Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 5901 Besitztum: Die Hauptfabrikanlage in Hannover-Linden hat einen bebauten Flächeninhalt von 43.489 qm, dazu kommen Arbeiterhäuser mit einem Flächeninhalt von 8694 qm. Das Lindener Werk hat z. Zt. 1250 Webstühle, 20 Dampfkessel mit 2700 qm Heiz- ffäche, 3 Dampfmaschinen u. 2 Dampfturbinen, die zus. etwa 6400 PS entwickeln; ferner eine Wasserreinigungsanlage, die imstande ist, stündlich 720 cbm Wasser zu enthärten. Die Zweigfabrik in Oggersheim hat einen bebauten Flächeninhalt einschl. Arbeiter- wohnhäuser von 42.310 qm; in der Oggersheimer Anlage befinden sich z. Zt. 794 Webstühle, 6 Dampfkessel mit 700 qm Heizfläche u. 2 Dampfmasch., die etwa 750 PS entwickeln u. ist mit elektr. Kraftanlage versehen. Die Zweigfabrik in Zittau hat einen bebauten Flächen- inhalt von 14.870 qm; in der Zittauer Anlage befinden sich z. Zt. 269 Webstühle, 1 Dampf. kessel mit 175 qm Heizfläche u. 1 Dampfmasch. mit 135 PS. – Die Ges. beschäftig z. Zt. in obigen 3 Werken etwa 1800 Arbeiter u. Beamte. Beteiligungen: Anfang 1927 erwarb die Ges. einen massgeblichen Betrag von Aktien jetzt ca. 90 %) der Berliner Velvetfabrik M. Mengers & Söhne Akt.-Ges., die ungefähr 1140 Personen beschäftigt. – Die Mechanische Weberei zu Linden ist ferner mit einem namhaften Betrage an dem Kc. 6 000 000 betragenden A.-K. der G. A. Fröhlich's Sohn Weberei-, Samt- u. Druckfabrik, Akt.-Ges., Warnsdorf, (Tschechoslowakei), mit Zweigniederlass. in Wien beteiligt. Ein etwaiger Erwerb der Majorität dieser Ges. ist durch Optionsvertrag gesichert. Die Fabriken der G. A. Fröhlich's Sohn A.-G. erzeugen in der Hauptsache Baumwollsamte (Velvet) u. bedruckte Baumwollwaren und beschäftigen rd. 1100 Arb. u. Angestellte. Die Aktien werden an der Wiener Börse amtlich notiert. –— Im Zus. hang mit der Verbindung mit den genannten Fabriken hat die Ges. zwecks Zus.fassung des gesamten Auslands- geschäfts in Berlin eine Verkaufsgesellschaft unter der Firma ,Lindener Samt-Union G. m. b. H.“ gegründet. – 1928 wurde die St. George Textile Corporation, New YVork, welche dem Verkauf in den Ver. Staaten von Nordamerika dient, übernommen. Anfang 1929 erwarb die Ges. einen beträchtlichen Teil des A.-K. der Rhein. Velvetfabrik A.-G. in Neersen. –— Die Ges. ist Mitglied des Vereins Süddeutscher Baumwoll-Industrieller, Augsburg. Kapital (Sanierung beschlossen): RM. 13 566 000 in 40 625 Aktien zu RM. 200 u. 5441 Aktien zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 4 050 000. Urspr. A.-K. M. 3 600 000, herabgesetzt 1865 um M. 360 000 u. erhöht 1881 um M. 810 000 auf M. 4 050 000; dann erhöht von 1920–1922 auf M. 102 000 000 in 6750 St.-Akt. zu M. 600, 81 625 St.-Akt. zu M. 1200 u. 5000 Vorz.-Akt. zu M. 1200. Lt. G.-V. v. 5./12. 1924 Umstell. des St.- A.-K. von M. 108 000 000 auf RM. 6 800 000 (M. 600 altes A.-K. = RM. 40) in 6750 St.-Akt. zu RM. 40 u. 81 625 St.-Akt. zu RM. 80. Das Vorz.-A.-K. von M. 6 Mill. ist unter Bildung von 66 Akt. zu je M. 1000 auf RM. 66 000 umgestellt. – Lt. G.-V. v. 29./1. 