5338 Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Aus dem Gesschäftsbericht 1930/31: Im verflossenen Geschäftsjahr konnte die Ges. nur Grundstücke in einer Gesamtgrösse von 27 552 qm veräussern. Die weiteren Aus- sichten für die künftige Verwert. des Grundbesitzes der Ges. sind nicht als günstig zu bezeichnen. Das Unternehmen wird wahrscheinlich damit zu rechnen haben, dass infolge des Fehlens der Hauszinssteuermittel die Bautätigkeit in seinem Geschäftsbereich vor- läufig zum Stillstand kommt. Der derzeitige Bauindex u. die Verhältnisse auf dem Geld- u. Kapitalmarkt lassen eine Erstell. von Wohnungen in der freien Wirtschaft wegen der sich daraus ergebenden untragbaren Mieten noch nicht zu. Unter diesen Verhältnissen kann die Ges. an eine weitere Kap.-Ausschütt. zurzeit nicht denken. Der Besitz der Ges. ist schuldenfrei. Die Verpflicht. für den Strassenbau u. die Kabellegung, für die aus- reichende Rückstell. erfolgt sind, treten erst nach einer längeren Reihe von Jahren in Erscheinung, da sie genügend baureifes Gelände zur Verwert. hat, für das nur geringe Regulierungskosten entstehen. Terraingesellschaft Frankfurter Chaussee A.-G. in Berlin W 62, Burggrafenstr. 11. (Börsenname: Frankfurter Chaussee.) Gegründet: 20./2. 1896. Zweck: Erwerb, Bebauung, Veräusserung u. Verwertung von Grundstücken, die Ver- mittelung von Grundstücksgeschäften sowie die Beteilig, an anderen Grundstücks-, Bau- oder sonstigen Unternehmungen. Entwicklung u. Besitztum: Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung ein zu Lichten- berg bei Berlin an der Frankfurter Chaussee gelegenes Terrain von 201 792.8 qm, abzügl. Ca. 62 500 am für Strassen u. Plätze von dem Bank-Dir. Leop. Steinthal für M. 10.70 pro qm Bauland = M. 1 500 000 in Aktien. Über die Verkäufe u. Abtretungen bis 1919 s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1917/18 u. 1923/24. Bestand Ende 1923 68 914 qm. 1924 keine Grund- stücksverkäufe, auch 1925 keine Besserung der Verhältnisse am Grundstücks- u. Baumarkt. Es konnten einige Hundert Quadratruten verkauft werden, auch wurde eine Neuregelung der Pachtverhältnisse durchgesetzt. Die Nachteile, die der Ges. durch die neue Bauordnung mit ihrer beschränkten Bebauungsmöglichkeit erwachsen, werden dadurch ausgeglichen, dass eine Reihe von projektierten Strassenzügen, welche die Ges. zu regulieren gehabt hätte, durch den neuen Bauplan fortfallen. Der Grundbesitz der Ges. hat sich 1929 durch getätigte Verkäufe um 3156 qm Bauland vermindert. Lt. Mitteil. der Verwalt. in der G.-V. v. 15./10. 1930 sind noch etwa 70 000 qm Nettobaufläche vorhanden. Beteiligung u. Interessengemeinschaft: 1927 Abschluss eines Interessengemeinschafts- vertrages mit der Lichtenberger Terrain-Akt.-Ges., deren Aktienmehrheit im Besitz der Ges. ist. Kapital: RM. 1 000 000 in 1800 Aktien zu RM. 300 u. 4600 Aktien zu RM. 100. – Vor- kriegskapital: M. 1 800 000. Urspr. M. 1 800 000 in 1800 Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 28./5. 1925 Umstell. auf RM. 540 000 (10: 3) in 1800 Akt. zu RM. 300. Lt. G.-V. v. 5./6. 1928 Erhöh. um RM. 460 000 auf RM. 1 000 000. Den alten Aktion. wurde ein Bezugsrecht derart eingeräumt, dass auf je RM. 300 alte Aktien RM. 200 junge Aktien zu 100 % bezogen werden konnten. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1930 am 15./10. Stimmrecht: Je RM. 100 = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Rest 6 % Tant. an A.-R., Überrest zur Verf. der G.-V. Gewinnanteile gelangen nur dann zur Verteilung, wenn die erforderlichen Beträge der Ges. bar zur Verf. stehen u. zum Ge- schäftsbetrieb nach Beschluss des A.-R. nicht erforderlich sind. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Immobil. 1 375 000, Eff. u. Beteilig. 560 000, Debit. 220 373, Postscheck u. Kassa 49, Kaut. 1. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 100 000, Strassen- bau-Rückl. 450 000, Übergangs-K. 250 000, Kredit. 274 323, Gewinn 81 100. Sa. RM. 2 155 423. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 100 115, Gewinn 81 100. Sa. RM. 181 216. – Kredit: Bruttoertrag RM. 181 216. Kurs: Ende 1913: 73.25 %; Ende 1926–1930: –, 128, 101, 95, 64.75 %; 1931 (30./6.): – (60) %. Notiert Berlin. Dividenden: 1913: 0 %; 1924–1929: 0, 0, 0, 7, 7, 7 %. Vorstand: Dipl.-Kfm. Adolf Runck. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Hermann Beutel, Stellv. Dir. Wilhelm Irmer, Dir. Friedrich Paul Runck, Dir. Adolf Runck sen. Zahlstelle: Berlin: Deutsche Verkehrsbank A.-G., Berlin W 62, Kurfürstenstr. 86a. Terrain-Ges. Südende in Liquid. in Berlin, Werderscher Markt 10.II. Der Vermögenbestand besteht nur noch aus einer Restkaufgeldhypothek von PM. 20 000 aus dem Jahre 1922, deren Aufwert. beantragt ist, aber nur einen geringen Betrag ergeben wird. Sogleich nach Feststellung dieser Aufwert. wird die Löschung im Handelsregister veranlasst werden. Eine Ausschüttung an die Aktionäre kommt nicht mehr in Frage. Liquidator: Herm. Silberberg. Eine amtliche Löschung der Firma ist noch nicht erfolgt.