Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 2861 Aufsichtsrat: Vors. Ober-Bürgermeister Wilh. Denicke, Celle; Stellv. Rittergutsbes. Karl von der Wense, Bargfeld; Major a. D. Drewsen, Lachendorf; IHofbes. Hch. Buhr, Steinhorst; Hofbes. Ernst Alpers, Gross-Oesingen; Landesbaurat Müller-Touraine, Reg.-Baurat Guericke, Hannover; Hofbes. Drangmeister, Beedenbostel; Bürgervorsteher Stöver, Dir. Bomke, Celle. Crefelder Eisenbahn-Gesellschaft in Crefeld. Gegründet: 19./7. 1880, eingetr. 30./10. 1880 als Aktien-Ges. Konz, 6./10. 1868 bezw. 23./7. 1880 u. 15./4. 1903 unbeschränkt. Zweck: Vollendung des Baues u. Betrieb der aus dem Fallissement der Crefeld-Kreis Kempener Industrie-Eisenbahn-Ges. angekauften normalspur. Eisenbahnen: a) von Süchteln über Oedt nach Kempen u. von da kreisförmig über Hüls, Crefeld, St. Tönis u. Vorst zurück nach Süchteln, mit Abzweig. nach Viersen u. Grefrath, b) von Hüls nach Mörs mit Verbind.- Geleisen im Westen von Crefeld u. Anschluss an die Staatsbahn in Crefeld, Kempen, Viersen, Grefrath u. Mörs (Gesamtlänge aller Linien 62.80 km), wovon seit 15./11. 1916 die Strecken, Süchteln-Vorst-Grefrath 4.37 km ausser Betrieb sind. Die Bahn besitzt 17 Bahnhöfe u. 6 Haltepunkte, ferner 19 Lokomotiven, 36 Personen-, 10 Gepäck- u. 268 Güterwagen etc. Die Herstell. eines 2. Geleises darf erst dann verlangt werden, wenn die Brutto-Einnahme im Durchschnitt dreier aufeinander folgenden Jahre mind. M. 16 000 pro km beträgt. Die Ges. ist verpflichtet, auf staatliches Verlangen den Betrieb der Bahn einer an- schliessenden Eisenbahnverwaltung gegen eine jährl. Rente in Höhe des Durchschnitts. reinertrages der letzten 5 Jahre, mind. muss jedoch diese Rente 4½ % des Anlagekapitals betragen, zu überlassen. Ebenso kann der Staat verlangen, dass im Bedarfsfalle Vollbahn- betrieb eingeführt wird und die Ges. selbst entweder die dieserhalb nötigen Bauveränd. trägt und besorgt, oder aber den ganzen Betrieb einem anderen Unternehmer überlässt. Die a. o. G.-V. v. 29./3. 1912 genehmigte den Abschluss eines Betriebsführungsvertrages mit der Allg. Deutschen Kleinbahn-Ges. in Berlin ab 1./4. 1912 auf 10 Jahre. Diese Ges. erhielt eine Vierteljahrsvergüt. von M. 5625 u. eine Gewinnbeteil. von 25 % bei Betriebs- überschüssen von M. 335 000–435 000 u. von 30 % bei Über M. 435 000. Die Allg. Deutsche Kleinbahn trat 1920 von der Betriebsführung gegen Zahlung einer Abstandssumme von M. 100 000 zurück. Der Betrieb wurde vom 1./3. 1921 ab von der Stadt Crefeld übernommen. Kapital: M. 2 200 000 in 1400 Inh.-Akt. zu M. 500 u. 1500 Inh.-Akt. zu M. 1000. Urspr. M. 1 Mill; erhöht 1881 um M. 400 000, 1885 um M. 100 000 u. 1897 bezw. 1898 um M. 500 000, 1907 nochmalige Erhoh. des A.-K. um M. 1 Mill. Mitte 1914 erwarb die Stadt Crefeld M. 850 000 Akt. der Ges. zu 80 %. Lt. G.-V. v. 27./9. 