292 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Zweck: Bau u. Betrieb einer vollspurigen, eingleisigen Nebenbahn von Rinteln über Stein- bergen, Eilsen, Obernkirchen u. Osterholz nach Stadthagen unter Mitbenutzung u. Erwerb der als wesentlicher Bestandteil dieser Nebenbahn zu betreibenden früheren Grubenbahn zwischen Osterholz u. Stadthagen; diese erworben für M. 500 000. Länge insgesamt 20, 42 km, wovon 4,43 km auf die frühere Grubenbahn u. 15,99 km auf den Neubau entfallen; 6,7 km liegen auf preuss. Gebiete, 13,7 km in Lippe-Schaumburg. Betriebseröffnung 3./3. 1900. Anschluss in Rinteln u. Stadthagen an die Reichsbahn, sowie in Rinteln mit dem Weserhafen. Kapital: M. 3 524 000, u. zwar M. 2 900 000 in 2900 Vorz.-St.-Aktien Lit. A (Nr. 1–1739 u. 2364–3524) à M. 1000 u. M. 624 000 in 624 St.-Aktien Lit. B (Nr. 1740–2363) à M. 1000. Urspr. M. 2 363 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 29./9. bezw. 29./10. 1900 um M. 1 017 000 (auf M. 3 380 000) in 1017 ab 1./1. 1902 div.-ber. Vorz.-St.-Aktien à M. 1000, ausgegeben zu 102.50 % mit der Massgabe, dass die Westdeutsche Eisenb.-Ges. sämtl. neue Aktien zum genannten Kurse zu übernehmen hatte und sich dabei verpflichtete, einem jeden Besitzer von Aktien B für jede dieser Aktien B ein Bezugsrecht auf je eine neue Aktie A zu 102.50 % zuzügl. 4 % Zs. zu gewähren. Die G.-V. v. 24./9. 1904 beschloss Erhöhung des A.-K. um weitere M. 144 000 in Aktien Lit. A mit Div.-Ber. ab 1./4. 1904, begeben an die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. in Köln zu 102.50 %, angeboten den Aktionären zu 105 %. Die St.-Aktien A erhalten vorweg bis zu 4 % Div., alsdann die St.-Aktien B bis zu 4 % Div., während der Überschuss unter die St.-Aktien A und B gleichmässig verteilt wird. Beßetwaiger Auflösung der Ges. haben die St.-Aktien A Anspruch auf den vollen Nennwert von M. 1000 bevor eine Auszahlung auf die St.-Aktien B geleistet werden kann. Anleihen: I. M. 500 000 (Kaufpreis d. Grubenbahn Osterholz-Stadthagen) übernommen vom Gesamtbergamt Obernkirchen, zu 3½ % verzinslich, sowie nach Ablauf des fünften Jahres nach der Betriebseröffnung der ganzen Linie mit 1 % jährl. tilgbar. Für Zs. und Tilg. über- nahm der Kreis Rinteln Garantie. Am 1./4. 1922 noch M. 386 475 ungetilgt. II. M. 200 000 zu 4¼ % verzinsl. u. mit 2 % tilgbar; aufgenommen lt. G.-V. v. 26./9. 1908 bei dem Kreise Grafschaft Schaumburg zur Bestreitung von Ausgaben zu Ergänzungen u. Erweiterungen des Bahnunternehmens; davon ungetilgt M. 128 901. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotier. des Ern.-F., 5 % zum Bilanz-R.-F. bis 10 % des A.-K., Dotierung des Spez.-R.-F. bis derselbe M. 40 000 erreicht hat, vom verbleib. Überschuss vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, vom Rest bis 4 % Div. an St.-Aktien A (ohne Nachzahl.-Anspruch), alsdann bis 4 % an St.-Aktien B, Überrest an beide Aktienarten gleichmässig. Der A.