290 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Prignitzer Eisenbahngesellschaft in Perleberg. Gegründet: 5./6. 1884. Konz. 23./7. 1884 für Perleberg-Wittstock, 44, 93 km, eröffnet 31./5. 1885. Konz. 31./7. 1894 für Erweiterung bis zur preuss.-mecklenb. Landesgrenze bei Buschhof, 16,56 km, eröffnet 18./5. 1895. Der preuss. Staat ist seit 1895 erwerbsberechtigt. Zweck: Bau u. Betrieb einer normalsp. Nebeneisenbahn von Perleberg über Pritzwalk u. Wittstock bis zur preuss.-mecklenb. Landesgrenze auf Mirow zu u. Betrieb der der Meckl. Friedr. Wilhelm-Eisenb.-Ges. gehörigen Anschlussstrecke bis zum Bahnhofe Buschhof (1,8 km). Spurweite 1,435 m. Das Unternehmen ist mit behördlicher Genehm. v. 26./2. 1900 auf die Übernahme des Betriebes der Kleinbahnen der Kreise Ost- u. Westprignitz (im ganzen 194.04 km, davon ca. 92 km vollspurig u. ca. 102 km schmalspurig, u. zwar für Rechnung dieser Kreise ausgedehnt. Kapital: M. 3 420 000 in 4500 St.-Aktien B und 4500 Prior.-St.-Aktien A à M. 300, sowie 360 St.-Akt. B u. 360 Prior.-St.-Akt. A à M. 1000. An dem A.-K. ist der Staat mit M. 473 000, die Prov. Brandenburg mit M. 328 300, die Kreise Ost- u. West-Prignitz mit M. 500 000 u. die Städte im Bahngebiet mit M. 716 700 beteiligt. Die Prior.-St.-Akt. A besitzen Vorzugs- recht auf 4½ % Div. (ohne Nachz.-Anspr.) u. volle Voreinlösung im Falle der Liquid. der Ges. Urspr. A.-K. M. 2 700 000 in 4500 St.-Akt. u. 4500 St.-Prior.-Akt. à M. 300; erhöht lt. G.-V.-B. v. 30./1. 1894 um M. 720 000 in 360 St.-Akt. u. 360 St.-Prior.-Akt. à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Spät. im Sept. Stimmrecht: Je M. 300 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., des Spez.-R.-F. (bis M. 65 000 erreicht), 5 % zum Bilanz-R.-F. (Grenze 10 %), etwaige Sonderrücklagen; vom verbleib. Reingewinn 4½ % Div. vorweg an Prior.-St.-Aktien A, alsdann bis zu 5 % Div. an St.-Aktien B, Rest auf beide Aktienarten zu gleichen Teilen. Der A.-R. erhält eine feste Vergüt. Bilanz am 31. März 1922: Aktiva: Bahnanlage einschl. der Ausrüst. 4 938 869, Bau- u. Betriebsstoffe 702 805, Wertp. 409 993, Pfandgelder 87 800, Barbestand u. Bankguth. 1 711 406, Guth. in der Bahnanlage 1 135 510. – Passiva: A.-K. 3 420 000, Vorschuss aus den Betriebs- einnahmen 1 135 510, Spez.-R.-F. 65 000, Ern.-F. 3 525 519, Neben-Ern.-F. 50 000, (Tilgungs-F. 11 355, Ueberweisung a. d. gesetzl. R.-F. 11 355), Disp.-F. 38 110, gesetzl. R.-F. 295 250, un- erhob. Div. der Vorjahre 11 241, Pfandgelder 87 800, Betriebsgewinn 357 952 (davon Eisen- bahnsteuer 21 375, Div. 247 950, Rückl. i. d. gesetzl. R.-F. 3895, Vortrag 84 732). Sa. M. 8 986 383. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Ausg. 9 610 233, Rückl. in den Ern.