Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. 6493 Entwicklung: Die G.-V. v. 7./11. 1928 genehmigte die Übernahme der Cuxhavener Hochsee- fischerei A.-G., Hamburg, durch Fusion. Zu diesem Zwecke erfolgte Kap.-Erhöh. u. Firmen- änderung. – 1929 UÜbernahme der Hochseefischerei Bremerhaven Aktiengesellschaft in Bremerhaven durch Fusion, 1930 wurde in gleicher Weise die Cuxhavener Eiswerke A.-G. angegliedert. — 1930/31 übernahm die Ges. bis auf Restbstände die Aktien der Hochsee- fischerei J. Wieting A.-G. mit 24 Dampfern, Altonaer Hochseefischerei A.-G. mit 14 Dampfern, „Hansa“ Hochseefischerei A.-G. mit 15 Dampfern. Ferner wurden vier Dampfer der früheren Hochseefischerei Vincenz Putz A.-G. nach Kauf und zwei Neubauten in Dienst gestellt. – Die Verwaltung hielt es aus Gründen einer vorsichtigen Anpassung an die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse und unter Berücksichtigung der finanziellen Anspannung für zweckmässig, von der Zahlung einer Dividende für 1930/31 abzusehen und den zur Verfügung stehenden Überschuss restlos zu Abschreibungen zu verwenden sowie hierfür auch den Gewinnvortrag aus dem Vorjahre heranzuziehen. Besitztum: Die Ges. besitzt in Nordenham 17 eigene Häuser, die hauptsächlich als Wohnungen für Angestellte u. Arbeiter verwendet sind, sowie in 48 Städten Deutschlands Geschäfts- u. Wohnhäuser. Die Anlagen u. Betriebswerkstätten in Nordenham gruppieren sich um den der Ges. gehörenden etwa 77 000 qm grossen Fischereihafen Nordenham an der Unterweser; sie haben eine Gesamtfläche von etwa 38 000 qm, wovon ca. 17 500 qm mit dem Verwalt.-Geb., den verschied. Betriebsgebäuden u. Schuppen bebaut sind. Die Pier- Anlagen, die sich an beiden Seiten des Hafens befinden, haben eine Gesamtlänge von über 1 km. Die darauf längslaufenden Gleise sind direkte Bahnanschlüsse, die das un- mittelbare Entladen von Kohlen, Holz usw. auf die betreffenden Lagerplätze aus den Bahnwagen gestatten, während der auf der Rückseite der Waren- u. Proviantlager, der Löschschuppen u. Räuchereihallen entlang laufende Privatanschluss das direkte Verladen der Waren ermöglicht. –— Betriebsanlagen: In Nordenham besteht eine Fischmehl- und Expansionstrananlage. Eis für die Versorg. der Fischdampfer u. für den Versand der Fische wird in eigener Eisfabrik erzeugt. Die Eisfabrik arbeitet mit 4 Kompressoren von zus. ca. 300 000 Kalorien Leistung u. erzeugt im Sommer 42 t, im Winter 70 t, somit durchschnittl. 56 t Tagesleistung. Der elektrische Strom wird von dem Kraftwerk Wiesmoor mit einer Spannung von 20 000 Volt geliefert u. durch eigene Transformatorenstation auf 380/220 Volt transformiert. Der Umformer hat die Aufgabe, den Drehstrom in Gleichstrom umzu- arbeiten, um die techn. Betriebe mit diesem Strom zu versorgen. An techn. Betrieben gehören der Ges. eine mechan. Werkstatt, verbunden mit Schmiede sowie Klempnerei u. Kupferschmiede, die die umfangreichsten Reparaturarbeiten ausführen kann, u. die Zimmerei- u. Tischlerwerkstatt, die alle Holzarbeiten für die Dampfer u. den ganzen übrigen Bedarf anfertigt. In der Netzmacherei, verbunden mit grossem Garn- u. Tauwerklager, werden sämtl. Netze für den eigenen Betrieb hergestellt u. alle Netz- u. Tauwerkreparaturen vorgenommen. Die Betriebsanlagen der Ges. in Cuxhaven befinden sich auf einem dem Hamburger Staat gehörigen u. zunächst bis zum Jahre 1951 gepachteten, 7385 qm grossen Gelände. Hiervon sind 4615 qm von der Ges. mit eigenen massiven Gebäuden u. Werkstätten bebaut. Diese Anlagen befinden sich an der Westseite des ca. 2 km langen Fischereihafens u. setzen sich zusammen aus einem Verwalt.-Geb., einer Masch.- u. Reparat.-Werkstatt. Zimmerei, Netzmacherei, Materialienlager, einem im Zollausland gelegenen Proviantlager so wie Kohlenlagerplätzen. Die Masch.-Reparat.-Werkstatt ist verbunden mit einer Schiffs-, Kessel- u. Kupferschmiede, Klempnerei, elektr. u. autogenen Schweissanlagen u. elektr. Installation. Die Ges. ist in der Lage, mit dieser Werkstatt sämtl. nötigen Reparaturen der Schiffe, soweit dieselben nicht zu docken gezwungen sind, auszuführen. Die nötige Betriebskraft wird durch die Hamburger Elektrizitätswerke in Cuxhaven geliefert. Die Zimmerei ist mit allen erforderl. Maschinen eingerichtet. In der Netzmacherei, die mit grossem Garn- u. Tauwerklager verbunden ist, werden alle für die Seefischerei nötigen Netze hergestellt bzw. ausgebessert u. alle nötigen Leinen u. Trossen zubereitet. In dem Gebäude des Materialienlagers, in welchem alle für den Schiffsbedarf u. die Werkstätten notwendigen Materialien lagern, befinden sich ausserdem zwei Werkswohnungen. Ausser- dem besitzt die Ges. noch zwei grosse industrielle Anlagen (Räuchereien u. Marinieranstalten), die an die Tochtergesellschaft, die Deutsche Seefischhandels A.-G., verpachtet sind. Am Pier des Fischereihafens entlang laufen 3 Anschlussgleise, auf denen der nötige Bedarf an Kohlen, Proviant, Eisen. Holz usw. direkt an die Lagerräume angefahren werden kann. Ferner besitzt die Ges. in Cuxhaven, am Seedeich 18, ein unbelastetes, 859 qm grosses Grundstück mit Gesellschafts-Kasino. Die Flotte besteht aus 166 Hochsee-Fischdampfern u. 4 Hochsee-Motorschiffen mit insges. 44 035.24 Brutto-Register-Tons., 3 Schleppdampfern, 1 Motorleichter u. 1 Tankleichter mit einem Fassungsvermögen von 350 t Gasöl, das für den Betrieb der Motorschiffe dient. Personal: Ca. 823 Angest., ca. 1285 Schiffspersonal, ca. 964 Arbeiter. Beteiligungen: Durch Besitz von Anteilen bzw. Aktien ist die Ges. an folgenden Unter- nehm beteiligt: Heinr. Gerlach G. m. b. H., Altona-Ottensen (Kap. RM. 50 000, Beteil 100 0%), Deutsche Dampffischerei „Nordsee“ G. m. b. H., Wien mit 32 Fil. in Wien u. 1 Fil. in Graz (Kap. Schilling 200 000, Beteil. 100 %), Gemeinnütziger Nordenhamer Bauwverein G. m. b. H. (Kap. RM. 20 000, Beteil. 100 %), Nordenhamer Häuserbau-Ges. m. b. H. (Kap. RM. 90 000, Beteil. 50 %), Erste deutsche Stock- u. Klippfischwerke G. m. b. H., Wesermünde (Kap.