286 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Zahlstellen: Lübben: Hauptkasse der Ges.; Herzberg a. Elster u. Luckau: Stations- kasse; Berlin: Darmstädter u. Nationalbank, Commerz- u. Privat-Bank; Breslau, Gleiwitz, Ratibor u. München: Darmstädter u. Nationalbank; Hamburg: Commerz- u. Privat-Bank, L. Behrens & Söhne. Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Gesellschaft in Wernigerode. Gegründet: 25./6. 1896; eingetr. 3./7. 1896. Die vollständige Betriebseröffnung ist am 27./3. 1899 erfolgt. Preuss. Konz. v. 27./5. 1896 auf unbestimmte Zeitdauer, braunschweig. Konz. v. 15./11. 1896. Die G.-V. v. 6./11. 1915 beschloss, den Sitz der Ges. nach Wernigerode zu verlegen, was 1./7. 1916 geschah; eingetr. daselbst am 5./8. 1916. Zweck: Bau und Betrieb einer Nebeneisenbahn von Nordhausen über Ilfeld, Bennecken- stein nach Wernigerode mit einer Abzweigung von Drei Annen-Hohne nach dem Brocken Bahnlänge 81.387 km; Spurweite 1 m. Die Ver. Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges. in Berlin war Betriebspächterin auf 10 J. bis 31./3. 1909 gegen 40 % der Brutto-Einnahme und event. Div.-Ergänzung der Aktien A auf 4½ % (siehe unten). Ab 1./4. 1909 übernahm die Ges. den Betrieb selbst. Die Ges. ist bei der Verbindungsbahn von Stiege nach Eisfelder Thal- mühle der Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn mit M. 100 000 in Aktien beteiligt. Die G.-V. v. 22./9. 1906 beschloss Weiterführung der Bahn von Wernigerode nach Blankenburg, doch wurde die Genehm. hierzu seitens der Braunschweig. Regierung versagt. Vorhanden: 14 Lokomotiven, 9 Post- u. Gepäckwagen, 42 Personenwagen, 47 bedeckte Güterwagen, 136 offene Güterwagen, 24 Paar Rollböcke, 10 Arbeitswagen, 1 Kranken- u. 1 Gerätewagen. 1912/13: Bau eines neuen Bahnhofes in Nordhausen. Kapital: M. 8 250 000, u. zwar M. 3 500 000 in 6250 St.-Akt. A (Nr. 1–3500 u. 5501–8250) u. M. 2 000 000 in 2000 St.-Akt. B à M. 1000. Urspr. M. 5 500 000. Die Akt. A genossen Vorzugsrecht (aber ohne Nachforder.-Recht) auf 4½ % Div. (garant. vom Tage der Betriebseröffnung 27./3. 1899 auf 10 J., also bis 31./3. 1909, seitens der Ver. Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges. in Berlin; Garantie also seit 1./4. 1909 erloschen); sie geniessen Vorauszahl. ihres vollen N ennbetrages im Falle einer etwaigen Auflös. der Ges. Die genannte frühere Betriebspächterin zahlte an Div.-Zuschuss 1899/1900–1908/1909: M. 26 269, 89 265, 109 628, 134 864, 118 905, 77 327, 81 660, 56 988, 49 654, 60 589. Die St.-Aktien B sind mit einer 3½ % igen Div.-Garantie von den beiden Städten Nordhausen u. Wernigerode auf die Dauer der ersten 20 Betriebsj., beginnend mit dem 1./1. 1897, also bis 31./12. 1916, ausgestattet. Für die Zeit v. 1./1. 1897 bis 31./3. 1916 mit je M. 70 000 pro Jahr u. für 1916 v. 1./4. bis 31./12. mit M. 52 500 = M. 26.25 für jede Aktie seitens gen. Städte gezahlt. Lt. G.-V. v. 16./12. 1921 erhöht um M. 2 750 000 in 2750 den alten St.-Akt. A gleichgestellten St.-Akt. A, div.-ber. ab 1./4. 1922, angeb. zu 110 % (2: 1). Betriebseinnahmen: 1912/13–1921/22: 948 303, 973 919, 709 660, 674 278, 693 768, 792 029, 1 116 197, 2 296 687, 4 970 395, 10 601 610. Prior.-Anleihen: I. M. 3 000 000 in 4 % Oblig. lt. Genehm. v. 10./6. 1905, 500 Stücke Nr. 1 bis 500 à M. 2000, 1000 Nr. 1–1000 à M. 1000, 2000, Nr. 1–2000 à M. 500, auf Inh lautend. Zs. 1./4., 1./10. Tilg. mit 1 % u. ersp. Zs ab 1907 bis spät. 1949 durch Ausl. im Juli, Aug. oder Sept oder durch Ankauf von Oblig. (zuerst 1907 auf 1 /4. 1908); seit 1910 verstärkte oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Sicherungs-Hyp. zur I Stelle auf die Bahneinheit. Die Anleihe wurde aufgenommen zu Rückzahl. von Bahnpfandschulden, zur Erweiterung u. Verbesserung der Anlagen u. zur Vermehrung des rollenden Betriebsmaterials. In Umlauf Ende März 1922 M. 2 595 800. Coup.-Verj. in 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Darmstadt, Frankf. a. M., Breslau: Bank für Handel u. Ind. u. deren sonst. Niederlass. Kurs in Berlin Ende 1913–1922: 89.50, 86.50*, –, 85, –, 700, 90, 84.50, 90, 100.50 %. Zugel. sämtl. M. 3 000 000, davon aufgelegt M. 2 500 000 am 26./9. 1905 zu 100.50 %. II. M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 24./9. 1909; minist. Genehm. v. 22./8. 1910; 500 Stücke à M. 1000 u. 1000 Stücke à M. 500, auf Inhaber lautend. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. seit 1./10. 1914 bis spät. 1951 durch jährl. Auslos. oder freihänd. Rückkauf von 1 % des urspr. Anleihebetrages u. ersparten Zs. im April (erstmals 1913) auf 2./1. (zuerst 1914); ab 1./1. 1920 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. zur II. Stelle auf die Bahneinheit. Aufgenommen zur Er.- weiterung u. Verbesserung der Bahnanlagen u. zur Vermehrung des rollenden Materials. In Umlauf Ende März 1922: M. 945 500. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Die Anleihe wurde Ende Sept. 1910 an ein Konsort. (Nationalbank f. Deutschland, Bank f. Handel u. Ind., Abraham Schlesinger in Berlin) begeben, welche auch Zahlst. sind. Kurs Ende 1913–1922: 96, 95.20*, –, 90, –, 70*, 91.60, 85, 80, – %. Eingef. in Berlin am 13./12. 1910 zum ersten Kurse von 101 %. Im J. 1916/17 konnte eine Tilg. der Schuldverschreib. u. die Einlös. der fälligen Zs.- Coup. nicht erfolgen. Aus den Vorjahren war per 1./4. 1916 ein Bilanzverlust von M. 114 241 vorgetragen, der 1916/17 auf M. 201 521 u. 1917/18 auf M. 299 688 anwuchs, aber 1918/19 auf M. 257 430 zurückging, 1919/20 auf M. 341 756 stieg u. sich 1920/21 auf M. 182 660 vermin- derte. Im J. 1918 konnte der Zs.-Dienst wieder aufgenommen u. rückst. Coup. eingelöst werden; desgl. wurde auch die Tilg. der Schuldverschreib. wieder aufgenommen. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.