Chemische Industrie. 6067 Zweck: Fabrikation und Handel mit Pulver und anderen chemischen Erzeugnissen. Besitztum: Die Ges besitzt je eine Pulverfabrik in St.-Ingbert u. in Schopp bei Kaiserslautern. Entwicklung: Die Ges. erwarb die vordem von der Firma Gebr. Martin in St. Ingbert betrieb. Pulverfabrik für M. 850 000. 1898 wurde für M. 450 000 mit den vorhandenen Mitteln die in Schopp gelegene Pulverfabrik der Firma Raab, Karcher & Co. in Kaisers- lautern erworben u. gänzlich neu eingerichtet. Die Errichtung der Pulverfabrik der Firma Gebr. Martin wurde durch Konz. der bayer. Regierung v. 21./5. 1875 u. die der Firma Raab, Karcher & Co. v. 24./6. 1863 u. 12./3. 1870 genehmigt. Beteiligungen: Die Ges. ist an der Pulverfabrik Hasloch G. m. b. H. in Hasloch a. M. (Kap. RM. 500 000) beteiligt. 1929 erwarb die Ges. die Mehrheit des A.-K. der Süddeutschen Leder- werke A.-G. St. Ingbert (A.-K. Fr. 1 000 000). Kapital: Fr. 1 875 000 in 3750 Akt. zu Fr. 500. Urspr. M. 1 500 000 in 1500 Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 15./12. 1923 Umstell. auf Fr. 1 875 000. Auf M. 1000 entfielen 2 neue Akt. zu je Fr. 500. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1931 am 21./11. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschr. u. Rückl., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Grundst. 252 450, Gebäude 204 800, Masch. 135 200, Fuhrpark 25 000, Verwalt.gebäude 51 700, Mobil. 1, Wertp., Beteil. 1 054 388, Vorräte 369 301, Bankguth., Kassenbestände 706 717, Debit. 970 680. – Passiva: A.-K. 1 875 000, R.-F. 187 500, Explosions-Rückl. 175 000, Talonsteuer-Rückl. 30 000, Altersversorg.-Rückl. 40 000, Dr. Gustav Martin-Stiftung 10 000, unerhob. Div. 1760, Bankschulden 127 157, Kredit. 889 353, Gewinn 434 466. Sa. Fr. 3 770 236. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. auf Debit. 11 663, do. Anlagen 56 170, Betriebsunk. 615 175, Handl.-Unk. 410 794, Gewinn 434 466 (davon: Explosionsrückl. 45 000, Div. 281 250, Tant. an A.-R. 31 446, Vergüt. an Beamte 20 000, Altersversorg.-Rückl. 5000, allgem. Wohlfahrt 6770, Ausgleichs-Rückl. 45 000). – Kredit: Warengewinn 1 377 132, verschied. Erträgnisse 151 136. Sa. Fr. 1 528 268. Kurs: In Frankfurt a. M. Ende 1913: 127 %; Ende 1925–1930: –, –, –, –, –, – %; 1931 (30./6.): – %. Dividenden: 1913/14: 6 %; 1924/25–1930/31: 9, 16, 16, 20, 20, 20, 15 % (Div.-Schein 8). Vorstand: Dr. phil. nat. Karl Martin, St. Ingbert. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Dr. Paul Martin, München; Stellv. Sanitätsrat Dr. med. Max Lindemann, Saarbrücken; Dr. Heinrich Martin, München. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Frankf. a. M.: Dreyfus & Co.; München: Martin & Co. == 2. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: In unvorhergesehenem Masse ging im Laufe des Winters der Absatz zurück u. erreichte auch in den Sommermonaten nicht die Vorjahrs- höhe. Der Rückgang auf dem deutschen Markte gegenüber dem Durchschnittsabsatz der vorhergehenden 3 Jahre beträgt über 30 %, während der Auslandsabsatz auf gleicher Höhe gehalten wurde. Bei den Unkosten stiegen die Steuern noch infolge der dreijährigen Durchschnittsberechnung, während die übrigen Unkosten gesenkt werden konnten. An Kundenforderungen entstand ein Ausfall von Fr. 11 663.15. Der Rückgang bei Wertpapieren u. Beteiligungen um rund Fr. 72 000 erfolgte durch Verkauf. Der den Buchwert über- schreitende Erlös erscheint unter „Verschiedene Erträgnisse“. Die Gesellschaften, an denen wir beteiligt sind, schlossen mit Gewinn ab. Bei dem Brachliegen des deutschen Marktes lassen sich noch keine Anzeichen der Besserung erblicken. Wir hoffen jedoch, dass der Tiefstand des Verbrauches erreicht ist, so dass kein weiterer Ertragsrückgang zu erwarten ist. Wilhelm Sattler Akt.-Ges., Stuttgart, Hasenbergstr. 22. Gegründet: 1808; als A.-G. 9./12. 1922; eingetr. 23./12. 1922. Sitz der Ges. bis 16./10. 1929 in Schweinfurt. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Farben, Chemikalien, überhaupt allen zur Farbindustrie gehörigen Erzeugnissen, ferner Beteilig. an Unternehm. gleicher Art. Ortsvertreter: Berlin, Bielefeld, Bremen, Dresden, Essen, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Magdeburg, Mannheim, München, Nürnberg, Stettin, Wuppertal-Elberfeld, Amsterdam, Barcelona, Brüssel, Budapest, Mailand. Messina, Neapel, Prag, Triest, Warschau, Wien. Kraftanlage: Dampf, Elektrizität u. Wasserkraft. Kapital: RM. 576 000 in 1920 Akt. zu RM. 300. Urspr. M. 19 200 000 in 1920 Nam.-Akt. zu M. 10 000, übern. von den Gründern zu 125 %; umgestellt lt. G.-V. vom 5./12. 1924 auf RM. 576 000. Grossaktionäre: Mit Wirk. ab 1./10. 1929 ging das Akt.-Kap. auf die Farbenfabriken G. Siegle & Co. G. m. b. H. in Stuttgart über. Geschäftsjahr: 1 /7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 74 170, Kassa, Postscheck u. Aussenstände 588 883. – Passiva: A.-K. 576 000, R.-F. 40 000, Schulden u. Delkr. 16 934, Gewinn 30 119. Sa. RM. 663 053. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. Abschr. 215 913, Gewinn 30 119. – Kredit: Rohüberschuss 230 261, Gewinnvortrag 1929/30 15 771. Sa. RM. 246 032. 380*