1927 Erhöh, um RM. 3 700 000 in 18 500 St.-Akt. zu RM. 200, div.-ber. ab 1./1. 1927. Eine Bankengemeinschaft hat diese neuen St.-Akt. mit der Verpflicht. übernommen, hiervon RM. 3 400 000 den alten Stammaktionären zum Bezuge anzubieten. Auf RM. 400 alte St.-Akt. wurde eine neue St.-Akt. zu RM. 200 zu 175 % gewährt. Lt. G.-V.-B. v. 25./5. 1927 Kap.-Erhöh. um RM. 3 000 000 in 13 125 St.-Akt. zu RM. 200 u. 375 St.-Akt zu RM. 1000. Die neuen Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1927, wurden den Aktionären im Verh. RM. 800: RM. 200 zu 235 % angeboten. Die G.-V. v. 15./12. 1931 (Mitteil. gemäss § 240 HGB.) beschloss Umwandl. der Vorz.-Akt. in St.-Akt. u. Herabsetz. des A.-K. von RM. 13 566 000 auf RM. 1 356 600 durch Zus. legung der Aktien im Verh. 10: 1. Der durch die Kap.-Herabsetz. freiwerdende Betrag soll Ver- wendung finden zur Tilg- des bilanzmässigen Verlustes u. zur Vornahme von a. o. Abschr. sowie zur Bildung einer Umstellungsrücklage. Sodann beschloss die G.-V. Erhöh. des A.-K. um bis RM. 4 200 000 durch Ausgabe neuer St.-Akt. im Nennbetrag von RM. 100 u. RM. 1000. Anleihen: 4½ % Anleihe von 1898; 4 % Anleihe von 1909. – Zwecks Barablös. gekündigt zum 1./7. 1926. Ablös.-Betrag für Neubesitz für je M. 1000 = RM. 125.40 zuzügl. Ablös. 8 Genussrechte der Altbesitzer durch Zahlung des Nennbetrags von RM. 100 für je I. 1000. Hypothekar-Anleihe von 1926: RM. 4 000 000 in 8 % Teilschuldverschreib. von 1926. Stücke zu RM. 1000, 500 u. 200. Zs. 1./4. u. 1./10. Rückzahl. zu 100 % ab 1./4. 1931 durch Auslos. in jährl. Raten von RM. 200 000. Tilg. muss bis spät. 1./4. 1950 erfolgt sein. Die Ges. kann nach voraufgegangener 3 monatiger Kündig. auf den 1./4. oder 1./10. jederzeit, aber frühestens am 1./4. 1931, grössere als die angegebenen Rückzahlungen machen oder auch die Schuld- verschreibungen vollständig einlösen. Die Leistung einer verstärkten Rückzahl. entbindet aber nicht von der weiteren Befolgung des Tilgungsplanes; vielmehr werden die Mehr- beträge stets auf die letzten Raten abgerechnet. – Die Anleihe ist durch Eintragung einer Feingoldhypothek auf dem gesamten Immobilienbesitz der Ges. u. den darauf befindlichen Anlagen an erster Stelle sichergestellt. Zur Zeichnung aufgelegt vom 10.–14./4. 1926 zu 93 % zuzügl. Stückzinsen u. Börsenumsatzsteuer. Kurs Ende 1926–1930: 100.5, 97¾, 94.50, 90, 91.50 %; 1931 (30./6.): 82 %. Notiert in Hannover. – Eingeführt Aug. 1926. Hypothekar-Anleihe von 1928: hfl. 2 000 000 in 7 % Teilschuldverschreib. Stücke zu hfl. 1000. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg.: Vom 1./5. 1934 ab durch Auslos. zu pari oder Ankauf von jährl. nom. hfl. 100 000 bis spät. 1./5. 1953; verstärkte Tilg. oder Gesamtkündig. zuerst zum 1./5. 1933 u. nachher zum 1./5. eines jeden Jahres zulässig. Sicherheit: Die Anleihe ist sichergestellt durch eine I. Hypothek auf Grundbesitz u. Geb. der Berliner Velvetfabrik M. Mengers & Söhne A.-G., Berlin (siehe Beteil.) im Betrage von hfl. 2 000 000 nebst Zinsen. Der Wert der in Berlin u. Schwiebus befindl. Fabriken, Kontors u. Lagerräume wird auf