Versicherungs-Gesellschaften. 6343 Mit der Bulgaria-Versicherungs-A.-G. in Roustchouk wurde über deren Nachschusspflicht u. über die sonst. Forder. aus dem techn. Geschäft verhandelt, wobei ein Vergleich zustande kam, der der Süddeutschen Rückversicher.-A.-G. in Raten RM. 300 000 zuführen soll. Aus den sonst. Nachschussverpflichtungen glaubt man, RM. 500 000–600 000 zu erzielen. Die angemeldeten Masseschulden u. bevorrechtigte Forder. betragen etwa RM. 0.7 Mill., die nicht bevorrechtigten Forder. etwa RM. 20,5 Mill., von letzteren dürfte allerdings ein grosser Teil bestritten werden. Andererseits laufen die Risiken noch weiter. So dürfte aus dem erfolgten Untergang eines englischen Schiffes eine Forder. von £ 6000 an die Süddeutsche Rückversicher. A.-G. zu erwarten sein. Allenfalls sei nur eine sehr bescheidene Quote in Aussicht zu stellen. Die Süddeutsche Rückversicher.-A.-G. war durch Vermittlung ihrer Konzernges., aber für eigene Rechnung, in den Besitz von der Hälfte ihrer vollbezahlten u. ¾ ihrer mit 25 % ein- gezahlten Aktien von RM. 3.6 Mill. gekommen, wobei die Nachschusspflicht der Vorbesitzer bestehen bleibt. Die Einbringung dieses Aktienbesitzes in eine in Amerika zu gründende Holding-Ges. unterblieb angeblich wegen der Favag-Affäre. Infolge stärkerer Verschuldung war das freiwerdende Amerikaguth. bereits grössenteils aufgezehrt. Der Konkursverwalter hatte gegen die Bankfirma Hardy & Co., München, wegen Ein- zahlung von RM. 300 000 auf die übernommenen Aktien aus der Kapitalerhöhung der Südrück im September 1926 Klage erhoben, die Anfang November 1931 zugunsten der Konkursmasse entschieden wurde. Gegen dieses Urteil wurde von der Firma Hardy & Co. Berufung eingelegt. Kapital: RM. 3 600 000 in 24 000 vollgez. Inh.-Akt. zu RM. 50, 1800 Nam.-Akt. zu RM. 1000, eingezahlt mit 25 % u. 600 vollgez. Inh.-Akt. zu RM. 1000. Vorstand: Hermann Chemnitz. Aufsichtsrat: (8–10) Bankier Heinrich Grützner, Notar Carl Herold, München; Dir. Heinrich Fahlbusch, Berlin. Rheinisch-Westfälische Rückversicherungs-Actien-Ges. in Liqu. in M. Gladbach, Albertusstr. 2. Gegründet: 18./1. 1870; Konzess. v. 28./10. 1869. Die G.-V. v. 5./10. 1928 beschloss Auf- lösung u. Liqu. der Ges. Liquidator: Dir. Wilhelm Böhmer, Berlin. Zweck war Versicherung von Transportmitteln jeder Art, der Lagerung von Waren u. Gewährung von Rückversicherung in allen Versicherungszweigen. Kapital: RM. 60 000 in 3000 Nam.-Akt. zu RM. 20 mit 25 % = RM. 5 zus. RM. 15 000 Einzahl. – Vorkriegskapital: M. 3 600 000 mit 25 % Einzahlung. Urspr. M. 3 Mill. in 2000 Akt. zu M. 1500 mit 25 % Einzahlung, 1882 Reduktion des A.-K. auf M. 2 400 000 durch Abstempel. der Aktien auf M. 1200. Das A.-K. betrug bis 1910 M. 2 400 000 in 2000 Akt. zu M. 1200 mit 10 % Einzahl. 1911 aus dem Div.-Aus- gleichungs-F. M. 360 000 entuommen, um damit die mit 10 % eingez. Aktien auf eine Ein- zahlung von 25 % = M. 600 000 zu bringen. Ausserdem Erhöh. des A.-K. von M. 2 400 000 auf M. 3 600 000 in 1000 Aktien zu M. 1200 mit Einzahl. von 25 % u. einem Aufgeld von M. 350. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. 22./1. 1925 von M. 3 600 000 auf RM. 60 000 durch Herab- setzung des Nennwertes von bisher M. 1200 auf RM. 20 bei 25 % Einzahl. Nachzahlung ist eingefordert lt. G.-V. v. 12./7. 1928. Liquidations-Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Kassa 236, Guth. bei Bankhäusern 2611, do. bei anderen Unternehm. 20 792, Verlust 5278. – Passiva: Rückl. für schwebende Versich.-Fälle 5, Guth. anderer Unternehm. 28 914. Sa. RM. 28 919. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahmen: Unfall- u. Haftpflichtversich. 357, Sachversich. 45 701, Kurs- u. Aufwert.-Gewinn 1988, Zs. 537, Erstattung auf vertragsmässige Leistungen 12 260, Verlust 5278. – Ausgaben: Unfall- u. Haftpflichtversich. 161, Sachversich. 47 789, Rücklagen für schweb. Versicherungsfälle 5, Steuern 1820, Verwalt.-Kosten aller Geschäfts- zweige 10 705, Verlust auf Aktien 4965, Verlustvortrag 676. Sa. RM. 66 123. Kurs: Ende 1914–1925: In Berlin: M. 830*, –, 500, 400, 500*, 410, 530, 600, –, 90, —, – per Aktie. In Köln M. 830*, –, 500, –, 500*, 450, –, 550, 350, 5, 6, 2 per Stück. Die Notiz an beiden Börsen ist 1926 eingestellt worden. Dividenden: 1914: 10 %; 1924–1928: 0 %. Aufsichtsrat: (8–14) Vors. Fabrikbes. Alfred Croon, I. Stellv. Fried. Klauser, II. Stellv. Justizrat Hugo Lamberts, M. Gladbach; T. Douqué, Düsseldorf; Alfred Schmölder, Rheydt; Wilh. Alfr. Lodde, Deipzig; Hans Weinschenk, Frankfurt a. M.; Bank-Dir. Robert Pferd- menges, Köln. Zahlstellen: M. Gladbach: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Fil. M. Gladbach. Rheinisch-Westfälischer Lloyd, Transport-Versicherungs-Actien-Gesellschaft in M. Gladbach, Albertusstr. 2-6. Die G.-V. v. 11./6. 1930 genehmigte die Uebertragung des gesamten Gesellschaftsver- mögens auf die Nordstern & Vaterländische, Allgemeine Versicherungs-Aktiengesellschaft in Berlin unter Ausschluss der Liquidation gegen Gewährung von 5 Stück volleingezahlten