Versicherungs-Gesellschaften. 6323 gezogen. Der überwiegende Teil ihrer Versicherungen wurde durch einen Vertrag mit der „Colonia“, Kölnische Feuer- u. Kölnische Unfallversicherungs-A.-G. in Köln sichergestellt. Unter dem 10./6. 1930 wurde dem Reichsaufsichtsamt für Privatversicherung die Zahlungs- unfähigkeit der Ges. mitgeteilt. Am 14./6. 1930 wurde über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Verwalter: Konkursverwalter August Belter, Berlin W 30, Haberlandstr. 3. Nach dem in der Gläubiger-Vers. v. 11./7. 1930 bekanntgegebenen Status betragen die Aktiva rd. RM. 877 000, von denen an Vorrechtsforder. usw. RM. 219 000 in Abzug zu bringen sind, so dass den mit RM. 3 390 000 angemeldeten vorrechtslosen Forder. (meist Schadensforderungen) RM. 657 000 Aktiva gegenüberstehen, was einer Quote von 19 % gleichkommt. Das Hauptaktivum, die RM. 3 000 000 Nachzahl.-Pflicht auf das mit 25 % ein- gezahlte A.-K. bewertet der Konkursverwalter mit nur RM. 500 000, da RM. 1 800 000 auf die zusammengebrochene Süddeutsche Rückversicherungs-A.-G., RM. 920 000 auf die zu- sammengebrochene Deutsche Seeversicherung u. RM. 120 000 auf die Versicher.-Ges. Bulgaria entfallen. Etwa RM. 816 000 Aktien verteilen sich auf 400 kleinere Aktionäre, von denen der Konkursverwalter obigen Betrag hereinzubekommen hofft. Die mit RM. 692 000 in der Bilanz für 1928 erscheinenden Grundst. bewertet der Konkursverwalter mit nur RM. 120 000. Lt. Bericht des Konkursverwalters hat das Jahr 1929 mit einem Veriust von RM. 368 000 abgeschlossen. Der Verkauf des gesunden Versicherungsbestandes an die „Colonia“ wird von dem Konkursverwalter angefochten, da er den gezahlten Preis von RM. 250 000 für zu niedrig hält. Indes macht die Colonia Gegenforderungen geltend, so dass der etwa zu erzielende Erlös gegen diese aufgerechnet werden dürfte. „Brokers-' Aktiengesellschaft für Versicherungs- vermittlung, Berlin W 50, Passauer Str. 3. Gegründet: 6./3. 1930; eingetr. 14./3. 1930. Gründer: Edgar Kunafh, B.-Steglitz; Erwin Hirsch, Berlin; Alfred Dahlke, B.-Steglitz; Helmut Reiss, B.-Nordend; Johannes Gericke, B.-Friedenau. Zweck: 1) Die Vermittlung von Versicherungen u. Rückversicherungen jeder Art. 2) Die Verwaltung von Versicherungsdokumenten u. Beratung in allen Versicherungsangelegen- heiten. 3) Die Übernahme von Vertretungen in- u. ausländischer Versicherungsgesellschaften. 4) Die Durchführung von Regressansprüchen der Versicherungsnehmer. Die Ges. ist zur Beteilig. an ähnlichen Unternehm. u. 2. Erwerb von Versicher.- oder gleichartigen Unter- nehmungen befugt. Kapital: RM. 100 000 in 100 Aktien zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. (Übernahmekonsort. unter Führung der Bankfirma Levi, Fleischer & Co., Berlin). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Kassa 3156, Postscheck 236, Bank 1424, Inv. 11 780) Organisations-K. 10 500, Aussenstände 186 383, Verlust in 1930 49 491. – Passiva: A.-K- 100 000, Kredit. 162 546, Steuern 424. Sa. RM. 262 970. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. u. Inv. 620, Steuerabgaben 4619, Handl.- Unkosten 84 799, Werb.-Unk. 6686, soziale Abgaben 792. – Kredit: Agio 22, 22, Provisionen-Div. 47 731, Verlust in 1930 49 491. Sa. RM. 97 516. Vorstand: Dr. Moritz Schönmann, Dr. Herbert Stern. Aufsichtsrat: Gen.-Dir. Karl Scheuer, Ludwig Stein, Ferdinand Lünz, Berlin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Ö― Bavaria 6442. Deutsche Seeversicherungs-Akt.-Ges. in Berlin wW 35, Am Karlsbad 16. (In Konkurs.) Über das Vermögen der Ges. ist am 3./6. 1930 das Konkursverfahren eröffnet worden. verwalter: Konkursverwalter August Belter, Berlin W 30, Haberlandstrasse 3. Lt. dessen Mitteil. in der Gläubigervers. v. 2./7. 1930 konnte die i. J. 1929 beschlossene Sanierung der Ges. (s. auch Kap.) nicht mehr durchgeführt werden, da durch die Zahlungseinstellung der Süddeutschen Rückversich.-A.-G. und durch die Unmöglichkeit, die ausstehende Kapital- einzahlung bei den Grossaktionären einzutreiben, der Konkurs unvermeidbar geworden ist. Hauptaktivum ist die Forderung an die Aktionäre mit RM. 1.13 Mill. Aber davon rechnet der konkursverwalter nur mit einem Eingang von RM. 65 000. Insbesondere von den Grossaktionären, von denen Herr Stettmund RM. 614 000, die Familie Brüders RM. 103 000 u. Dir. Chemnitz von der Süddeutschen Rückversich.-A.-G. RM. 78 000 zu zahlen haben, sei nichts zu er warten. Weiterhin ist der Bestand von etwa RM. 900 000 Aktien der Brandenburger Allgemeinen Vers.-A.-G. (seit 14./6. 1930 in Konkurs) wertlos. Die Prämien- forderungen sind meist strittig oder unterliegen Aufrechnungsansprüchen. Immobilien sind nicht vorhanden und eine Forderung an die Norddeutsche Versicherungs-A.-G. ist bereits doppelt verpfändet, so dass den Gesamtpassiven von RM. 2.16 Mill. nur Aktiven von RM. 125 032 gegenüberstehen. Da ferner von den Passiven RM. 50 362 bevorrechtet sind, kann den freien Gläubigern nur 2.4 % Quote in Aussicht gestellt werden. 396*