6036 Chemische Industrie. Am 29./8. 1930 teilt der Konkursverwalter folgendes mit: Über das Vermögen der Ges. ist auf Antrag der Anhalter Salzwerke das Konkursverfahren eröffnet. Das Verfahren ist noch nicht beendet, weil den Vorstandsmitgl., teilweise im Interesse der Masse, Gelegenheit gegeben werden soll, im Prozesswege gegen die Konkursantragsteller, nämlich die Anhalter Salzwerke, diese zur Herausgabe von Sicherheiten in Höhe von M. 192 000 Sicherheitshyp. zu veranlassen, die sie nach Ansicht der Vorstandsmitgl. u. alleiniger Aktionäre der Ges. nicht verwerten durften. Der Gläubigerausschuss hat daher einer weiteren Vertagung des Abschlusses zugestimmt. Mitte 1931 schwebte der Prozess noch. Lt. Mitteil. des Verwalters v. Dez. 1931 steht der Prozess nach Ansicht des Rechtsanwalts der Ges. durchaus günstig für die Konkursmasse. Pulverfabrik Tinsdal A.-G. in Hamburg. Gegründet: 1878. Zweck: Der Betrieb der früher an der Elbe bei Schulau gelegenen Pulverfabrik (seit 1904 eingestellt). Kapital: RM. 60 000 in 30 Nam.-Akt. zu RM. 2000. – Vorkriegskapital M. 150 000. Urspr. M. 150 000 in 30 Akt. zu M. 5000. Umgestellt lt. G.-V. v. 25./11. 1924 auf RM. 60 000. Geschäftsjahr:; Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F., 5 % Div., Rest Super-Div. abzügl. Tant. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Immob. 23 397, Treuhandbeteil. 1, Debit. 250 000, Min.-Ölwerke Albrecht & Co. 89 820.– Passiva: A.-K. 60 000, Treuhandbeteil. 1, Kredit. 224 000, Prozessreserve 30 000, Steuerrücklagen für 1929 11 536, Wertzuwachssteuer 1930 3699, Körper- schaftssteuer 1930 13 804, Gewinn-Vortrag 1931 20 178. Sa. RM. 363 218. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten 3000, Steuern 3373, Dividendenvorschuss 33 600, Prozessreserve 30 000, Steuerrücklagen für 1929 1435, Wertzuwachssteuer 1930 3699, Körperschaftssteuer 1930 13 804, Gewinn-Vortrag a. 1931 20 178. – Kredit: Vortrag aus 1929 5262, Miete 1047, Zs. 5140, Grundst.-Verkauf 97 640. Sa. RM. 109 089. Dividenden: 1912–1930: Nicht bekanntgegeben. Direktion: Dir. Seehase. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Ernst Albrecht, Hamburg; Walter Albrecht, Haag (Holland); Dr. jur. Sienknecht, Hamburg. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Schlickum-Werke Akt.-Ges. in Hamburg 36, Esplanade 6. Gegründet: 29./9. 1913 mit Wirkung ab 1./7. 1913; eingetr. 21./10. 1913. Zweck: Fortführung des bisher unter der Firma Wachs- u. Ceresin-Werke zu Hamburg: J. Schlickum & Co. betriebenen Fabrikationsgeschäftes; die Verpachtung des Unternehmens im ganzen und in Teilen ist zulässig; 1913 Erwerb. der Extraktionswerke Werschen (Kreis Weissenfels). 1914/15 Erbauung einer Montanwachsfabrik bei Gröben (Kreis Weissenfels). 1916/17 Erwerb. des Braunkohlen-Bergwerks „Gute Hoffnung“ bei Werschen. Kapital: RM. 1 200 000 in 12 000 Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 1 000 000. Urspr. M. 750 000, erhöht 1913 um M. 250 000, dann von 1915 bis 1922 um M. 19 Mill. auf M. 20 Mill. Laut Goldmark-Eröffnungs-Bilanz v. 1./1. 1924 Umstell. von M. 20 Mill. auf RM. 1 800 000 in 18 000 Aktien zu RM. 100. Lt. G.-V. v. 19./10. 1926 Herabsetz. des A.-K. von RM. 1 800 000 auf RM. 1 200 000 in 12 000 Akt. zu RM 100. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1929: Aktiva: Grundbesitz, Kohlenfelder, Gebäude, Masch., Inv., Abraum 1 561 472, Warenvorrat 73 722, Bankguth., Post. Kasse 35 144, Debit. 300 019, Gewinn- u. Verlust-Konto 300 000. – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 9343, Hyp. 284 950, Kredit. 476 065, Rückstellung 300 000. Sa. RM. 2 320 359. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 52 668, Unk., Löhne, Steuern 567 640, Ver- lust an Dubiosen 10 861, Rückstellung 300 000. – Kredit: Vortrag 1./7. 1928 5584, Brutto- betriebsgewinn 575 229, Übertrag R.-F. 50 656, Vortrag 300 000. Sa. RM. 931 471. Dividenden: 1913/14: 8 /%: 1924–1925: 0 %; 1926 (1./1.–30./6.): 0 %; 1926/27–1928/29: 0 %. Direktion: Herm. Wilh. Stöve. Aufsichtsrat: Julius Ferdinand Schlickum, St. Gallen; Kurt von Mayrhauser, Kiel; Robert A. Müller, Hamburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg: Nordd. Bank in Hamburg Fil. d. Dt. Bk. u. Disc.-Ges. 0 ― *0 Verkaufsgemeinschaft Deutscher Oelmühlen Akt.-Ges. (Verdöga) in Liqu., Hamburg 36, Gr. Bleichen 54/58. Die G.-V. v. 14./6. 1929 beschloss Auflös. der Ges. Liquidator: Kaufm. Friedrich Wilhelm Carl Helmke, Hamburg. Gegründet: 5./10. 1923; eingetr. 8./11. 1923. 0 Zweck war Fabrikation, die Raffinierung u. Mischung von vegetabil. Ölen u. Ölkuchen, der Handel mit vegetabil. Ölen u. Ölkuchen. Kapital: RM. 20 000 in 100 Akt. zu RM. 200. Urspr. M. 1 Milliarde in 100 Akt. zu M. 10 Mill., übern. von den Gründern zu pari. Umgestellt lt. G.-V. v. 6./11. 1924 auf RM. 20 000.