Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 5879 Zweck: Fabrikation von Kattun u. ähnlichen Stoffen. Die Ges. hat in Eilenburg einen Grundbesitz von 7 ha, wovon ca. 4 ha bebaut sind. Sie verfügt über eine Kattundruckerei mit 7 Druckmasch. sowie über eine Bleicherei, eine Wäscherel, eine Färberei u. Appretur- anstalt u. eine Rauherei. Es sind 5 Dampfkessel u. eine 350 PS. Dampfmasch. mit zwei Dynamos vorhanden, welche den ganzen Betrieb mit elektr. Licht u. Kraft versorgen. —– Ca. 120 Angestellte u. Arbeiter. Kapital: RM. 1 065 000 in 1300 St.-Aktien zu RM. 500, 4000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 150 Vorz.-Akt. zu RM. 100, letztere ausgestattet mit 6 % (Max.) Vorz.-Div. mit Nachzahl.- Anspruch, 3 fachem Stimmrecht u. Vorbefried. im Falle der Liquid. zu 125 %; auch ist ab 1./7. 1931 Einzug der Aktien zu 125 % gestattet. – Vorkriegskapital: M. 900 000. Urspr. A.-K. M. 900 000, dann erhöht von 1920–1923 auf M. 4 500 000 in 3000 St.-Akt. zu M. 300, 3300 St.-Akt. zu M. 1000 u. 300 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 5./12. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 4 500 000 auf RM. 1 065 000 (4: 1) durch Denomination (M. 300 St.-Akt. = RM. 75, M. 1000 St.-Akt. = RM. 250 u. M. 1000 Vorz.-Akt. = RM. 50). Lt. G.-V. v. 20./10. 1925 Neueinteilung des St.-A.-K., u. zwar in 1300 St.-Akt. zu RM. 500 u. 4000 St.- Akt. zu RM. 100 u. 150 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1931 am 19./11. Stimmrecht: 1 St.-Aktie zu RM. 100 = 1 St., 1 St.-Aktie zu RM. 500 = 5 St., 1 Vorz.-Aktie = 12 fach. St.-Recht in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Dotierung von Sonderrückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 6 % Div. (Max.) an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspr., 4 % Div. an St.Aktien, vom verbleib. Betrage 8 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 für jedes Mitgl. u. von RM. 2900 für den Vors.), Rest Super-Div. an St.-Aktien bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 220 700, Masch. u. Einricht. 129 903, elektr. Anlage 14 400, Kupferwalzen 75 000, Geschirr u. Auto 1000, Arbeiter-Wohnhäuser 61 450, Kassa u. Postscheck 6132, Scheck u. Wechsel 62 318, Eff. 87 470, Schuldner 291 718, (Bürgschaftsforder. 60 000), Waren u. Materialien 324 664, Verlust 102 201. – Passiva: A.-K. 1 065 000, Delkr.- Rückl. 28 706, Ruhegehalts-Rückl. 28 820, =― Sterling-Kursverlust- Rückl. 40 000, (Bürgschaftsverpflicht. 60 000), Gläubiger 214 430. Sa. RM. 1 376 956. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.- u. Betriebsunk. 334 707, Löhne u. Gehälter 292 809, soziale Lasten u. Steuern 83 083, Handl.-Unk. 83 185, Zs. u. Skonti 41 294, £ Sterling- Kursverlust-Rückl. 40 000, Abschr. 55 474. – Kredit: Gewinn-Vortrag aus 1929/30 827, Brutto-Waren-Gewinn 686 383, Gewinn aus Skonti, Zs., Mieten 34 641, Entnahme aus dem R.-F. 106 500, Verlust-Vortragi) 102 201. Sa. RM. 930 552. 1) Betriebsverlust aus 1930/31 RM. 114 053 abzügl. Vortrag vom Vorfjahr 826 = 113 227, zuzügl. Abschr. 55 474 u. Rückstell. auf Sterlingrückl. 40 000 = 208 701 abzugl. Entnahme aus dem R.-F. 106 500 = RM. 102 201. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 72 %; Ende 1925–1930: 79.50, 82, 81.50, 74.50, 64, 48 %; 1931 (30./6.): 41.5 %. Kurs in Halle a. S. Ende 1926–1930: 80, 78, 74, 64, 48 %; 1931 (30./6.): – %. Dividenden: 1912/13: 4 %; 1924/25 –1930/31: 8, 0, 6, 6, 4, 0, 0 %. Direktion: Fritz Thielen. Prokuristen: Ernst Neuhaus, Erwin Schlegel. Aufsichtsrat: Vors. Bankdir. Rud. Steckner, Stellv. Fabrikbes. Paul Heime, Halle a. S.; Fabrik-Dir. Heinr. Huth, Wörmlitz; Fabrikdir. Prof. Dr. Rob. Haller, Basel. Zahlstellen: Berlin: S. Bleichröder: Halle a. S.: Dresdner Bank; Leipzig: Dresdner Bank. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Das verflossene Geschäftsjahr stand wiederum im Zeichen vermehrter Absatzschwierigkeiten. Hierzu kam die weiter stark rückläufige Konjunktur auf dem Baumwollmarkt verbunden mit starken Preissenkungen, wodurch trotz vorsichtiger Disposition ein erheblicher Verlust auf Warenbestände entstand. Wenn auch die Beschäftigung der Gesellschaft durch Hereinnahme von Auslandsaufträgen ungefähr auf der gleichen Höhe des letzten Geschäftsjahres gehalten werden konnte, so war dieselbe immer noch als unzureichend zu bezeichnen. Die starke Zurückhaltung der inländischen Abnehmer führte zur Erteilung von nur kleinen Druckaufgaben, so dass eine einigermassen rationelle Ausnutzung des Betriebes nicht möglich war, was sich durch erhöhten Material- verbrauch neben den sehr gedrückten Warenpreisen ungünstig ausgewirkt hat. Anderer- seits konnte die Ausführung auch kleinerer Dispositionen im Interesse einer weiteren Verbindung zumal mit noch zahlungskräftiger Kundschaft nicht abgelehnt werden. Die Aussichten sind im Hinblick auf die sich immer mehr verschärfende ungünstige Wirt- schaftslage als wenig hoffnungsvoll zu bezeichnen, zumal der Baumwollmarkt seit Schluss des Geschäftsjahres einen weiteren Rückgang erfahren hat. Hierzu kommt, dass mit Rücksicht auf die gesunkene englische Währung mit verschärfter Konkurrenz auf den Auslandsmärkten zu rechnen ist. Robert Ehrhardt, Mechanische Schuhfabriken Akt.Ges. in Elterlein i. Erzgeb. (In Konkurs.) Der Antrag der Ges., über ihr Vermögen das Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses zu eröffnen, wurde abgelehnt. Zugleich wurde gemäss § 24 der Vergleichs- ordnung am 12./2. 1930 das Konkursverfahren über das Vermögen der Ges. eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanw. Meyer in Buchholz i. Sa, Zeppelinstr. 2. Nach dessen Mitteil. v. Nov. 1931 ist das A.-K. verloren, ebenso werden die nicht bevorrecht. Forder. ausfallen.