6332 Versicherungs-Gesellschaften. d) sonst. Sach-Versich. 223 370, Lebens- do. 646 388, Unfall- u. Haftpflicht- do. 3 918 034, Kursverlust auf Wertp. 79 287, Abschr. auf Forder. 20 962, Steuern 89 140, sonst. Verwalt.- Kosten 72 642, Gewinn 289 123 (davon Tant. an A.-R. 14 720, Div. an Aktion. 160 800, Vortrag 113 603). Sa. RM. 10 757 774. Dividenden: 1924/25–1930/31: 10, 10, 12, 12½, 15, 12½, 11 %; die mit 25 % einbez. Aktien (Nr. 3001–5820) erhielten 1929/30–1930/31: RM. 65 bzw. RM. 50 je Stück. Direktion: Max Stock, Johannes Halfstad. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Max Stürcke, Stellv. Reg.-Vize-Präsident a. D. Robert von Görschen, Aachen; Gerichtsassessor a. D. Hans Wiedemann, Erfurt; Gen.-Dir. W. Spans, Aachen. Zahlstellen: Erfurt: Adolph Stürcke, Vers.-Ges. Thuringia; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Georg Fromberg & Co. Westen Versicherungs-Akt.-Ges., Essen. Durch Beschluss der G.-V. v. 10./4. 1930 ist die Ges. aufgelöst. Liquidator: Kaufm. Alwin Franz, Essen. Nach eingegangenen Mitteilungen besteht die Ges. nicht mehr. Eine amtl. Firmenlöschung wurde noch nicht bekanntgegeben. Frankfurter Allgemeine Versicherungs-Akt.-Ges. in Liqu. in Frankfurt a. M. Sitz 3 Verwaltung Berlin W8, Taubenstr. 1608. Infolge der unverantwortlichen Geschäftsführung der früheren Verwaltung kam es Anfang August 1929 zum Zusammenbruch der Ges. Um den zu erwartenden Schädigungen des Rufes des Deutschen Privat-Versicherungsgewerbes zu begegnen, übernahm die Allianz u. Stuttgarter Verein Versicherungs-A.-G. in Berlin durch Vertrag mit der Ges. die Garantie für alle Verpflichtungen aus deren Versicherungsverträgen in folgenden Versicherungs- zweigen: Feuer-, Wasserleitungsschäden-, Einbruch-Diebstahl-, Aufruhr-, Glas-, Transport- einschl. Valoren- u. Schmucksachen-Versicherung, Kraftfahrzeug-, Unfall-, Haftpflicht- u. Regenversicherung; ausserdem auf dem Gebiete der Kredit-, Kautions- u. Garantie- versicherung, Bürgschaften für gestundete Zölle, Steuern, Abgaben, Frachten, Spritmonopol- kaufgelder, Lieferungs- u. Leistungskautionen, Prozesskautionen, Holzkautionen, Kohlen- kaufgelder u. Exportkreditversicherung. Nicht von der Garantie erfasst sind alle übrigen Kreditversicherungen, also insbes. die mit der Absatzfinanzierung zus. hängenden Geschäfte, Hypothekenversicherungen, Finanzgarantien etc. sowie Rückversicherungen jeder Art. Der gesamte garantierte Versicherungsbestand wurde am 21./8. 1929 von der neu gegründeten „Neue Frankfurter Allgemeine Versicherungs-Aktien-Gesellschaft“ mit Garantie der „Allianz“ übernommen. Nach einem der Gläubigerversammlung v. 15./1. 1930 vorgelegten Status beträgt die Gläubigerquote ca. 21.5 %. Die Beteiligungen der Ges. wurden grösstenteils abgestossen. Lt. G.-V. v. 21./3. 1930 trat die Ges. in Liqu. Liquidatoren: Dir. Otto Meyer, Dir, Dr. jur. Johannes Semler, Berlin. Lt. Bekanntm. v. April 1930 werden die Aktien der Ges. auf Grund eines zwischen der Frankfurter Allgemeinen Versicherungs-Aktien- Gesellschaft u. den Mitgliedern ihres A.-R. abgeschlossenen Vergleichs zum Preise von RM. 60 netto je Aktie angekauft. Die Aktionäre wurden aufgefordert, ihre Aktien mit laufenden Gewinnanteilscheinen unter Beifügung eines Nummernverzeichnisses bis zum 30./6. 1930 bei den Zahlstellen Zug um Zug gegen Zahlung des Kaufpreises einzureichen, wobei den Aktien jeweils die Erklärung beigefügt sein musste, dass der betreffende Aktionär bei Verkauf der Aktien zum Preise von RM. 60 netto je Stück auf alle ihm etwa gegen die derzeitigen oder früheren Mitglieder des A.-R. der Ges. zustehenden Regressansprüche Verzicht leistet. Die Gläubigerausschuss- Sitzung v. 7./8. 1930 genehmigte den Per 31./5. 1930 aufgestellten Status (s. unten). Nachdem 80 % der Gläubiger einem aussergerichtl. Vergleich zugestimmt hatten, erfolgte am 23./4. 1931 913 Auszahlung einer Quote von 20 % der Forderungen. In der Gläubiger- ausschusssitzung von Ende Januar 1931 wurde mitgeteilt, dass die Bilanzen für Ende 1929 u. die Liquid.-Eröffnungsbilanz roh fertiggestellt sind. Die Prüfung der Bilanzen durch eine Revisionsges. ist im Gange. Die Liquid. des Finanzgeschäftes ist so gut wie beendet. Die Abwickl. des Rückversicherungsgeschäftes schreitet befriedigend vorwärts, doch wird sie noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Durch verschiedene, vom Ausschuss genehmigte Vergleiche sind eine Reihe teilweise im Prozess befangener Streitfragen aus der Welt geschafft worden. Sollte eine höhere Liquidationsquote als 20 % sich ergeben, wozu nach dem gegenwärtigen Stand der Abwickl. Aussicht besteht (falls künftig neue Ausfälle nicht eintreten), so dürften doch weitere Ausschütt. erst nach geraumer Zeit zu erwarten sein. Unmittelbar nach der Zahlungseinstell. setzten die Untersuchungen der Staatsanwalt- schaft ein. Mitte Juni 1931 war die Anklage fertiggestellt. Angeschuldigt sind die früh. Vorstandsmitgl. der Favag Ph. Becker, Rechtsanw. u. Notar Dr. jur. A. Kirschbaum, S. Sauerbrey, Prokurist der Favag H. Schuhmacher, B. Lindner, A. Mädje u. B. Fuchs. Der Prozess begann am 15./10. 1931.