame Sedan u. Münster, sowie die Eisen- steinberechtsame Constantin der Grosse. Durch Konsolidationsbeschluss v. 28./12. 1892 sind dem Besitzstande der Gewerkschaften hinzugetreten: 1) Die Grubenfelder Deutsche Treue, Deutsche Treue I, Deutsche Treue II. 2) Das Grubenfeld Konsolidierte Agathe. 3) Die Steinkohlenzeche Herminenglück-Liborius u. ferner durch Ankauf das Grubenfeld Sanssouci III. 1904 Ankauf des gesamten Bergwerks- besitzes der Bochumer Koks- u. Kohlenwerke mit Zechen Berneck u. Glückwinkelsburg, sowie der Felder Leonhard I u. II. (s. unten.) Der Besitzstand der Gew. ist demnach folgender: Berechtsame: a) Steinkohlenberechtsame Constantin der Grosse, Apollonia, Joachim, Dülmen, Coesfeld, Burgsteinfurt 6 110 226 qm, b) Steinkohlenberechtsame Deutsche Treue, Deutsche Treue I u. II 3 009 463 qm, c) Steinkohlenberechtsame Konsolid. Agathe 3 132 704 qm, d) Steinkohlenberechtsame Herminenglück-Liborius 3 099 414 qm, e) Steinkohlenberechtsame Sanssouci III 120 900 qm, f) Steinkohlenberechtsame Berneck, Glückwinkelsburg und Leonhard I u. II, ferner: g) Bleierzberechtsame Sedan u. Münster, h) Eisensteinberechtsame Constantin der Grosse; zus. 16 326 713 qm. Betriebsanlagen: 7 Schächte, 448 Koksöfen, davon 388 mit Gewinnung der Neben- produkte, 4 Benzolfabriken: Nach einem Abkommen mit Dr. C. Otto & Co. Dahlhausen gingen die bisher mit der genannten Firma gemeinschaftlich betriebenen Anlagen zur Ge- winnung von Nebenerzeugnissen auf Schacht I/II und IV/V am 1./7. 1909 in den alleinigen Besitz der Gew. über, wohingegen die Nutzungsdauer der Firma Dr. C. Otto & Co. an der Nebengewinnungsanlage auf Schacht III entsprechend verlängert ist. Der Bau einer neuen Schachtanlage ist in der Gemeinde Riemke beabsichtigt. Die Veranlassung zu dem Projekt hat der Besitz unverritzter Feldesteile gegeben, die nach einer Berechnung bis zur Teufe von 1500 m einen Kohlengehalt von 103½ Mill. t aufzuweisen haben. Die Anlage ist als Doppelanlage mit Koksofenbatterie gedacht. Der Bau dürfte 2 bis 3 Jahre in Anspruch nehmen. Die Unk. sollen aus den Abschreib. mehrerer Jahre gedeckt werden. Grundbesitz: 115 ha. 79 Beamten- u. Arb.-Häuser mit 163 Wohnungen für Schacht I u. II, 20 Beamten- u. Arbeiterhäuser mit 39 Wohnungen für Schachtanlage III, 205 Beamten- u. Arbeiterhäuser mit 454 Wohnungen für Schachtanlage IV/V bei Herne u. 5 Beamten- häuser mit 7 Wohnungen für Schachtanlage VI/VII. 4 Arbeitermenagen auf Schacht I/II, III, IV/V u. VI/VII für Koksarbeiter. In der Gew.-Vers. v. 9./4. 1904 wurde zur Erhöhung der Beteil.-Ziffer beim Rhein.-Westf. Kohlensyndikat der Ankauf der Bochumer Koks- u. Kohlenwerke A.-G. beschlossen; für das A.-K. der Ges. wurden M. 3 000 000 bezahlt u. ausserdem die Schulden von ca. M. 900 000 übernommen. Zur Beschaffung der notwendigen Geldmittel hat die Gew. 1904 eine nicht eingetragene 4½ % Anleihe von M. 2 500 000 ausgegeben (wieder getilgt). Durch den Ankauf der Bochumer Koks- u. Kohlenwerke empfing die Gew. die Zechen Berneck u. Glückwinkels- burg mit 260000 t Beteil. im Kohlensyndikat u. eine Koksfabrik u. Nebenproduktegewinn.- Anlage mit 130 000 t Beteil. für Koks. Ausgaben für Neuanlagen auf allen Werken 1905 bis 1909: M. 2 885 137, 2 368 965, 2 239 784, 1 604 257, 1 757 755. Kuxe: 1000 Stück (Kurs s. unten). 4 % Anleihe von 1903. M. 7 000 000 in Stücken à M. 1000, auf Namen der Deutschen Bank oder deren Order u. durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 2./1. 1910 durch jährl. Auslos. von mind. M. 200 000; verstärkte Tilg. u. Totalkündig. mit 6 monat. Frist ab 1910 zulässig. Zur Sicherung der Anleihe ist eine Sicherungs-Hypoth. in Höhe von M. 7 000 000 auf Namen der Deutschen Bank auf den gesamten Bergwerks- u. Grundbesitz der Gew. eingetragen. Von weiteren Eintrag. in Höhe von M. 734 330, wovon M. 402 000 lediglich auf der Arbeiterkolonie bei Schacht IV u. V eingetragen sind, wurden M. 332 330 auf 2./1. 1904 gekündigt, sodass die Anleihe auf dem gesamten Gewerkschafts- besitz zur I. Stelle, auf der Arbeiterkolonie bei Schacht IV u. V jedoch unmittelbar hinter M. 402 000 gesichert ist. Zahlst.: Bochum: Kasse der Gew.; Berlin: Deutsche Bank: Essen: Essener Credit-Anstalt, Essener Bankverein. Die Anleihe wurde vom 1.–16./7. 1903 den Inhabern der auf 1./4. 1904 gekündigten 4½ % Oblig. von 1893, 1895 u. 1901 zum Um- tausch angeboten; die Inhaber der gekündigten Anleihen erhielten den gleichen Nennbetrag der 4 % Anleihe von 1903 u. ausserdem als Zinsdifferenz M. 2.50 bar; ferner wurde den Einreichern der zu 103 % rückzahlbaren Anleihen von 1893 u. 1895 das Agio von 3 % bei