Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 5453 Waldenburger Bergwerks-Aktiengesellschaft, Waldenburg in Schlesien. -In Verbindung mit den entstandenen finanz. Schwierigkeiten im Pless-Konzern musste im Dez. 1930 auch die Ges. sich an ihre Gläubiger wenden um über ein Moratorium zu verhandeln. Gegründet: 5./5. 1930; eingetr. 12./11. 1930. Gründer: Hans Heinrich Fürst von Pless, Fürstenstein; Dr. Hans Prinz von Pless, Pszezyna (Poln. O.-S.); Alexander Reichsgraf von Hochberg, Bolko Reichsgraf von Hochberg, Beatrix Reichsgräfin von Hochberg, Fürsten- stein. – Hans Heinrich Fürst von Pless brachte Bergwerke, Kuxe, Grundst., Betriebsanl., Forder., Beteilig. u. andere Vermögenswerte im Gesamtwerte von RM. 21 996 000 ein und erhielt für diese Einlage 21 996 Aktien. Zweck: Betrieb, Pachtung u. Verpacht. von Unternehm. der Bergwerks- u. Chemischen Industrie einschl. von Fabriken u. Anlagen, die als Nebenbetriebe vorgenannter Unternehm. anzusehen sind, insbes. von Kokereien, Ammoniakfabriken, Leichtölfabriken, Brettmühlen, Sägewerken u. Ziegeleien, sowie die Beteilig. an derartigen Unternehm.; Ein- u. Verkauf aller bei diesen Industrien benötigten bzw. gewonnenen Produkte; Erwerb u. Verwert. von Patenten auf dem Gebiete dieser Industrien. Kapital: RM. 22 000 000 in 22 000 Akt. zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Vorstand: Dir. Heinrich Lohsse, Bergwerks-Dir. Dr. Schmidt. Prokuristen: P. Pilz, R. Lungwitz. Aufsichtsrat: Dr. Hans Prinz von Pless, Pszezyna (Poln. O.-S.); Dir. Otto Meyer, Berlin; Oberdir. Hanns Treitschke, Beuthen O.-S.; Gen.-Dir. Walter von Pohl, Waldenburg; Fürst- lich Plessischer Ober-Bergwerks-Dir. Dr. Franz Ebeling, Laziska-Srednie (Poln. O.-S.). Zahlstelle: Ges.-Kasse. Stahlwerk Becker Akt.-Ges. in Willich b. Krefeld. Gegründet: 15./10. 1908; eingetr. 31./10. 1908 in Krefeld. Geschäftsstellen in Berlin, Frankfurt a. M., Leipzig, Remscheid u. Düsseldorf. Die finanziellen Verhältnisse der Ges. waren seit Jahren ungünstig gewesen, z. T. auch durch Anleihe-Aufwert., obwohl die Ges. meist gut beschäftigt war. Nach Übergang der Akt.-Majorität auf ein Hüttenkonsortium ist (Febr. 1930) Stilllegungsantrag für die Walz- drahtproduktion u. die Flussstahlerzeugung gestellt worden. Das endgültige Schicksal der übrigen Anlagen, u. a. der Hochofenbetriebe, ist noch ungewiss. Gegen den Beschluss der G.-V. v. 3./4. 1930 auf Genehmig. der Bilanzen einschl. der Gewinn- u. Verlustrechnungen für die Geschäftsjahre 1927/28 u. 1928/29 u. auf Entlastung des Vorstandes u. des Aufsichtsrats für die gleichen Jahre hat der Aktionär Fabrikbes. Carl Stoltenhoff im Mai 1930 Anfechtungsklage erhoben. Dieser Prozess ist noch nicht entschieden. Daher hat die Verwalt. im Jahre 1931 die behördliche Genehmig. zur Verschiebung der Bilanzsitzung herbeigeführt. In Auswirkung der allgemein rückläufigen Konjunktur haben die Verluste in den beiden letzten Jahren weitere beträchtliche Erhöhungen erfahren. Ein Termin für die Aufsichtsratssitzung ist vorläufig noch nicht festgelegt worden. Zweck: Erricht., Erwerb u. Betrieb von Werken zur Herstell. von Eisen u. Stahl jeder Art, von bergbaulichen u. anderen damit in Verbindung stehenden Anlagen, die Verwert. aller Erzeugnisse sowie allgemein die Führung von gewerblichen Betrieben u. die Vornahme von Handelsgeschäften jeder Art. Betriebsabteilungen: I. Reinholdhütte: 2 Hochöfen mit je 500 cbhm Fassungsraum; Stahl- werk mit 2 je 70 Tonnen-Kippöfen, 3 feststehenden Martinöfen von je 15 Tonnen, 3 Elektro- öfen, System Röchling-Rodenhausen von je 8 t, 1 Heroultofen von 6 t u. 1 Heroultofen von 15 t Fassungsvermögen. II. Willich: Sämtl. weiterverarbeitenden Betriebe: Walzwerke: Blockstrasse, Feinstrasse, Drahtstrasse, Blechwalzwerk, Hammerwerk, Gesenkschmiede, Kalt- walzwerk für Qualitätsfeinbleche, mechan. Werkstatt, Präzisions-Zieherei, Rohrpresserei, Rohrzieherei u. Rohrwalzwerk mit dazu gehörigen Hilfs- u. Nebenbetrieben. Erzeugnisse: Hochwertige Elektrostähle, Werkzeug-, Schnelldreh-, Nickel- u. Nickel- chromstahl für Automobilbau, Luftfahrzeuge, Schiffbau, Kugellagerstahl in Rohren, Stangen u. Schmiedestücken, Kugelstahl, Magnetstahl usw., Werkzeugstahl, Dynamo- u. Transfor- matorenbleche. Stanzbleche, Karosseriebleche, legierte u. unlegierte Bleche für die Säge- industrie, Halbzeug, Elektrostahlblöcke, legierte u. unlegierte für alle Verwendungszwecke der Qualitätsindustrie, Siemens-Martin-Stahlblöcke aller Härtegrade, Roheisen in allen Qualitäten. Kapital: RM. 12 000 000 in 18 750 Aktien zu RM. 20 u. 11 625 Aktien zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 8 000 000. Urspr. M. 500 000; bis 1913 erhöht auf M. 8 000 000, dann erhöht von 1916–1923 auf M. 150 Mill. in 145 000 St.-Akt. u. 5000 Vorz.-Akt. zu je M. 1000. Die Kap.-Umstell. erfolgte It. G.-V. v. 24./11. 1924 von M. 150 Mill. auf GM. 1 500 000 derart, dass der Nennwert der St.- u. Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf GM. 20 ermässigt u. je 2 St.- bzw. Vorz.-Akt. zu 1 Aktie zus.gelegt wurden. Die gleiche G.-V. beschloss Erhöh. um RM. 5 000 000 in 5000 St.-Akt. zu