Banken und andere Geld-Institute. 5185 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 88 781, Steuern 17 417, Abschr. 6229, Gewinn- vortrag 1160*). – Kredit: Gewinnvortrag 220, Zs. u. Provis. 99 353, Effektengewinn 5635, Hausertrag 8379. Sa. RM. 113 588. *) Gesamtgewinn für 1929 RM. 35 660 (davon Sonder-Rückstell. 34 500, Vortrag 1160). Dividenden: 1924–1929: 5, 6, 8, 9, 8, 0 %. Direktion: Robert Kindgen. „ Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt Dr. Max Baumhögger, Bonn; Rechtsanw. Erwin Menken, Köln; Fabrikant Dr. Heinrich Krings, Niederbieber-Segendorf b. Neuwied; Dipl.-Kaufm. J. H. Krumpe, Georg Hammels, Köln. Bankhaus Julius Geiss, Akt.-Ges. in Liqu., Boppard. Die G.-V. v. 17./3. 1928 hat die Auflösung u. Liqu. des Instituts beschlossen. Der Betrieb der Hauptstelle in Boppard u. der Zweigniederlass. in Oberwesel usw. ist bereits eingestellt worden. Die Ges. ist im Herbst 1927 in Zahlungsschwierigkeiten geraten, welche einen aussergerichtl. Vergleich zur Folge hatten. Die bevorzugten Gläubiger sind voll befriedigt worden; die Quote, welche an die nicht bevorrechtigten Gläubiger ausgeschüttet werden wird, ist abhängig von der Art, in der die Vermögensgegenstände verwertet werden können. Da die Bank die erforderl. Betriebsmittel nicht aufbringen konnte u. dies auch nach der Genehmig. des Zwangsvergleichs nicht möglich war, ist die Auflös. der Ges. u. die Einstell. des Bankbetriebes vorgenommen worden. Liquidatoren: Ph. Frank, Rechts- anwalt Albert Metze, Boppard a. Rh. – Eine amtliche Bekanntgabe der Firmenlöschung ist bisher nicht erfolgt. 3 Braunschweigische Staatsbank Braunschweig (Leihhausanstalt), Dankwardstr. 1. Gegründet: Die am 9./3. 1765 gegründete Leihhausanstalt ist durch das Staatsbank- gesetz v. 20./12. 1919 zur Braunschweigischen Staatsbank umgewandelt. Für ihre Verbind- lichkeiten haftet der Staat mit seinem ganzen Vermögen. Direktorium u. Hauptbankkasse in Braunschweig. Zweigkassen in Bad Harzburg, Blankenburg, Braunlage, Eschershausen, Gandersheim, Hasselfelde, Helmstedt, Holzminden, Königslutter, Oker, Schöningen, Schöppen- stedt, Seesen, Thedinghausen, Vorsfelde, Wolfenbüttel. Zweck: Die Staatsbank ist Körperschaft des öffentl. Rechts, sie pflegt den Real- Personal- u. öffentl. Kredit und betreibt sämtliche Bankgeschäfte in den Grenzen des Staatsbankgesetzes. Die Braunschweigische Staatsbank ist amtliche Hinterlegungsstelle. Die Braunschweigische Staatsbank ist berechtigt zur Ausgabe von für den Gläubiger unkündbaren Pfandbriefen (Landesschuldverschreibungen) und Kommunalobligationen (Landesschuldverschreibungen) u. von für Gläubiger u. Schuldner kündbaren Braun- schweigischen Staatsbankobligationen (Leihhausschuldverschreibungen). Bereits die Grün- dungsverordnung v. 9./3. 1765 hat der Leihhausanstalt das Recht zur hypothekarischen Be- leihung von Grundstücken u. zur Ausgabe von Schuldverschreibungen gegeben. Dieses Emissionsprivileg ist durch die Verordnungen v. 20./8. 1867 (Br. GuvS Nr. 72). v. 10./7. 1881 (Br. GuyS Nr. 27) weiter ausgestaltet worden, erstreckt sich auf die Ausgabe von Pfand- briefen u. Kommunalobligationen u. hat in § 28 des Staatsbankgesetzes auf Grund des Reichsgesetzes über die Pfandbriefe u. verwandten Schuldverschreibungen öffentlich-xrecht- licher Kreditanstalten v. 21./12. 1927 (RGBl. I S. 492) seine gegenwärtige Fassung erhalten. Die Hypothekenpfandbriefe, die durch erststellige Hypotheken zu decken sind, u. die Kom- munalobligationen, für die eine Deckung in Darlehen an inländische Körperschaften des öffentlichen Rechts vorgeschrieben ist, unterliegen den Bestimmungen des Gesetzes über die Pfandbriefe u. verwandten Schuldverschreibungen öffentlich-rechtlicher Kreditanstalten v. 21./12. 1927 (RGBl. I S. 492). Die Staatsbank kann weiterhin verzinsliche u. unverzins- liche Schatzanweisungen bis zur Laufdauer von 3 Jahren ausgeben. –— Sämtliche Schuld- verschreibungen der Braunschweigischen Staatsbank sind reichsmündelsicher u. staatlich garantiert. Die Staatsbank ist an folgenden Banken beteiligt: Deutsche Landesbankenzentrale A.-G. in Berlin, Braunschweig-Hannoversche Hypothekenbank, Hannover, Studien-Ges. für die Finanzierung des deutschen Strassenbaues. Die Grundst. umfassten am 1./10. 1930 die Zentrale u. die Geb. von 13 Zweigkassen, ferner 4 Beamtenwohnhäuser. Beamte u Angestellte einschl. der verwalteten Betriebe 499, ohne diese Betriebe 367. Grundvermögen: RM. 5 000 000. – Reserven: RM. 1 230 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1926: 1./4.–31./3.). Gewinn-Verteilung: a) 20 % an den Allg. R.-F., b) 5 % an den Kursrücklagefonds, c) Rest an die Staatskasse. Aufwertung: Im August 1930 bot die Bank auf Grund einer von der Braunschweigischen taatsregierung am 24./4. 1930 erlassenen Verordnung den Gläubigern ihrer Landesschuld- verschreibungen u. Pfandbriefe Serie VI–X eine Abfindung von 55 % des Goldwertes an. Das Angebot ist angenommen. Goldschuldverschreib. Im Umlauf Dez. 1930: 8541 Feingold. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1931. 325