Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 5925 Dividenden: 1912/13: 5 %; 1924/25–1930/31: 5, 5, 6, 12, 15, 10, 0 %. Vorz.-Akt. 1924/25 bis 1929/30: Je 8 %; 1930/31: 0 %. Vorstand: Gen.-Dir. Richard Barth, Dir. Konrad Ph. Stavenhagen, Dir. Curt Petzold. Prokuristen: E. Schmidt, Fr. Leixering, H. Jahn, P. Klunkert, M. R. Lehmann, O. C. H. Poscharsky. * Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Friedr. Behnisch, Dresden; Stellv. Komm.-Rat Alfred Kahle, Werdau; Fabrikbes. Georg Ey, Auerbach i. Vgtl.; Bankier Dr. jur. J. Sieskind, Leipzig; Finanz-Dir. Diedrich Stauder, Bremen. Zahlstellen: Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt, H. C. Plaut. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Im Berichtsjahr hat sich das Nachlassen der Kauf- kraft durch das gewaltige Anschwellen der Arbeitslosenziffer noch weit mehr bemerkbar gemacht, u. trotz weiter vorgenommenen Ausbaues unserer Verkaufs-Organisation war ein beträchtlicher Rückgang unserer Umsätze nicht zu verhindern. Der Abbau unserer Regie- kosten konnte sich trotz einschneidender Sparmassnahmen noch nicht voll auswirken. Nach- frage bestand hauptsächlich nur in billigen Qualitäten, wodurch in Verbindung mit dem Mitte des Geschäftsjahrs erfolgten allgemeinen Preisabbau unser Umsatz ebenfalls vermindert wurde. Unser Export wurde durch die sich auch in allen Überseeländern mehr und mehr ausbreitende Wirtschaftskrise stark beeinträchtigt. Bei Bewertung unserer Lagerbestände haben wir die weiter gesunkenen Materialpreise entsprechend berücksichtigt; die Abschr. wurden wieder im normalen Umfange vorgenommen. Unter dem Einfluss all dieser Um- stände war ein Gewinnresultat nicht zu erzielen. Wir konnten jedoch unsere Liquidität erhalten und waren nicht auf die Inanspruchnahme von Bankkrediten angewiesen. Leipziger Trikotagenfabrik Aktiengesellschaft in Leipzig W 33, Lützener Str. 102/4. Gegründet: 16./6. 1898; eingetr. 20./7. 1898. Zweck: Betrieb von Trikotagenfabriken u. anderen mit dieser Fabrikation zus. hängenden Geschäftszweigen. Besitztum: Das Fabrikanwesen der Ges. in Leipzig-Lindenau umfasst etwa 4670 qm u. besteht ausser dem eigentlichen massiven 4 stöckigen Fabrikgebäuden aus 7 andern Gebäuden (darunter 1 Wohnhaus) bzw. Schuppen. – Etwa 300 Beamte u. Arbeiter. Kapital: RM. 585 000 in 300 St.-Akt. zu RM. 1000, 2800 St.-Akt. zu RM. 100 u. 50 Aktien Lit. B zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 600 000. Urspr. M. 750 000, erhöht 1904 um M. 300 000, 1905 Herabsetz. um M. 650 000, 1909 nochmals Herabsetzung um M. 200 000, dann erhöht bis 1913 auf M. 600 000 u. von 1919 bis 1923 auf M. 15 000 000 in 14 500 St.-Akt. in 500 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Umstell. lt. G.-V. vom 13./11. 1924 von M. 15 000 000 auf RM. 585 000 (St.-Akt. 25: 1, Vorz.-Akt. 100: 1) in 14 500 St.-Akt. zu RM. 40 u. 500 Akt. Lit. B zu RM. 10. Im Jahre 1929 wurden die Aktien zu RM. 40 u. 10 in Aktien zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: 1931 am 22./10. Stimmrecht: Je RM. 100 Akt. Lit. A u. B = 1 St.; je RM. 100 Akt. Lit. B = 64 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. sonst. Rückl., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser feste jährl. Vergüt. von RM. 1200, der Vors. das Dopp.), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest weitere Div. Von dem Erträgnis erhalten zunächst die Aktien Lit. A 5 %, dann die Aktien Lit. B bis 5 %. Bilanz am 30. April 1931: Aktiva: Areal 80 000, Gebäude 149 000, Masch. u. Betriebs- einricht. 113 206, Vorräte: Rohwaren, halbfertige u. fertige Fabrikate 313 783, Kassa u. Postscheck-K. 4041, Eff. 1, Debit. 178 879. – Passiva: A.-K. 585 000, R.-F. 147 010, Kredit. 86 779, K. neuer Rechn. 6417, unerhob. Div. 331, Gewinn (Vortrag 12 346 £ Reingewinn 1930/31 1027) 13 374. Sa. RM. 838 911. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk.-K. einschl. Provisions-, Zs. u. Diskont-K. u. Steuern 244 029, Abschr. 17 904, Gewinn 13 373. – Kredit: Gewinnvortrag aus 1929/30 12 346, Fabrikations-K. 262 960. Sa. RM. 275 306. Kurs: Ende 1925–1930: 102.5, 135, 154, 148.75, 100, 90 %; 1931 (30./6.): 85 %. Notiert in Leipzig seit 16./9. 1920. Dividenden: 1912/13: 6 %; 1924/25–1930/31: Aktien Lit. A: 10, 10, 10, 12, 8, 6, 0 %; Aktien Lit. B: 10, 10, 10, 12, 8, 6, 0 %. Direktion: Paul Obst. Prokuristen: B. Röber, Karl Obst. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Carl Harter, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Bruno Winkler, Leipzig; Herm. Liebisch, Berlin; Fabrik-Dir. Richard Müller, Leipzig. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Leipzig u. Berlin: Commerz- u. Privat-Bank. Im Geschäftsbericht 1930/31 heisst es: „Verringerter Umsatz bei sinkenden Verkaufs- breisen bewirkten eine Herabsetzung der Produktion, wobei die allgemeinen Unkosten nicht in gleichem Masse vermindert werden konnten. Für eingetretene Verluste aus Konkursen und Vergleichsverfahren machten sich grössere Abschreibungen auf die Debitoren erforderlich. Zu einzelnen Bilanzposten ist zu bemerken, dass die Abschreibungen auf die Anlagewerte in angemessener Höhe vorgenommen und die Vorräte in vorsichtiger Weise