5490 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. zu treiben u. alle Geschäfte vorzunehmen, die dem Zweck des Unternehm. förderlich sind u. zu diesem Zweck andere Unternehmungen zu erwerben u. sich an solchen zu beteiligen sowie Interessengemeinschaften einzugehen. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. im Stadtbezirke Kalk, beläuft sich auf zus. 88 954 qm. Die auf diesem Grundst. erricht. Fabrikanl. bestehen aus grossen modernen Fabrikat.- u. Montagehallen, den zugehör. Magazinen u. Lagerräumen, den erforderl. Neben- gebäuden, sowie einer grossen Modellschreinerei u. 6 Modellschuppen. Die gesamte bebaute Fläche beträgt 30 070 qm. Auf dem Grundst. befindet sich ausserd. ein geräumiges zweistöck. Verwalt.-Gebäude von 730 qm Fläche. Ferner besitzt die Ges. 6 dreistöckige Wohnhäuser, die ebenfalls im Stadtbezirk Kalk liegen. Die Werkstätten der Ges. sind mit allen neuzeit- lichen u. wirtschaftl. Einricht. ausgestattet, wie elektr. Kräne, Hebezeuge, Transportwagen etc. Es sind etwa 435 Werkzeugmasch. vorhanden, wie Drehbänke, Hobelmasch., Shapingmasch., Stossmasch., Bohrmasch., Fräsmasch., Schleifmasch. etc., die zur Bearbeit. der Werkstücke für die zu bauenden Masch. Verwend. finden. Zum Betriebe der Masch. dienen 225 Elektromotore mit zus. ca. 4000 PS. Der jährl. Stromverbrauch dieser Motore beträgt ca 3 000 000 KW u. wird von den der Stadt Köln gehör. Kraftwerken gedeckt. Das Werk besitzt ausserdem drei Dampfkessel mit ca. 300 qm Heizfläche, eine Druckluftzentrale von ca. 3000 cbm Stundenleistung. Die Dampfkessel dienen während der Wintermonate zum Betriebe der dampfhydraul. Pressen u. Hämmer in der Schmiede, sowie zur Heizung der Werkstätten in Gemeinsch. einer weiteren Niederdruckanlage. Die Druckluftanlage dient in den Sommer- monaten u. bei Kohlenmangel ebenfalls zum Betriebe der Pressen u. Hämmer in der Schmiede, sowie zur Bedienung der Niethämmer. Die einzelnen Werkstätten sind durch Normal- u. Schmalspurgleise miteinander verbunden. Der Betrieb erfolgt mittels eigener Lokomotiven. Anschluss an die Staatsbahn ist gleichfalls vorhanden. Grundbesitz in Mannheim ca. 21 000 qm, davon ca. 8000 qm überbaut. Verbände: Die Ges. gehört ausser 7 kleinen Verbänden dem Verein deutscher Maschinen- Bau-Anstalten u. dem Verein deutscher Werkzeugmaschinenfabriken, beide in Berlin- Charlottenburg, an. Entwicklung: Die Ges. ging aus der Kommandit-Ges. Kalker Werkzeugmaschinenfabrik L. W. Breuer, Schumacher & Cie. hervor. Die Ges. erlitt im Geschäftsjahr 1925/26 dadurch erhebl. Verluste, dass der verstorb. Gen.-Dir. Jakob Becker ohne Wissen des A-R. erhebl. Kredite aus Mitteln der Ges. an die Firma Imperia-Werke Motorradbau G. m. b. H., deren Anteile Angehörigen der Familie Becker gehörten, gewährten. Das Imperia-Werk geriet in Konkurs; die Kalker Maschinenfabrik hatte vom Verwalter anerkannte Forder. von RM. 409 298. Bei der Schlussrechnung im Nov. 1929 entfiel auf die nichtbevorrechtigten Gläubiger eine Quote von 11.25 %. Die G.-V. v. 12./12. 1925 hat den früh. Vorstandsmitgl. die Entlast verweigert. Gegen deren Erben sind Regressansprüche geltend gemacht. Im April 1928 erfolgte die Sanier. der Ges. durch Herabsetz. des A.-K. auf RM. 385 100 u. Wiedererhöh. auf RM. 1 200 000. Im Juli 1928 wurde der Betrieb stillgelegt. Bereits im März 1928 wurde die Abt. Warmwalz- werksbau an die DEMAG in Duisburg u. die Abt. Werkzeugmaschinenbau an die Fa. Schiess-Defries A.-G. in Düsseldorf abgegeben. Die Ausnutzung der restl. Abt.: Hydraulik, Kaltwalzwerksbau u. Adjustage erfolgte durch Abschluss von Verträgen mit den Firmen MEs Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Ehrbardt & Sehmer, Saarbrücken, u. EUMUCO Aktiengesellschaft für Maschinenbau in Schlebusch-Manfort. Diese Verträge hatten zur Folge, dass die Ges. die eigene Fabrikation vorläufig einstellte. Die entbehrl. Maschinen wurden an die AwG Allgem. Werkzeugmaschinen-Ges. Akt.-Ges., Berlin, verkauft. Nach Einstell. der Fabrikation im Jahre 1929 verwaltete die Ges. lediglich den Grundbesitz in Köln-Kalk, der zum Teil zu günstigen Bedingungen vermietet ist. Die G.-V. v. 19./9. 1930 genehmigte den mit der AwWG Allgem. Werkzeugmaschinen-Ges. Akt.-Ges. in Berlin abgeschlossenen Verschmelzungsvertrag, inhalts dessen das Vermögen dieser Ges. als Ganzes unter Ausschluss der Liqu. auf die Kalker Maschinenfabrik A.-G. mit Wirkung vom 1./1. 1930 übertragen wurde u. die Aktion. der übertragenden Ges. als Entgelt Aktien der Kalker Maschinenfabrik A.-G. im Umtauschverhältnis 1:1 erhielten. – Die Firma wurde geändert in „Kalker Maschinenfabrik u. AwWwG Allgemeine Werkzeug- maschinen Aktiengesellschaft“; der Sitz wurde nach Berlin verlegt. Beteiligungen: 1928/29 beteiligte sich die Ges. an der Maschinenbau-Akt.-Ges. vorm. Eberhardt & Sehmer in Saarbrücken. Kapital: RM. 2 000 000 in 20 000 Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 3 600 000. Urspr. A.-K. M. 3 600 000, von 1921–1922 erhöht auf M. 10 800 000 in 7200 St.-Akt. u. 3600 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.- Umstell. lt. G.-V. v. 18./12. 1924 von M. 10 800 000 auf RM. 3 851 500 derart, dass der Nenn- betrag der St.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 500 herabgesetzt wurde. Unter Berückeicht. des Einzahl.-Wertes der Vorz.-Akt. von RM. 251 500 wurden die 3600 Vorz.-Akt. auf 503 Aktien so zus. gelegt, dass dieselben gleichfalls einen Nennwert von RM. 500 haben. Diese 503 Vorz.-Akt. sind dann in St.-Akt. umgewandelt worden. Die G.-V. v. 11./4. 1928 beschloss Herabsetz. auf RM. 385 100 durch Einziehung von 3852 Aktien, die der Ges. frei- willig u. unentgeltlich zur Verf. gestellt wurden u. Herabsetz. des Nennwerts aller übrigen Aktien von je RM. 500 auf je RM. 100 zur Tilg. der Unterbilanz, zur Vornahme a. o. Abschr. u. Zurückstellungen. Sodann Wiedererhöhung auf RM. 1 200 000 durch Ausgabe