280 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Liegnitz; Bankier Ernst Kritzler, Dir. Dr. Pundt, Dir. Melchior, Berlin; Landrat Geh. Reg.-Rat Dr. von Ravenstein, Guhrau; Eisenbahn-Dir.-Präs. a. D. Mallison, Oberschreiberhau; Rechts anwalt Dr. Friedrich Rauch, Breslau; Bürgermeister Wandelt, Parchwitz; Rittergutsbes. von Sypniewski, Fabrikdir. André, sämtl. in Polen. Zahlstellen: Liegnitz: Ges.-Kasse; Berlin: Berl. Handels-Ges., S. Bleichröder; Breslau: E. Heimann; Liegnitz: Disconto-Ges. Lothringische Eisenbahn-Akt.-Ges. in Diedenhofen. Gegründet: 3./11. 1910 mit Wirkung ab 6./11. 1911; eingetr. 6./11. 1911 in Metz. Gründer: Vering & Waechter, Eisenbahn-Bau- u. Betriebs-Ges., Eisenbahnbau-Ges. Becker & Co. G. m. b. H., in Berlin etc. Das Bahnnetz der Ges. umfasst folgende Strecken: 1. die Fentschtalbahn, eine elektr. Schmalspurbahn von 1 m Spurweite, mit den Linien: a) von Diedenhofen über Beauregard, Terwen, Daspich, Flörchingen, Schremingen, Hayingen, Kneuttingen nach Fentsch in einer Gesamtlänge von 18,91 km mit Abzweig. von Flörchingen über Remelingen nach Fameck in einer Länge von 2,7 km u. von Kneuttingen nach Algringen in einer Länge von 3, 86 km; b) von Diedenhofen (St. Franz) über Luxemburger Tor, Reichsbahnhof, nach Niederjeutz in einer Länge von 3,81 km; 2. die normalspurige Nebenbahn von Neuburg i. Lothr. nach Gorz (Länge von 6 km). Die Fenschtalbahn wurde am 8./5. 1912, die Strecke Neuburg-–Gorz am 28./12. 1912 eröffnet. Die Betriebsleitung befindet sich in Flörchingen. Der Bahnkörper liegt bei der Fenschtalbahn bis auf etwa 500 m auf öffentlichen Strassen; die Nebenbahn Neuburg–Gorz liegt auf eigenem Planum mit Ausnahme einer Strecke von 800 m innerhalb der Ortschaft Neuburg. Die Fenschtalbahn dient dem Personen- u. Gepäckverkehr sowie dem rein lokalen Stück.- u. Marktgutverkehr, die Bahn Neuburg–Gorz auch dem Güter- verkehr u. hat durch Anschluss an die Gleise der Reichseisenbahn direkten Wagenübergang für Güter. Die Genehmigungsurkunden sind die folgenden: a) für die Fenschtalbahn die Kaiserl. Verordn. v. 17./10. 1911 mit dem Lastenheft vom 16./1. 1912; b) für die Strecke Neuburg –— Gorz die Kaiserl. Verordn. v. 28./6. 1911 mit dem Lastenheft v. 3./1. 1912 mit Nach- trag v. 20./12. 1912. Die nach den Kaiserl. Verordnungen erteilte Genehmigung läuft für sämtl. Strecken bis 27./2. 200 1. Der Ges. wird aus der Landeskasse ein Zuschuss à fonds perdu für jedes Kilometer der Strecke Diedenhofen–Fentsch einschl. der Abzweigung nach Fameck u. Algringen im Betrage von M. 20 000 u. für jedes Kilometer der Strecke Neuburg-–Gorz im Betrage von M. 45 000 gezahlt. Die Bahnbetriebe wurden bei Kriegsbeginn Anfang Aug. 1914 eingestellt, aber mit beschränktem Dienst im Sept. bzw. Okt. 1914 wieder eröffnet. Seit Febr. 1916 u. auch 1917 ruhte der Betrieb auf der Bahn Neuburg–Gorz ganz. Ausser den beiden Bahnunternehm. betreibt die Ges. ein Stromversorg.-Geschäft. Im Fentschtal sind nur Grossabnehmer angeschlossen, besonders eine Anzahl Eisenerzgruben. Auf der Hoch- ebene von Gravelotte werden mit Strom versorgt die Gemeinden: Gorz, Rezonville, Vionville, Gravelotte, Wernheim u. Amanweiler. Seit September 1915 war auch die militärisch betriebene Überlandzentrale im französischen Okkupationsgebiet an die Leistungsnetze angeschlossen, die besonders die Eisenerzgruben im Gebiet von Longwy u. Briey belieferte. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000, übernommen von den Gründern. Erhöht lt. G.-V. v. 6./5. 1913 um M. 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, be. geben zu pari. Nicht notiert. Anleihe: M. 1 600 000 in 5 % Teilschuldverschreib. It. G.-V. v. 6./5. 1913 u. 2./2. 1914. krläkzablbar zu 102 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Commerz- u. Diconto- Bank in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg. ab 1920 bis spät. 1956 durch jährl. Auslos. im Juli-Aug. auf 1./11.; ab 1920 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht Destellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren. Aufgenommen zur Ablös. einer provisor. Anleihe sowie zur Bestreit. der Kosten von Stromversorg.-Anlagen. Zahlst. wie bei Div. Kurs: Aufgelegt am 31./3. 1914 M. 1 600 000 zu 100 %. Eingeführt im März 1914 in Berlin; Kurs Ende 1914–1922: 100*, , 95, –, 967, 90, 94.75, 96, – 0%. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % ;. R.-F., 4 % Div., 8 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Letzte veröffentlichte Bilanz (vom 31./12. 1917) s. Jahrg. 1921/22. Dividenden 1912–1917: 4, ............ Direktion: Dir. Wilh. Rother, Reg.-Baumeister a. D. Dir. Ernst Quandt. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Herrm. Kretzschmar, Stellv. Bank-Dir. Gust. Pilster, Baumeister Jos. Becker, Bank-Dir. Carl Harter, Berlin; Geh. Komm.-Rat Leopold Peill, Düren; Komm.-Rat Dr. jur. Rich. von Schnitzler, Cöln; Bank-Dir. Paul Simons, Luxemburg; Konsul Heinrich von Stein, Cöln; Dr. Max Waechter, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Commerz- u. Privat-Bank, C. H. Kretzschmar; Cöln: J. H. Stein; LEuxemburg u. Metz: Internationale Bank.