5482 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Kurs: Ende 1913: 216 %; 1925–1928: 43, 80.50, 38, 14 %. Notiz in Berlin 1929 eingestellt. Dividenden: 1913/14: 4 %; 1924/25–1929/30: 0 %. Direktion: Oskar Thun. Aufsichtsrat: Vors. Konsul S. Marx, Stellv. Bank-Dir. Dr. phil. h. c. Oskar Schlitter, Bankier Gerhard Boehme, Fabrik-Dir. Fr. Ludwig. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Internationale Handelsbank. R. Frister Akt. Ges. in Berlin S0 36, Cottbuser Str. 9. Gegründet: 13./5. 1906 mit Wirkung ab 1./1. 1906; eingetr. 30./6. 1906. Zweck: Erwerb u. Fortführung der bisher von der offenen Handelsgesellschaft in Firma R. Frister Inh. Engel & Heegewaldt in Oberschöneweide u. Berlin betrieb. Metallwarenfabrik, Besitztum: Die Fabriken befinden sich auf eigenen Grundstücken der Ges. in Ober- schöneweide bei Berlin u. zwar die Hauptfabrik in der Edisonstr. mit 186 m Strassenfront. 46 m Wasserfront an der Oberspree u. einer Grösse von 85.35 a (hiervon bebaut 3500 qm); eine zweite Fabrik zwischen der Rummelsburger Chaussee u. der Fuststrasse mit 110 m bzw. 130 m Strassenfront bei 90 m Tiefe und einer Grösse von 105 a (hiervon bebaut 3750 qm). Die Hauptfabrik in der Edisonstrasse ist durchweg massiv u. meist vier- u. mehrstöckig errichtet. Der Flächeninhalt aller benutzbaren Räume der Hauptfabrik beträgt 21 600 qam, von welchen 1600 qm zu Bürozwecken dienen. Das an der Rummels- burger Chaussee gelegene Werk besteht aus Fachwerkgebäuden sowie Schuppen mit 2200 qam bebauter Fläche und 3000 qm benutzbaren Räumen. Die Fabrikanlage setzt sich zusammen aus: Gürtlerei, Gross- u. Kleinstanzerei, Drückerei, Schlosserei, Schmiede, Autogen- u. Elektroschweisserei, Klempnerei, Automaten- u. Fasson-, Revolver- u. sonst. Dreherei, sowie den erforderlichen mechanischen Werkstätten, Schleiferei, Galvani- siererei, Grob- u. Feinbrenne, Glüh-, Beiz-, Trommel- u. Waschanlagen, Werkzeugbau, Montage-, Pack- u. Lagerräumen, Laboratorien, photograph. Atelier, mit etwa 1200 Masch. bis zu den grössten Dimensionen sowie zahlreichen Hilfseinricht. Zum Antrieb sind 75 meist Drehstrommotore mit zus. ca. 500 PS vorhanden, die ebenso wie die Beleuchtung aus eigenen, vom städtischen Elektrizitätswerk belieferten Hochspannungs-Transformatoren- anlage von 2 * 200 KV4, wie auch von der eigenen Turbinenzentrale mit 260 KW sowie Umformeranlage gespeist werden können. In den Werkstätten werden elektr. u. Gas.- beleuchtungskörper aller Art u. deren Zubehörteile sowie andere Apparate u. Gegenstände aus Metall u. Eisen, ausserdem elektr. Heiz- u. Kochapparate hergestellt. Beschäftigt werden in der Zentralverwalt. u. Fabrik Berlin-Oberschöneweide etwa 250 Angest. u. 1200 Arb. Entwicklung: 1920 Fusion mit der K. M. Seifert & Co., A.-G. in Dresden. Die in Dresden geleg. Fabrik wurde 1924 abgestossen. In der a. o. G.-V. der Ges. v. 10./12. 1926 ist beschlossen worden, das Vermögen der Gebr. Israel A.-G. in Berlin als Ganzes mit dem Rechte zur Fortführung der Firma im Wege der Fusion unter Ausschluss der Liqu. mit Wirkung v. 1./6. 1926 ab zu übernehmen. Für nom. RM. 300 Aktien der Gebr. Israel A.-G. wurden RM. 300 Aktien der R. Frister A.-G. gewährt, soweit nicht die Frister A.-G. selbst Eigen- besitzer von Aktien der Gebr. Israel A.-G. war. 1929 erfolgte wegen verstärkter Fabrikation von Artikeln für Gas, Wasser u. Elektrizität Erweiterung der Anlagen u. Vergrösserung des Maschinenparkes. Ferner wurden im Zus. hang mit der Ausdehnung der Fabrikation freundschaftliche Vereinbarungen mit den Bergmann Elektricitätswerken, Berlin, getroffen, die sich an der R. Frister A.-G. beteiligt haben. Verlust-Abschluss 1930: Das Jahr 1930 schloss mit einem Verlust von RM. 3 106 447, vermindert durch den Gewinn-Vortrag auf RM. 3 037 208. Dieser wird teilweise getilgt durch Heranziehung von RM. 400 000 aus dem R.-F. (der dann noch 10 % des A.-K beträgt), der Rest von RM. 2 637 000 wird vorgetragen. Eine Sanierung durch Kap.-Zusammenleg. sei vorerst nicht beabsichtigt. – Zur Begründung dieses Abschlusses wurde von der Ver- waltung dargelegt, dass der Verlust nur zu einem geringsten Teil als Betriebsverlust anzu- sehen sei. Ohne Abschreibungen würde sich noch ein Gewinn von rd. RM. 300 000 ergeben haben. Man habe geglaubt, eine gründliche Bereinigung aller irgendwie notleidenden Aktiven vornehmen zu müssen. Hierzu gehören in erster Linie die Beteilig. u. Effekten, deren Buchwert i. Verh. RM. 1.626 Mill. betrug u. die jetzt nur noch mit RM. 589 000 bewertet werden. Die Verluste bei den Beteilig. betreffen vor allem die insolvent gewordene Fürstenberger Glashüttenwerke A.-G., die J. Hirschhorn A.-G., die Hasis & Hahn A.-G., die Schulz & Sackur A.-G., verschiedene kleinere Beteilig., insbesond. noch die Ariston-Elka Maschinenfabrik A.-G. in Dresden. – Die Verhältnisse der Ges. sind, lt. Mitteil. im Geschäftsbericht, nicht nur durch eine Treuhand-Ges., sondern auch technisch u. kalkulatorisch eingehend geprüft worden. In der G.-V. v. 28./11. 1931 wurde die Entlastung des Vorstandes ausgesetzt bis die über den Aktienverkauf zwischen dem Käufer u. dem Verkäufer, die beide Grossaktionäre der Ges. sind, schwebenden Differenzen beigelegt werden. Interessengemeinschaft: 1923: Interessengemeinschaften mit der Firma J. Hirschhorn Akt.-Ges. der A.-G. Hasis & Hahn, Stuttgart u. Gebrüder Israel A.-G., Berlin. Die Interessen- gemeinschaft mit der Gebr. Israel A.-G. ist inzwischen zur Fusion gediehen.