-R. erhält keine Tant., sondern nur Erstattung der baren Reisekosten und Tagegelder für die Sitzungstage. = = = 8= Bilanz am 31. März 1922: Aktiva: Bahnanlage 4 527 334, Grundst. u. Immobil. 108 590, Material 489 523, Kassa 51 149, Debit. 6 989 123, Eff. des Ern.-F. 149 232, do. Spez.-R.-F. 26 885, do. Unterstütz.-F. 4346 (Kaut.-Eff.-K. 51 962). – Passiva: A.-K. 3 524 000, Darl. 128 901, Schuld an Gesamtbergamt Obernkirchen f. Grubenbahn 386 475, rückst. Div. 81 280 (Kaut.- Kreditoren-K. 51 962), Kredit. 6 503 778, Ern.-F. 1 182 369, Spez.-R.-F. 47 277, Bilanz-R.-F. 217 674, Unterst.-F. 5945, Gewinn 268 485. Sa. M. 12 346 182. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ern.-F. 41 522, Zs. an Gesamtbergamt Obernkirchen 13 830, Darl.-Zs. 5898, Eisenbahnabgabe 1098, Rückl. f. Beseitigung v. Kriegsschäden 900 000, Reingewinn 268 485 (davon Bilanz-R.-F. 15 413, Körperschaftssteuer 66 553, Div. 134 720, Vor- trag 51 799). – Kredit: Vortrag aus 1920/21 36 760, Betriebsüberschuss 1 194 074. Sa. M. 1 230 834. Kurs Ende 1913–1922: St.-Akt. A: 120, 114*, –, 90, 90, 80*, –, 90, 125, 5000 %. – St.- Aktien B: 120, 114*, –, 50, 70, 50*, –, 90, 264, – %. Die St.-Aktien A u. B wurden im Okt. 1906 in Berlin zugel. Von den St.-Aktien A wurden M. 2 000 000 am 19./10. 1906 zu 112 % zur Zeichnung aufgelegt; erster Kurs 26./10. 1906: 112 %. Erster Kurs der St.-Aktien Lit. B am 2./11. 1906: 110.50 %. Dividenden 1912/13–1921/22: Vorz.-St.-Akt Lit. A: 5½, 6, 4, 3, 3½, 3½, 1, 0, 3, 4 %; St.-Akt. Lit. B: 5½, 6, 3, 0, 0, 0, 0. 0, 0, 3 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K. Vorstand: Vors. Dir. Hartwig Ciemen, Rinteln; Reg.-Baumeister Ed. Rubach, Halle a. S. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rechtsanw. Dr. jur. Herm. Fischer, Charlottenburg; Stellv. Reg.- Baumeister a. D. Ed. Andreae, Köln; Landrat Dr. Moewes, Rinteln; Bürgermeister Ocker, Stadt- hagen; Baurat Carl Plock, Berlin; Oberamtmann Treviranus, Vahrenholz. Zahlstellen: Rinteln: Eigene Kasse; Köln u. Düsseldorf: A. Schaaffhaus. Bankverein; Berlin: Disconto-Ges., Darmstädter u. Nationalbank, Berliner Handels-Ges., S. Bleichröder, von der Heydt & Co.; Köln: Sal. Oppenheim jr. & Co.; Essen-Ruhr: Disconto-Ges.; Frankf. a. M.: Disconto-Ges. Ruhlaer Eisenbahn-Gesellschaft in Ruhla. Gegründet: 1880. Zweck: Bau u. Betrieb einer Nebenbahn zwischen Ruhla u. Wutha; Länge 7,30 km. Der Betrieb der Bahn wird von der Zentralverwaltung für Sekundärbahnen Herrmann Bachstein in Berlin gegen Verrechnung der Selbstkosten geführt. Kapital: M. 360 000 in 800 Aktien à M. 300 und in 2 Aktien à M. 60 000. Die Aktien sind sämtlich im Besitz von Herrm. Bachstein in Berlin. Anleihe: III. M. 280 000 in 4½ % Prior.-Oblig. lt. Grossherzogl. Genehm. v. 15./11. 1907. Itücke à M. 1000, 500 u. 200. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1908 bis 1946 durch Auslos.