Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 291 geführt. Für die Dauer des obengenannten Betriebsvertrages, also bis Ende März 1913, hatte der Betriebsunternehmer für die Aktien Lit. A eine Div. von 4 % garantiert, ebenso für Aktien Lit. B 4 % für 1911/12 u. 1912/13. Seit 1./4. 1913 führt die Ges. den. Betrieb selbst Die Pläne der Ges., ihre Bahnlinie über Liebenwalde hinaus bis Zehdenick (Neuhof) zu verlängern u. durch eine Schnellbahn sich an das Berliner Schnellbahnnetz anzuschliessen, konnten bisher nicht verwirklicht werden. Das Vorzugsrecht der Aktien Lit. A wurde dahin eingeschränkt, dass ihnen das Recht auf Nachzahl. rückständiger Div. nicht mehr zusteht, sondern dass sie nur auf eine Vorz.-Div. von 4 % Anspruch haben. Erst nachdem die Aktien Lit. B auch 4 % Div. erhalten haben, erfolgt die weitere Verteilung des verfügbaren Gewinns unter beide Aktienkategorien nach Massgabe ihres Anspruchs. Kapital: M. 3 730 000 in 2830 St.-Aktien Lit. A à M. 1000 und in 900 St.-Aktien Lit. B à M. 1000. Die Aktien A geniessen bis 4 % Vorz.-Div. (s. auch oben u. unten bei Gewinn- Verteilung). Der Kreis Niederbarnim hat im März 1913 in Gemeinschaft mit der Provinz Brandenburg die Mehrheit der Aktien Lit. A übernommen. Anleihe: M. 1 200 000 in 4½ % Oblig., aufgenommen lt. G.-V. v. 22./6. 1908 u. minist. Genehm. v. 22./9. 1908, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./4. 1909 bis spät. 1947 mit 1 % des urspr. Anleihebetrages u. ersp. Zs. durch Auslos. im Dez. (erstmalig 1908) oder durch Rückkauf; ab 1./1. 1918 stärkere Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Noch in Umlauf am 31./3. 1922 M. 995 000. Der Erlös der Anleihe diente zur Erweiterung u. Verbessernng der Bahnanlagen sowie zur Vermehrung des rollenden Betriebsmaterials. Sicherheit: Eintiag. dieser Bahnschuld in das Bahngrundbuch. Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. u. Berlin: Commerz- u. Privatbank, C. H. Kretzschmar. Kurs in Berlin Ende 1913–1922: 94.50, –*, –, 89, –, 90*, 85, 66, –, – %. Eingef. ai 10./11. 1908 zum ersten Kurse von 100 %. M. 1 000 000 Darlehn zu Erweiterungsbauten seitens der Prov. Brandenburg u. des Kreises Niederbarnim gewährt. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Aus dem Betriebsüberschuss zunächst eine durch Regulativ fest- gesetzte Rücklage in den Ern.-F. u. Spez.-R.-F., dann Tilg. u. Verzinsung der Anleihe u. dann von dem Reingewinn 5 % an Bilanz-R.-F., event. vertragsm. Tant. an Beamte; vorerst 4 % Div. auf St.-Aktien A, hierauf 4 % den St.-Aktien B, Überrest gleichmässig an St.- Aktien A u. B. Die Nachzahl.-Verpflichtung an Aktien A wurde lt. G.-V. v. 3./10. 1919 aufgehoben. Bilanz am 31. März 1922: Aktiva: Bahnanlage I 6 543 887, do. II 1 614 330, Wertpap. des Ern.-F. 161 108, do. des Sond.-F. 72 508, Hinterleg. 71 360, Begebungskosten (Disagio) 29 850, Kriegsanleihe 852 887, Kassa 750 887. – Passiva: A.-K. 3 730 000, Teilschuldver- schreib. 995 000, do. getilgte 205 000, Zuwend. 403 766, Tilg.-Wert der Teilschuldverschreib. 5010, Hypoth. 565 750, Hinterleg. 71 360, Ern.-F. 34 298, Sonder-F. 51 294, do. verfügb. 53 302, Rentenablös.-F. 33 672, Sonder-F. z. Vermögensabrechn. 9645, Rückstell. zur Verstärk. des Oberbaus 572 589, Div. 10 970, Oblig.-Zs. 7605, Kto der ausgel., einzulös. Teilschuldverschreib. 3820, Kredit. 3 150 000, Eisenbahnabgabe 7235, Reingewinn 186 500. Sa. M. 10 096 820. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 9 450 502, Ern.-F. 117 604, Sond.-F. 6140, Tilg. u. Verzins. der Teilschuldverschreib. 66 600, Zs. auf Baudarlehen etc. 55 010, Verlust aus 1920 21 555 599, Kursverlust auf Kriegsanleihe 217 152, Rückstell. zur Verstärk. des Oberbaues 572 589, Sond.-F. zur Vermög.-Abr. 9325, Eisenbahnabgabe 7235, Reingewinn 186 500. Sa. M. 11 244 259. – Kredit: Betriebseinnahmen 11 244 259. Kurs Ende 1913–1922: St.-Aktien A: 79.50, 79.80*, –, 60, –, 65*, 55, 70, – %. Eingef. in Berlin durch die Zahlst.; erster Kurs 26./11. 1903: 90.50 %. Die St.-Aktien B sind nicht eingeführt. Dividenden 1912/13–1921/22: Aktien Lit. A: 4, 4, 0, 0, 0, 3, 2, 4, 0, 5 %; Aktien Lit. B: 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0. 0, 5 %. C.-V.: 4 J. (K.) Die Aktionäre der Aktien Lit. A haben auf das fehlende, ihnen für 1901/02 noch zustehende ½ % Div. verzichtet, u. sich zur Schadloshalt. wegen etwaiger Ansprüche der Ges. gegenüber hinsichtlich dieses % ver- pflichtet. Auf die Div. der Aktien Lit. A für 1901/02 hat der Betriebsunternehmer einen Zuschuss von M. 22 224.64 geleistet. Direktion: Kreisbaurat, Reg.-Baumeister a. D. Walter Weigel, Reg.-Baumeister Matthes, Kreissyndikus Dr. jur. Walther Fromm. Stellv. Kaufm. Paul Teichel, B.-Steglitz; Kaufm. Johannes Ziehl. B.-Lichterfelde. Aufsichtsrat: (8–10) Vors. Landessyndikus der Prov. Brandenburg Geh. Reg.-Rat Carl Gerhardt, Berlin; Stellv. Landrat Franz Schlemminger, Kreiskämmerer Dir. Herm. Hallich, Baurat Eugen Manke, Baumeister Jos. Becker. Berlin; Fabrikbes. Bernh. Gottschalk, Schildow; Bürgermeister Dr. Franz Albert, Liebenwalde; Reg.- u. Baurat Dr. Carl Wienecke, Berlin. Zahlstelle: Berlin: Kreiskommunalkasse des Kreises Niederbarnim, Brandenburgische Landeshauptkasse. Rinteln-Stadthagener Eisenbahn-Gesellschaft in Rinteln, Reg.-Bez. Cassel. Gegründet: 16./7. 1898; eingetr. 22./3. 1899. Preuss. Konz. v. 28./11. 1898 auf Grund des Gesetzes v. 3./11. 1838. Ein Erwerbsrecht des Staates Schaumburg-Lippe besteht nicht. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. * 198