-F. 3 676 195, Tilg. der Bahnanlagevorschüsse 11 355, Betriebsgewinn 357 952, – Kredit: Über- trag a. d. Vorjahre 31 567, Betriebseinnahmen 13 570 756, Zs. 49 084, Zuschuss aus dem Spez.- R.-F. 4328. Sa. M. 13 655 736. Kurs Ende 1913–1922: St.-Prior.-Akt.: 113, –*, –, 100, –, 100*, –, –, –, – %. Aufgelegt 1886 zu 102.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1912/13–1921/22: St.-Akt.: 6½, 6½, 6½, 6½, 6½, 6½, 5½ 6½, 6½, 7½ %; St.-Prior.-Akt.: 6, 6, 6, 6, 6, 6, 5, 6, 6, 7 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Oberbaurat Rich. Hartmann. Aufsichtsrat: (5–10) Vors. Direktor der Städte-Feuersozietät Geh. Reg.-R. Doerfel, Berlin; Stellv. Landrat a. D. Hauptritterschafts-Dir. von Winterfeld, Neuendorf; Bank-Dir. Emil Wiglow, Brandenburg; Bürgermeister a. D. Dr. Schultz, Wittstock; Landessyndikus der Prov. Brandenburg Geh. Reg.-Rat Gerhardt, Berlin; Erbjägermstr. von Jagow, Rühstädt; Bank-Dir. Riedel, Pritzwalk; Zimmermstr. Max Viereck, Perleberg; Landrat Egidi, Kyritz; Bürgermeister Festerling, Wittstock (Dosse). Zahlstellen: Perleberg: Eig. Hauptkasse; Berlin: Kur- u. Neumärkische Ritterschaftl. Darlehnskasse. Reinickendorf-Liebenwalde-Gross-Schönebecker Eisenbahn-Aktiengesellschaft mit dem Sitze zu Berlin, Direktion u. Betriebs- verwaltung: NW., Alexander-Ufer 5. Gegründet: 14./3. 1900 mit Nachträgen v. 5./5. u. 22./6. 1900; eingetr. 28./6. 1900. Konz. v. 12./2. 1900. Gründer s. Jahrg. 1901/02. Die Dauer der Ges. ist nicht beschränkt; jedoch ist laut Konz.-Urkunde der Staatsregierung unbeschadet des gesetzl. Ankaufsrechts gestattet, das Unternehmen jederzeit, jedoch nicht vor Ablauf von 10 Jahren seit dem Tage der Betriebs- eröffnung, gegen Erstattung der von dem Unternehmen aus eigenen Mitteln notwendig oder nützlich aufgewendeten Anlagekosten, eigentümlich zu erwerben. Zweck: Bau u. Betrieb einer vollspur. eingleisigen Nebeneisenbahn von Reinickendorf- Rosenthal über Basdorf nach Liebenwalde u. von Basdorf nach Gross-Schönebeck mit einem Güteranschlussgleis von Reinickendorf nach Schönholz (1.57 km). Länge 60,6 km. Betriebs- eröffnung 21./5. bezw. 3./6. u. 16./7. 1901, sodass die durchschnittl. Betriebszeit 1901/02 rund 10 Mon. betrug; Betriebseröffn. auf dem Anschlussgleis 16./11. 1907. Der Betrieb der Bahn u. deren Unterhalt war bis 31./3. 1913 durch Vertrag dem Reg.-Baumeister a. D. August Steinfeld bezw. seit 1911 an dessen Rechtsnachfolger die Eisenbahnbau-Ges. Becker & Co. G. m. b. H. in Berlin übertragen. Der Betriebsunternehm. erhielt für die Betriebsführung 33½ % der Betriebseinnahmen, ferner für jedes geleistete Zugkilometer 50 Pf., sowie als Entschädig. für Bureaukosten jährl. M. 5000; jedoch im Ganzen nicht mehr als 64 % der jährl. Betriebseinnahmen. Die übrigen Einnahmen wurden halbjährl. an die Ges.-Kasse ab-