5776 Industrie der Steine und Erden. Direktion: Ernst Mangelsdorf. Prokuristen: Joh. Becker, C. Fritzsch. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Johs. Levin, Leipzig; Bank-Dir. Jean Heberer, Chemnitz; Komm.-Rat Stephan Hirschmann, Nürnberg; Rechtsanwalt Dr. Schroth, Grimma. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Glas- u. Metallwerke Ernst Jensen, Akt.-Ges., Dermbach (In Konkurs.) Über das Vermögen der Ges. wurde am 2./4. 1929 das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsbeistand Dr. Wagner, Stadtlengsfeld i. Thür., Menzengraben 1. Der gesamte Gebäude- u. Grundbesitz wurde im Aug. 1929 versteigert. Rheinisch-Westfälische Kalkwerke in Dornap. Gegründet: 9./7. 1887 (eingetr. 2./9. 1887) unter der Firma „Dornap-Angerthaler A.-G. für Kalkstein- u. Kalkindustrie“, seit 30./6. 1888 unter obiger Firma. Betriebsstellen in Dornap, Hochdahl, Neanderthal, Gruiten, Wuppertal-Elberfeld, Wuppertal-Barmen, Wülfrath, Hofer- mühle, Ober-Hagen, Letmathe u. im Hönnethal. Zweck: Betrieb von Kalkstein- u. Dolomitbrüchen, Weiss-, Wasserkalk- u. Sinterdolomit- Brennereien, Ringofenziegeleien, Thon- u. Sandgruben, sowie allen aus diesen Betrieben Sich ergebenden Nebenzweigen. Entwicklung: Im Jahre 1896 wurden die Kalkwerke von Stöcker, Meyberg in Dorna, Lipken, Kampermann in Elberfeld, Hein, Rossmüller in Wülfrath, Schulz & Stood in Ober- hagen, Wicking & Co. u. Schlenkhoff in Letmathe angekauft, ferner die in Isenbügel liegenden Güter Rossdelle, Laupenmühlen u. Stemmen. Im Jahre 1897 wurden die Hessmannschen Werke im Hönnethal bei Menden u. ein Kalksteingelände in Letmathe erworben. Lt. G.-V. v. 20./4. 1907 Übernahme der Bergischen Dolomit- u. Weisskalkwerle A.-G. in Gruiten, lt. G.-V. v. 5./3. 1908 Erwerb von 550 Morgen Land in den Hönnethaler Gemeinden Eisborn, Volkringhausen u. Balve. 1910/11 Ankauf des Gutes „Post Düssel (41 ha) mit bedeutendem Kalksteinvorkommen in der Abt. Gruiten u. von 32 ha Gelände in der Abt. Letmathe; 1911/12 Ankauf des Gutes „Schlösserheide“ in der Abt. Gruiten u. von 19 ha in der Abt. Letmathe; 1912/13 Erwerb von 11.83 ha Kalksteinterrain aus dem Besitz des Berg. Gruben- u. Hüttenverein zu Hochdahl u. von 4.32 ha bei Obergrüne; 1913/14 Ankauf von 11.41 ha Kalksteingelände bei Gruiten, 2.89 hain Obergrüne, 63.66 ha in Letmathe, 29.58 ha in Hönnethal u. der Besitzung „Elbinghaus'; 1921/22 Ankauf von 17.3170 ha Kalksteingelände in Obergrüne u. Erwerb eines Patentes zur Herstell. von Magnesiaprodukten aus Dolomit u. Erricht. einer Versuchsanlage zu dessen Ausbeutung in Verein mit anderen Interessenten; 1924/25 Erwerb von Grundbesitz in Gruiten (4.5 ha) zur Anlage einer Drahtseilbahn, in Elberfeld (3.5 ha) u. in Letmathe (2.4 ha). 1926/27 wurde in der Nähe der Betriebsabteillung Hofermühle je zur Hälfte mit einem Nachbarunternehmen das Gut Bökel in Grösse von 50.58.69 ha mit einem bedeutenden Kalksteinvorkommen erworben, ferner in Letmathe 2 Anwesen mit je einem Wohnhaus. 1926/27 erwarb die Ges. 50 Kuxe von 100 Kuxen des Dolomitwerks Gewerkschaft Bergmann in Hagen-Delstern, ausserdem 100 Kuxe des Kalkvorkommens Gewerkschaft Franziska III in Volkringhausen. 1927/28 Erwerb von insges. 51.08.33 ha in Unterdüssel, Gruiten u. Neandertal. Bau von 1 Zweifamilienhaus, 1 Vierfamilienhaus u. 2 Beamtenwohnhäusern. 1928/29 Erwerb von 60.71 a Grundbesitz; abgestossen wurden 12.12 a; ferner Bau von 2 Beamtenwohnhäusern. 1929/30 Erwerb von 28.21.95 ha Grundbesitz; abgestossen wurden 78.68 a. – Zur Aus- dehnung des Einflusses der Rheinisch-Westfälischen Kalkwerke im Finnentroper Kalkgebiet wurden a) mit Vertrag vom 28./3. 1930 die Attendorner Kalkwerke G. m. b. H., Attendorn erworben. An den Erwerb knüpft sich ein 10jähr. Lieferungsvertrag mit einem west- fälischen Hüttenwerk. b) Mit Vertrag vom 16./3. 1930 wurden zusammen mit der West- deutschen Kalkwerke A.-G. in Köln im Verh. von zu von der I. G. Farbenindustrie A.-G. in Leverkusen die sämtlichen Anteile der Heggener Kalkwerke G. m. b. H. in Heggen erworben. Dieser Kauf führte zum Abschluss eines 20jährigen Lieferungsvertrages der Westdeutschen Kalkwerke A.-G. in Köln mit dem I. G. Farbenkonzern für den Bedarf seiner sämtlichen Werke in Rheinland u. Westfalen. Die Rheinisch-Westfälischen Kalk- werke sind an diesen Lieferungen entsprechend beteiligt. — Um besonders der West. deutschen Kalkwerke A.-G. einen Stützpunkt für ihre nach Luxemburg, Lothringen und Frankreich weisenden Interessen zu schaffen, übernahm die Ges. am 1./7. 1929 in Gemein- schaft mit den Westdeutschen Kalkwerken den Betrieb der Trierer Kalk. u. Dolomitwerke in Wellen a. d. Mosel zunächst pachtweise auf 3 Jahre, um alsdann allmählich nom. RM. 960 400 des RM. 1 000 000 betragenden A.-K. dieser Ges. zu günstigem Preise zu erwerben. 1930/31 Verkauf von 5.24.70 ha Grundbesitz. Im Interesse einer einheitlichen Organisation übernahm die Ges. 1930/31 das lt. Vertrag vom 16./3. 1930 von den Westdeutschen Kalk- werken A.-G. in Köln erworbene ein Drittel der Anteile der Heggener Kalkwerke G. m. b. H. in Heggen, wodurch die Beteilig. der Rheinisch-Westfäl. Kalkwerke an den gemeinsamen vertraglichen Lieferungen sich entsprechend erhöht hat. Somit sind sämtliche Anteile der Heggener Kalkwerke G. m. b. H. in den Besitz der Rheinisch-Westfäl. Kalkwerke über- gegangen.