Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. 6107 Gewinu- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten 76 054, Abschr. 5965. – Kredit: Fabikat.- Überschuss 81 976, Verlust 1930 43 Sa. RM. 82 019. Dividenden: 1926–1930: 0 %. Direktion: Obering. Hans Mann. Aufsichtsrat: Vors. Dir. W. Koch, Trossingen; Obering. Mann, Gönningen; Emil Oehme, Rodewisch/Sa. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Thode'sche Papierfabrik Aktiengesellschaft zu Hainsberg. Sitz in Hainsberg (Bezirk Dresden.) Gegründet: 19./3. 1857; eingetr. 30./4. 1862. Die 1836 u. 1838 von C. Michael u. G. F. Thode erbaute Fabrik ist im Laufe der Zeit durch Erricht. einer Holzschleiferei u. einer Strohstofffabrik bedeutend vergrössert worden. Am 1./7. 1856 erwarb die Leipziger Credit- Anstalt das Etabliss., um es bald darauf in eine A.-G. umzuwandeln. Die Fabrik wurde im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut u. wesentlich erweitert. Zweck: Fabrikation u. Verwertung von Papier und der dabei zur Verwendung ge- langenden Stoffe in Hainsberg u. an andern Orten. Die Ges. stellt in der Hauptsache holz- freie u. holzhaltige Schreib- u. Druckpapiere her. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. in Hainsberg u. Freital (Schweinsdorf) umfasst- einschliesslich des Areals für ein Anschlussgleis 152 160 qm, wovon 47 000 dam bebaut sind. Auf der bebauten Fläche ist eine Papierfabrik nebst Holzschleiferei u. Reparaturwerkstatt errichtet. Ein in Cossmannsdorf befindliches Grundstück der Ges. hat 9520 qm Grösse, auf ihm ist ein Angestelltenwohnhaus für sechs Familien errichtet, während der Rest noch unbebaut ist. An Betriebsanlagen besitzt die Ges. in der Fabrik in Hainsberg 4 Papier- maschinen u. 5 Holzschleifer mit allen nötigen Hilfsmasch. Zur Gewinnung von Dampf sind 3 Wasserrohrkessel von insges. 650 qm Heizfläche vorhanden. Zur Krafterzeugung dient eine Gegendruckdampfmasch. von 800 PS Leistungsfähigkeit u. eine Gegendruck- dampfturbine von ebenfalls 800 PS Leistungsfähigkeit nebst zugehörigen Generatoren. Ausserdem liefert das Wasser der vereinigten Weisseritz Kraft, wofür 2 Francisturbinen von zus. 180 PS eingebaut sind. Die nicht selbst erzeugte Kraft wird von den Kraftwerken Freital A.-G. vertragsmässig bezogen. Zur Umformung des Stromes sind 2 Transformatorenstationen von 2000 Kw-Leistung sowie 3 Umformer Aggregate von 800 Kw-Leistung vorhanden. Das Fabrikgrundstück ist durch ein normalspuriges Anschluss- gleis mit dem Bahnhof Hainsberg verbunden. Ca. 370 Angestellte u. Arbeiter. Kapital: RM. 1 125 000 in 8850 Aktien zu RM. 100 u. 12 000 Aktien zu RM. 20. – Vorkriegskapital: M. 900 000. Urspr. A.-K. M. 1 800 000, nach verschiedenen Wandlungen betrug das A.-K. 1903. M. 900 000, dann erhöht von 1918–1923 auf M. 225 000 000 in 3000 St.-Akt. zu M. 300, 158 100 St.-Akt. zu M. 1000, 10 000 St.-Akt. zu M. 5000, 750 Vorz.-Akt. zu M. 1000 u. 8500 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 18./10. 1924 Umwandl. der Vorz.-Akt. in St.-Akt. Lt. G.-V. v. 19./1. 1925 Umstell. von 225 000 000 auf RM. 1 125 000 in 8850 Aktien zu RM. 10 u. 12 000 Aktien zu RM. 20. Eine in der G.-V. v. 6./11. 1928 beschlossene Kap.-Erhöh. um RM. 625 000 wurde wegen der Börsen- u. Geldmarktlage nicht durchgeführt. Industriebelastung: RM. 304 000. Genussscheine: 40 000 Stck., ausgeg. lt. G.-V. v. 20./10. 1923, den St.- u. Vorz.-Aktion. derart angeb., dass auf je 4 alte Aktien à M. 1000 ein Genussschein, auf je 40 alte Aktien à M. 300 drei Genussscheine zum Preise von M. 1 Mill. je Stück zuzügl. Steuer bezogen werden konnten. Die Rückzahlung eines Genussscheines geschieht zu dem Betrage, der dem 20fachen des Gewinnanteiles entspricht, der im Durchschnitt der letzten fünf der Tilg. vorausgehenden Geschäftsjahre auf jeden Genussschein ausgezahlt worden ist. In der G.-V. v. 9./12. 1929 wurde die Verwalt. ermächtigt, die Genussscheine ganz oder teilweise zu kündigen. Es ist in Aussicht genommen, bis zum 1./7. 1930 etwa 10 000 Genussscheine freihändig zurückzukaufen oder nach den Bestimmungen des Statuts zur Aufkündigung zu bringen. Bis Ende Juni 1930 wurden 4000 Stück zurückgekauft. – Kurs Ende 1924 bis 1930: RM. 1, 2, 3.25, 6.20, 8, 4.35, 4 p. St.; 1931 (30./6.): RM. 3.60 p. St. Notiert in Dresden. Auch Freiverkehr Leipzig; daselbst Ende 1925–1930: RM. 1.80, 3.25, 6.40, 8.50, 3.75, 4.25 p. St. Anleihe: M. 1 050 000 in 4 % (bis 1884 5 %) Prior.-Partialobl. v. 1874. Noch in Umlauf am 30./6. 1931 RM. 1620. Die Kursnotiz der Anl. wurde in Dresden 1928 eingestellt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1931 am 30./11. Stimmrecht: Je RM. 10 St.-Akt.-Kap. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige bes. Apschreib. u. Rückl., bis 4 % Div. an Aktien; vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (davon der Vors. 2 Teile die übrigen Mitgl. je 1 Teil), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Grundst. 185 420, Gebäude 738 668, Werkwohn. 69 234, Wasserkraft 40 000, Masch. 2 082 568, Geräte u. Geschäftseinricht. 85 134, Fuhrpark 1, Gleisanschluss 13 756, Kabelbeitrag 20 000, Kassa 2287, Wechsel 22 317, Wertp. 1, Aussen- stände 652 435, Waren 241 635. – Passiva: A.-K. 1 125 000 (hierzu 36 000 Stück Genuss- scheine), R.-F. 152 443, Amort.-Hyp. 525 061, Hyp. 29 000, 4 % Teilschuldverschr. 1620, Abschr. 950 388, einzulös. Div. u. Zs. von Genussscheinen 2359, Delkr. 50 000, Rückstell. I 67 357, do. II 80 000, Verbindlichk. einschl. Akzepte 1 050 859, Gewinn 119 369. Sa. RM. 4 153 456.