6248 Gas-, Wasser- und Eiswerke. Verlust 47 330. – Passiva: A.-K. 200 000, Hyp. 12 253, Kredit. 75 664, Akzepte 16 455, Anzahl. der Kundsch. 40 822. Sa. RM. 345 195. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust 53 104, Handl.-Unk. 56 367, Fabrikat.-Unk. 25 725, Abschr. 5561. – Kredit: Bruttogewinn 93 427, Verlust 47 330. Sa. RM. 140 758. Dividenden: 1914: 0 %; 1924–1928: 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Aug. Dzulko, Otto Busch. Aufsichtsrat: Vors. Obering. Paul Illig, Frit: Hilburg, Berlin; Alb. Budde, Wuppertal- Elberfeld. Zahlstelle: Ges.-Kasse. 05 Westfälische Ferngas-Aktiengesellschaft, Dortmund. Gegründet: 24./7. 1928; eingetr. 7./8. 1928. Zweck: Erzeugung, Beschaffung, Fortleitung u. Weiterveräusserung von Ferngas u. alle hiermit zus.hängenden Geschäfte, auch in Form von Beteiligungen an anderen Unter- nehmungen u. Gesellschaften oder deren Erwerb. Die Ges. wird in erster Linie Ferngas der Ruhr-Gas-A.-G. an die Verbraucher liefern. Entwicklung: In dem 5 Monate umfassenden Geschäftsjahr 1928 erstreckte sich die Tätigkeit der Ges. in erster Linie auf Verhandl. mit der Ruhrgas A.-G. über den Abschluss eines Gaslieferungs- u. Demarkationsvertrages, der am 2./2. 1929 fertiggestellt wurde. Nach diesem Vertrage bezieht die Ges. für ihr Versorg.-Gebiet den gesamten Gasbedarf von der Ruhrgas A.-G. Letztere hat sich verpflichtet, in dem Versorg.-Gebiet der Ges. die Gas- verteilung – abgesehen von der direkten Beliefer. ihrer Aktionäre u. deren Konzern- werke –— ausschliesslich der Ges. zu überlassen. Von den zur Gasversorg. erforderlichen Leitungen baut die Ruhrgas die grossen Durchgangsleitungen Ruhrgebiet – Siegen u. Ruhrgebiet–Minden–Hannover. Die Abzweigleitungen zur Versorg. ihrer Abnehmer werden von der Westfälischen Ferngas A.-G. gebaut. Verhandl. mit den Vereinigten Gaswerken Westfalen in Dortmund auf Abgrenzung der beiderseitigen Versorg.-Gebiete führten zu einer grundsätzlichen Verständigung. Hiernach hat die Ges. im grossen u. ganzen den Süden Westfalens etwa südlich der Ruhrlinie Arnsberg–Schwerte bis Siegen u. im Osten das Gebiet südlich Brackwede bis Minden sowie im Norden den Kreis Tecklenburg als ausschliessliches Versorg.-Gebiet erhalten. Ausserhalb der Provinz Westfalen wird der Freistaat Lippe beliefert werden. Mitte 1929 beteiligte sich auch der Freistaat Oldenburg als Aktionär an dem Unternehmen. Das Land Oldenburg hat sich verpflichtet, der Ges. unentgeltlich das Recht der Wegbenutzung einzuräumen, ferner ein, wenn auch nicht unbedingtes, so doch ausschliessliches Versorgungsrecht für Oldenburg zu gewähren. – Zwischen der Stadt Altena u. der Ges. wurde im Aug. 1929 ein Vertrag abgeschlossen, wonach die Stadt Altena in Zukunft ihren gesamten Gasbedarf von der Westfälischen Ferngas A.-G. bezieht u. ihr Gaswerk demnächst stillegt. Gleichzeitig wurde ein Vertrag über die Benutzung der städtischen Strassen durch die Westfälische Ferngas A.-G. für ihre Fernleitung abgeschlossen. Der Anschlusswert der Gaslieferungen auf Grund der mit den Abnehmern abgeschlossenen Verträge stellt sich auf 20 000 000 Kubikmeter im Jahre. Darüber hinaus schweben Verhandlungen mit Kommunen u. industriellen Werken über Lieferungen von weiteren 20 Millionen Kubikmetern. 1930 Beitritt der Stadt Siegen u. des Landkreises Tecklenburg als Aktionäre. Die Leitungen Letmathe–Hüsten –Freienohl, Schlündern– Wickede, Menden–Frönden- berg u. Altena–Evingsen, sowie die Anschlussleitungen zu den Städten Altena, Hohen- limburg, Olpe u. Siegen, ferner die Zuleitungen zu den industriellen Abnehmern wurden 1930 vollendet u. in Betrieb genommen, so dass die Gaslieferung erstmalig aufgenommen werden konnte. Die Länge des in Betrieb befindlichen Leitungsnetzes betrug am Ende 1930 rd. 90 km. Ausser den oben erwähnten Städten wurden 17 industrielle Werke beliefert. Da jedoch die Lieferung in vielen Fällen erst gegen Ende des Jahres aufgenommen werden konnte, entfällt auf das Jahr 1930 nur eine Gasabgabe von rd. 3 195 000 cbm (ohne durch- geleitete Konzernmengen). – In Weidenau hat die Ges. einen 30jähr. Gaslieferungsvertrag mit der A.-G. für Gas u. Elektrizität, die das dortige Gaswerk betreibt, getätigt. Ebenso hat sie mit den Bodelschwing'schen Anstalten in Bethel bei Bielefeld, die ihren gesamten Brennstoffbedarf auf Gas umstellen werden, einen 30jährigen Vertrag mit nicht unerhebl. Absatzmengen geschlossen. Die hierzu erforderl. Leitungen befinden sich im Bau. Die Belieferung weiterer 15 industrieller Werke, mit denen noch im Jahre 1930 Gaslieferungs- verträge geschlossen wurden, kann sich ebenfalls erst 1931 auswirken. Kapital: RM. 4 000 000 in 800 Nam.-Akt. zu RM. 5000, übern. von den Gründern zu pari, zunächst mit 25 % einbe;ahlt. Grossaktionäre: Provinz Westfalen, Freistaat Oldenburg, Landkreis Arnsberg, Landkreis Iserlohn, Landkreis Altena, Landkreis Olpe. Landkreis Siegen, Stadt Neheim, Amt Werdohl, Stadt Plettenberg, Stadt Attendorn, Stadt Menden, Stadt Hohenlimburg. Stadt Olpe, Stadt Schwerte, Stadt Siegen, Landkreis Tecklenburg, Landkreis Hagen. Landkreis Herford, Landkreis Minden, Landkreis Lübbecke, Landkreis Halle, Landkreis Paderborn, Landkreis Warburg, Landkreis Höxter, Stadt Vlotho, Land Lippe. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 16./11. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Leitungsnetz 4 475 994, Betriebs- u. Messgeräte 120 334, Apparate, Werkzeuge u. Inv. 1, im Bau befindl. Anlagen 109 945, Bankguth. 350 570, Kassa 580,