Chemische Industrie. 6065 die durch die Verlegung der kaufmännischen Direktion nach Berlin entstanden waren. Ein weiterer Grund für die Verluste war ein seit Jahren laufender Patentprozess, der in erster u. zweiter Instanz verloren wurde. Hierzu kam noch der Zusammenbruch der Deutsch-Amerikan. Düngemittel-A.-G. in München, durch den die Hermania im Jahre 1926 beträchtliche Verluste erlitt. Die Hauptgläubiger u. Banken sind gedeckt. Die ungedeckten Passiven betragen etwa RM. 225 000. Nach einigen Taxen sind Werte von über RM. 6 Will. in dem Betrieb investiert. Ph. Benj. Ribot Akt.-Ges. Bayerische Seifenfabrik in Schwabach. Gegründet: 1843 von Ph. Benj. Ribot; A.-G. seit 17./10., 15./12. 1922; eingetr. 30./12. 1922. Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb des bisher von der offenen Handelsges. Ph. Benj. Ribot in Schwabach betr. Fabrik- u. Handelsunternehm., Herstell. von Seifen u. chem. Produkten u. allen damit zus. hängenden Waren sowie der Handel mit solchen. — 1929 Zwangsvergleich der Ges. mit ihren Gläubigern auf der Basis von 30 %. Der Betrieb wurde stark eingeschränkt. Es gelang, zur Reduzierung der Bankschuld ein Wohnhaus günstig zu verkaufen; zur Erfüllung des Vergleichs musste auch ein Teil der Maschinen- anlage verkauft werden. Erzeugnisse: Haushalt- u. Toiletteseifen, alle Sorten Seife für die Industrie; Seifen- flocken u. Seifenpulver; Glyzerin. Besitztum: Grundbesitz: Nürnberger Strasse 2, 6, 8 u. 10 (alles zus. ca. 4000 dm), Kappadozia 3, Friedrichstr. 9. Kraftanlage: 3 Dampfkessel mit zus. 200 qm Heizfläche, 1 Dampfmasch. mit 80/120 Ps. – Zahl der Angestellten Ende 1930: 4 einschl. der Direktion. – Zahl der Arbeiter: 15. Kapital: RM. 397 000 in 3920 Inh.-St.-Akt. u. 50 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die Vorz.- Aktien erhalten eine Vorz.-Div. von 7 %. hre Veräusser. bedarf der Zustimm. des A.-R. der Ges. Im Falle der Liqu. werden die Vorz.-Akt. mit 120 % ihres Nennwertes zuzügl. ihres Gewinnanteils vor den St.-Akt. ausbezahlt. Urspr. M. 3 Mill. in 39000 Aktien zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. 1923 erhöht um M. 7 Mill. in 6000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. Lt. G.-V. v. 29./7. 1924 wurden von den bisherigen M. 1 Mill. Vorz.-Akt. M. 800 000 in St.-Akt. umgewandelt. Lt. G.-V. v. 6./12. 1924 Umstell. von M. 10 Mill. auf RM. 397 000 in 9800 St.-Akt. zu RM. 40 u. 200 Vorz.-Akt. zu RM. 25. Die St.-Akt. zu RM. 40 u. die Vorz.-Akt. zu RM. 25 wurden 1931 in St.- bzw. Vorz.-Akt. zu RM. 100 umgetauscht. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 15./10. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 5 St., 1 Vorz.-Aktie = 8 St., in best. Fällen = 960 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), bes. Abschr. u. Rückl., 7 % kum. Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ferner feste Vergüt. von RM. 300 je Mitgl., RM. 500 für den Vors.), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Immobil. 127 583, Masch. 121 301, Fuhrpark 1500, Barmittel 3156, Debit. 38 003, Waren 20 382, Hyp.-Aufwert.-Ausgleich 15 328, Amort. 7220, Verlustvortrag 243 324, Verlust 1929 62 106. – Passiva: A.-K. 397 000, Hyp. 201 443, Kredit. 41 460. Sa. RM. 639 903. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk., Zs. u. Steuern 197 776, Abschr. 26 257. – Kredit: Rohgewinn 161 927, Verlust 1929 62 106. Sa. RM. 224 033. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Immobil. 128 249, Masch. 116 691, Fuhrpark 634, Barmittel 1 909, Debit. 5824, Waren 19 558, Hyp.-Aufwert.-Ausgleich 15 328, Amort. 7220, Verlustvortrag 305 429, Verlust 1929 10 753. – Passiva: A.-K. 397 000, Hyp. 185 749, Kredit. 28 846. Sa. RM. 611 595. Gewinn- u. Veriust-Konto: Debet: Unk., Zs. u. Steuern 95 413. – Kredit: Rohgewinn 84 660, Verlust 1929 10 753. Sa. RM. 95 413. Dividenden: 1924–1930: 0 %. Direktion: Chem. Dipl.-Ing., Dr.-Ing. Eugen Ribot, Techniker Eritz Ribot, Schwabach. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Konrad Ribot, Schwabach; Kaufmann Julius Kost, Rechtsanw. Dr. Georg Lang, Nürnberg: Fabrikbes. Max Schnyder, Madretsch-Biel (Schweiz). Zahlstelle: Ges.-Kasse. Bankverbindung: Bayer. Hypotheken- u. Wechselbank, Schwabach. Postscheckkonto: Nürnberg 801. 1. KRibot Schwabach. Wort- u. Warenzeichen: Perlin, Koloss, Glückseife, Schwalbenseife, Savonal, Magneta, Paxi, Posko, Wasservogel, Polka, Dasixtes, Ribotol, Ribotin, Kalidas, Daskali u. a. Schutzmarke: R mit dreizähniger Krone im Kreis. Deutsche Gelatine-Fabriken A.-G. in Schweinfurt, Steinstr. 25. Gegründet: 1866. A.-G. seit 10./5. 1889. Die Ges. übernahm die Firma Ch. W. Hein- richs, Höchst a. M., u. die Firma F. Drescher & Co., Schweinfurt. 1911 Erwerb der Göppinger Gelatinefabrik Paul Koepff in Göppingen. Sitz der Ges. bis 1918 in Höchst a. M. Fil. in Göppingen. – Die Ges. ist eine Familiengründung. Zweck: Gelatinefabrikation, sowie Herstell. von Gelatineleim, Leim etc. Spezialität: Emulsionsgelatine für photographische Zwecke, Blattgelatine für Speisezwecke. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges., welche in Schweinfurt u. Göppingen Fabriken betreibt, umfasst 82 455 qm, wovon ca. 23 200 qm bebaut sind bei einer Arbeitsfläche von Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1931. 380