1922 herabgesetzt durch Zus. logung der Aktien im Verh. v. 2:1 auf M. 1 500 000, alsdann erhöht um M. 700 000 auf M. 2 200 000, die neuen Aktien sind der Stadt Crefeld u. dem Kreise Kempen zu 110 % Überlassen worden. ugleich die Aufnahme von Anleihen vom Reich u. von Preussen von M. 8 Mill. sowie von Crefeld u. Kreis Kempen von M. 700 000 beschlossen. Anleihe: M. 1 500 000 in 3¼ % Schuldverschreib., aufgenommen lt. G.-V. v. 4./4. 1903 zwecks Beschaff. von Betriebsmaterial., zur Ausführ. von Bauten, zur Tilg. der alten 4 % Anleihe von 1891 sowie von Bankschulden; Stücke à M. 500. Zs. 1./10. u. 1./4. Tilg. bis spät. 1951 durch Auslos. oder Rückkauf, aus den Überschüssen jährl. mit % bis 1909, von dann ab mit 1 % u. Zs., stärkere Tilg. u. Gesamtkündig. mit Genehmigung des Ministers zulässig. Die Anleihe ist auf die Bahneinheit der Crefelder Eisenbahn (April 1903 Buchwert M. 2 950 000) das Bahngrundbuch eingetragen. Aufgelegt 7.–9./4. 1904 zu 97.50 %. Den Inhabern der alten, am 1./7. 1904 heimgezahlten 4 % öblis, von 1891 (Restbetrag M. 572 000) wurde ein Bezugsrecht auf die neuen Schuldverschreib. dergestalt eingeräumt, dass je M. 500 4 % Oblig. M. 500 neue 3¼ % Oblig. umgetauscht und den ersteren ausserdem eine Barzahlung von 3 % gleich M. 15 inkl. Vergütung der Zinsdifferenz von 3½ zu 4 % bis 1./7. 1904 für jede umgetauschte Oblig. gewährt wurde. Noch in Umlauf am 31./3. 1922 M. 1 196 000. Zahlst.: Crefeld: Deutsche Bank Fil.; Berlin: Deutsche Bank, C. H. Kretzschmar, Jarislowsky & Co. Abraham Schlesinger; Elberfeld: Berg. Märk. Bank (Fil. der Deutschen Bank); Oldenburg: Oldenb. Landesbank. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach 30 J. (F.). Kurs Ende 1914 18 1923: –*, –, 75, –, 76*, 74, 60, 50, 50, 300 %. Notiert in Berlin. Im Mai 1924 erhielt die Ges. die Genehmig., die noch im Umlauf befindl. Schuldverschr. der 3½ %% Anleihe von 1903 u. der 4½ % Anleihe von 1914 auf einmal zu kündigen mit 6monat. Frist. Anlelhe: M. 1 500 000 in 5 % (bis 31./3. 1918) 4½ % Teilschuldverschreib., M. 1 000 000, auf Inhaber lautend, lt. ministerieller Genehmigung v. 18./4. 1914, später diese Anleihe um M. 500 000, also auf M. 1 500 000 erhöht. Stücke à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilgung ab 1914 bis spät. 1954/55 durch Auslosung von 1 % des urspr. Betrages plus ersp. Zs. im Juli-Sept. (zuerst 1913) auf 1./4. (erstmals 1914)/. Auch kann Ankauf stattfinden. Ver- tärkte Tilg. oder Totalkündig. ist zulässig. Sicherheit: Bahnpfandschuld, eingetragen hinter obiger I. Anleihe. Der Erlts dient zur Tilg. der Bankschulden u. zur Errichtung von Neu- anlagen. In Umlauf bezw. noch nicht begeben am 31./3. 1921 M. 1 391 500. Coup.-V. 4 J. (K.) der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Crefeld: Deutsche Bank Fil.; Berlin: Deutsche Bank, Abraham Schlesinger, Jarislowski & Co.; Elberfeld: Berg. Märk. Bank (Fil. der Deutschen ank); Oldenburg: Oldenburgische Landesbank. Geschäftsjahr: 1./4.–31,3. Gen.-Vers.: Im II. Geschäftsquartal. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 500 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 2 St.