8108 Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Handl.- u. Betriebsunk. 499 036, Abschr. 250 657, Gewinn 119 369. – Kredit: Gewinnvortr. aus 1929/30 103 663, Fabrik.-Ergebnis 765 399. Sa. RM. 869 062. Kurs: Ende 1913: St.-Akt. 21 %; Vorz.-Akt. 33 %; Gleichber. Akt. Ende 1926–1930: 62, 85, 108, 57, 46 %; 1931 (30./6.): 43 %. Notiert in Dresden. Auch Freiverkehr Leipzig; Kurs daselbst Ende 1927–1930: 84, 112, 55, 46 %. Dividenden: Akt. 1924/25–1930/31: 4, 5, 6, 10, 0, 0, 0 %. – Genussscheine 1924/25 bis 1930/31: RM. 0.25, 0.35, 0.40, 0.72, 0, 0, 0 je Stück. Vorstand: Dr. Günther von Otto, Dresden. Prokuristen: Max Kottmeier, Hainsberg; Kurt Grunewald, Dresden; B. Ulbrich, Cossmannsdorf. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Reichsminister a. D. Dr. Peter Reinhold, B.-Dahlem; Stellv. Bankier Konsul Wilh. Meyer, Leipzig: Bank-Dir. Friedrich Behnisch, Geh. Komm.-Rat Otto Weissenberger, Dresden. Zahlstellen: Eig. Kasse; Dresden: Reichsbank, Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Commerz- u. Privat-Bank; Leipzig: Georg Meyer. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Wir waren im abgelauf. Geschäftsjahr mit wenigen Unterbrechungen voll beschäftigt. Unser Papierabsatz ist mengenmässig auf 16 060 Tonnen, d. h. um ca. 5½ % gewachsen, wertmässig dagegen auf RM. 5 491 (00, d. h. um ca. 7½ o%%, ge- sunken. In dem Verhältnis dieser Zahlen spiegelt sich der starke Druck wider, dem unsere Verkaufspreise während des ganzen Jahres ausgesetzt waren. Um den zu erwartenden Schwierigkeiten des kommenden Winters besser gewachsen zu sein, haben wir es für richtig gehalten, RM. 80 000 einem besonderen Rückstell.-K. zuzuführen. Zur teilweisen Abdeckung unserer kurzfrist. Verbindlichkeiten haben wir im abgelauf. Geschäftsjahr eine weitere Amort.-Hyp. von RM. 100 000 aufgenommen, die neu unter den Passiven erscheint. Cröllwitzer Actien-Papierfabrik in Halle-Cröllwitz. Sitz in Halle a. S., Talstr. 28. Gegründet: 1./10. 1871. Den Grund zu der Papierfabrik legte am 15./9. 1714 Zacharias Kermes aus Trotha b. Halle. 1725 ging die Fabrik in den Besitz der Franckeschen Stiftungen über, den Pachtbetrieb hatte die Familie Keferstein von 1718–1871. Zweck: Fabrikation von Papieren aller Art u. Handel mit den Fabrikaten. Besitztum: Der Ges. gehört die bei der Gründung für M. 1 920 000 übernomm. Papier- fabrik von Keferstein & Sohn u. eine Strohstofffabrik. Die Cröllwitzer Papierfabrik liegt in der Gemarkung der früheren Gemeinde Cröllwitz (jetzt zur Stadt Halle a. S. gehörig) u. hat dort einen Grundbesitz von etwa 70 ha, wovon ungefähr 18 700 qm mit Fabrik- gebäuden u. ca. 4800 qm mit Wohnhäusern für Beamte u. Arb. bebaut sind; etwa 45 ha sind für landwirtschaftl. Betrieb verpachtet. Die Fabrik hat 4 Papiermasch., die 11- bis 12 000 000 kg holzfreie Schreib-. Druck- u. Normal-Papiere und den für dieses Quantum nötigen Strohstoff im eigenen Etablissement erzeugen. Es sind 4 Dampfkessel mit zus. 1440 am Heizfläche, 3 Dampfmasch. mit einer Gesamtkraft von 2300 PS. nebst elektr. Anlage in Betrieb; ausserdem besteht noch eine Wasserkraft mit 3 Turbinen von 400 PS. Nutz- effekt. 1921 erfolgte die Anlage einer Holzschleiferei zwecks Herstell. holzhaltiger Papiere. – Angest. u. Arbeiter: 650. Beteiligungen: Die Ges. gehört dem Verband: Vereinigung „Holzfrei“ an. Zur Sicherung ihres Kohlenbezuges erwarb die Ges. 1922 sämtl. Kuxe der Gewerkschaft Ferdinando bei Sennewitz. (Förderung jährl. etwa 40 000 t Rohbraunkohle.) Kapital: RM. 1 350 000 in 1525 Akt zu RM. 600, 3000 Akt. zu RM. 100 u. 6750 St.-Akt. zu RM. 20. Bei neuen Em. haben gemäss § 4 des Statuts die ersten Zeichner, soweit sie noch Aktion. sind u. die jeweil. Aktionäre Bezugsrechte je zur Hälfte zum Em.-Kurse. — Vorkriegskapital: M. 1 500 000. Urspr. A.-K. M. 1 800 000. Nach mehrfach. Wandl. A.-K. 1911 M. 1 500 000 betragend, 1920–1923 erhöht auf M. 13.5 Mill. (s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 3./4. 1925 von M. 13 500 000 auf RM. 1 350 000 (10: 1) in 6750 Akt. zu RM. 20, 3000 Akt. zu RM. 100 u. 7625 Akt. zu RM. 120 durch Abstemp. der alten Akt. auf RM. 20, 100 u. 120 unter gleichzeit. Aushändig. eines Anteilscheines zu RM. 10, von denen 2 Stück in eine Aktie zu RM. 20 umgetauscht wurden. Kleine Nominalbeträge konnten bei entsprechender Anzahl in grössere getauscht werden. Lt. Bekanntm. v. Juni 1929 sind die Akt. zu RM. 120 in soleche zu RM. 600 umgetauscht. Grossaktionäre: Die Aktien-Majorität befindet sich jetzt im Besitz der Bankhäuser Delbrück Schickler & Co., Bett Simon & Co. in Berlin, H. F. Lehmann in Halle. Hypothekar-Anleihe: RM. 1 500 000 in 8 % Obl. v. 1926; aufgenommen zur Rückzahl. kurzfristiger Verbindlichkeiten. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1932 am 20./1. Stimmrecht: Wird nach Aktienbeträgen ausgeübt. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F. (bis 10 % des A.-K., ist erfüllt), dann event. Sonderrückl., hierauf vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste jährl. Vergüt. nach G-V.-B.), Überrest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Acker-Grundst. 101 735, Fabrik-Grundst. u. Gebäude 820 410, Arbeiter- u. Beamten- Wohnhäuser 105 780, Masch. 1 138 941, Fabrikutensil, 1, Wasser- Kraftanlage 60 000, Wasserkläranlage 91 300, Ofenanlage 49 200, Bahnanlage 1, Holzschleiferei 1,