Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 5881 Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1930 am 22./11. Stimmrecht: Jede St.-Aktie zu RM. 20 1 St.; jede Aktie zu RM. 100 5 St.; jede Vorz.- Aktie zu RM. 100 5 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), besond. Rückl., 7 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 500 je Mitgl., der Vors. RM. 1000), Rest weitere Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1930: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 268 000, Masch. 100 000, Leisten 14 500, Mobil. 1, Utensil. 1, elektr. Anlage 1, Stanzmesser 7500, Fuhrwerk 1, Beteil. 22 500, Kassa 1205, Postscheck 1658, Bankguth. 26 520, Wechsel 12 800, Schuldner 735 275, Vorräte 402 612, Verlust 233 330. – Passiva: A.-K. 566 000, Delkr. 30 000, Bankschulden 124 471, Gläubiger 1 195 436. Sa. RM. 1 915 908. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 572 872, Dubiose 108 862, Abschr. auf Fabrikanlage 59 861. – Kredit: Gewinnvortrag 5993, Bruttogewinn 502 271, Verlust (239 324, abz. Gewinn-Vortrag 5993) 233 330. Sa. RM. 741 595. Kurs: Ende 1925–1930: – (15), 65, 42.5, 60, 31, – %. Zugel. Anfang 1922 in Berlin. Notiz 1931 eingestellt. Dividenden: 1912/13: 0 %; 1924/25–1929/30: 0 %. Direktion: Karl Dressel; Stellv. Karl Wild. Prokurist: Wilhelm Keil. Aufsichtsrat: (3–8) Reg.-Rat Köhler, Berlin; Carl Fatzler, Nürnberg; Rechtsanw. u. Notar Dr. Fränkel, Berlin; vom Betriebsrat: O. Korn, K. Markart. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Darmstädter u. Nationalbank u. deren Niederlass. Aus dem Geschäftsbericht 1929/30: „Die rückgängige Marktlage des verflossenen Geschäftsjahres, die ständig abnehmende Aufnahmefähigkeit der Bevölkerung u. die damit im Zus.hang stehende Bevorzugung immer billigerer Preislagen, die eine Abwanderung von unseren Erzeugnissen im Gefolge hatte, im Verein mit fortwährend steigenden Lasten verursachten unserer Gesellschaft namhafte Verluste. Hierzu kam, dass abschlussreife Verhandlungen bezüglich Ausdehnung unserer Geschäfte mit Amerika in letzter Minute durch für den Export ruinöse Zollbestimmungen zerschlagen wurden, was den Verlust der diesbezüglich investierten Beträge zur Folge hatte.“ Eduard Lingel, Schuhfabrik Akt.-Ges. in Erfurt, Landgrafenstr. 1. Gegründet: 4./8. 1898 mit Wirkung ab 1./6. 1898; eingetr. 20./8. 1898. Zweck: Fortbetrieb der seit 1872 bestehenden Schuhfabrik Eduard Lingel, übernommen bei der Gründung der Akt.-Ges. für M. 3 000 000; Herstellung u. Verwertung von Schuhwaren sowie einschlagender Artikel. Besitztum: Das Fabrikgrundst. in Erfurt, Landgrafenstr. 1 u. Arndtstr. 3, umfasst ein Areal von 19 866 qm; 1906/07 wurde das Etablissement durch einen Neubau erheblich vergrössert. Die Arbeitsräume, welche sich in 9 Geb. befinden, nehmen jetzt auf einem Grundst. von 50 000 qm einen Flächenraum von etwa 35 000 qm ein. Darin befinden sich 24 Arbeitssäle, 10 Lagerhäuser, 3 Beamtenhäuser u. ein Arbeiter-Wohnhaus. Die Antriebs- masch. bestehen aus: 1 Dieselmotor mit 160 PS u. ca. 200 Motoren mit zus. ca. 1000 PS. Zurzeit werden durchschnittlich ca. 1000 Personen beschäftigt. Beteiligungen: 1920/21 Erwerb sämtl. Anteile der Ges. Friedrich Metzler Schuhfabrik, G. m. b.H., Erfurt, u. der Mella Schuhfabrik, G. m. b. H., Erfurt. Die Betriebe dieser beiden Unternehmen sind 1925 stillgelegt worden; die Liegenschaften sind zum grössten Teil an Dritte vermietet. Kapital: RM. 3 840 000 in 95 000 St.-Akt. zu RM. 20, 9 500 St.-Akt. zu RM. 100, 950 St.-Akt. zu RM. 1000. 10 000 Vorz.-Akt. zu RM. 2 u. 20 Vorz.-Akt. zu RM. 1000. Die Vorz.-Akt. sind mit 7 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 6fachem Stimmrecht ausgestattet. — Vorkriegskapital: M. 6 000 000. Urspr. M. 3 000 000; erhöht bis 1912 auf M. 6 000 000, weiter erhöht 1919–1923 auf M. 105 000 000 in 95 000 St.-Akt. u. 10 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 9./2. 1925 von M. 105 000 000 auf RM. 1 920 000 in der Weise, dass der Nennwert der St.- u. Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 20, bzw. RM. 2 herabgesetzt wurde. Gleichzeitig fand Erhöh. um RM. 1 920 000 in 19 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 20 Vorz.-Akt. zu RM. 1000, mit Div.-Ber. ab 1./1. 1925 statt. Sämtl. neuen Aktien sind einem Konsort. mit der Verpflicht. überlassen, davon RM. 950 000 den bisher. St.-Aktionären im Verh. 200: 100 zu 102 % plus gesetzl. Steuern zum Bezuge anzubieten. Grossaktionär: Bankhaus Adolf Stürcke in Erfurt (Aktienmehrheit). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1930 am 7./11. Stimmrecht: Je RM. 20 St.-Akt. = 1 St.; je RM. 2 Vorz.-Akt. in best. Fällen = 6 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 7 % an Vorz.-Akt., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergütung von RM. 2000 pro Mitgl., der Vors. RM. 4000), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Fabrikanlagen 843 400, Wohnhäuser 127 500, Masch. leinschl. Transmissionen u. Treibr.) 115 101, Fuhrpark 1, Geschäftsmöbel u. Kontorutensil. 1, elektr. Anlagen 1, Fabrikeinricht. 1, Leisten u. Stanzmesser 47 500, Kassa 6271, Wechsel u Schecks 5665, Wertp. 3172, Beteil. 873 176, Waren u. Vorräte 778 321, Debit. 2 957 836, Bank--