332 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Bahnanlagen u. des zeitigen Wertes des Betriebsmaterials, welcher Wert durch Taxatoren eventuell im Rechtswege bestimmt wird; auch kann der Hessische Staat nach 20 Jahren lediglich den Betrieb bis zum Konzessionsablauf übernehmen gegen Zahlung einer Rente, welche der im Durchschnitt der letzten 3 Jahre erzielten Reineinnahme gleichkommt, mind.- aber 4½ % des Anlagekapitals der Bahnen betragen soll. Zweck: Erbauung, Erwerbung, Pachtung u. Betrieb von Bahnen, insbesondere von elektr. u. Dampfbahnen u. aller Geschäfte, die mit diesem Betriebe im Zus. hang stehen. Siehe weiteres auch bei Anleihe. 3 Die elektr. Strassenbahnen Haben eine Betriebslänge von 20.76 km, die Dampfstrassenbahnen eine solche von 10.29 km. Es sind vorhanden: Strassenbahn: 49 Motorwagen, 31 Anhänge- wagen, 2 Marktwagen, 2 Salzwagen, 2 Milchwagen, 5 Güterwagen, je 1 Schleif- u. 1 Material- wagen. Dampfstrassenbahn: 8 Lokomotiven, 38 Personenwagen, 3 Güterwagen u. 1 Bahn- meisterwagen. Im Elektrizitätswerk II Dornheimerweg wurden bis Ende März 1922 erzeugt: Dreh- strom 6 160 000 K Wh, Gleichstrom 1 946 000 K Wh, zus. 8 106 705 K Wh, hierzu Strombezug aus fremden Werken 13 261 464 K Wh, somit zus. 21 368 169 K,Wh. Es wurden abgegeben: an Stadtnetz 7 409 929 KWh, an Überlandnetz 8781 555 K Wh, an Strassenbahn 1 250 017 K Wh, also zus. nutzbar abgegeben 17 441 501 KWh. Ende März 1922 waren angeschlossen: 24 927 Stromabnehmer, 29 737 Zähler, 282 Transformatoren mit einer Gesamtleistung von 11 059 KVA, 255 799 Glühlampen mit 7091 KW, 4349 Motore u, Apparate mit 17 006 KW, somit Gesamtanschlusswert 24 097 KW. Das 1920 angekaufte Gaswerk Oberroden produzierte 1921/22: 407 360 cbm Gas, 38 t Teer u. 693 t Koks. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Von dem A.-K. besitzen z. Z. die Stadt Darmstadt 50 %, die Provinz Starkenburg u. der Kreis Dieburg je 1 %, die Süddeutsche Eisenbahn-Ges. in Darmstadt 38 %, die Rheinische Schuckert-Ges. für elektr. Industrie in Mannheim 10 %. Lt. G.-V. v. 30./9. 1922 Erhöh. un M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 5 000 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1912, Stücke à M. 2000, 1000, 500 u. 200. Zs. 31./3. u. 30./9. Mit Garantie der Stadt Darmstadt für Verzinsung u. Rückzahl. Tilg. frühestens ab 31./3. 1922 durch Auslos. oder Rückkauf mit ½ % p. a. u. ersp. Zs., zu- erst 1921 auf 31/3. (erstmals 1922); ab 31./3. 1922 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. zulässig. Aufgenommen um die Mittel für Elektrisierung der Darmstädter Strassenbahnen, Fortsetzung ihrer Linien von Eberstadt nach Jugenheim u. Pfungstadt, Ausbau des elektr. Strassen- bahnnetzes im Stadtbezirk Darmstadt, diesen Zwecken entsprechende Vermehr. der Betriebs- mittel, Erweiter. der bisher städtischen Elektrizitätswerke in Darmstadt zu einer Überland- zentrale u. Ausbau der Stromleitungsanlagen wegen Anschlusses der Gemeinden der Provinz Starkenburg an dieselbe zu beschaffen. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimm. Zahlstellen: Darmstadt: Ges.-Kasse, Süddeutsche Eisenbahn-Ges., Stadtkasse, Bank f. Handel u. Ind. u. deren Niederlass.; Berlin; Disconto-Ges., Bank f. Handel u. Ind.; Mannheim: Süddeutsche Disconto-Ges. u. die sonst. Niederlass. dieser Banken. Kurs Ende 1914–1922 94*, –, 88, –, 90*, 80, –, 73, %. Aufgelegt am 17./6. 1912 zu 99.10 %. Eingef. in Frankf. a. M. Anfang Febr. 1914. Anleihe: M. 3 000 000 v. J. 1919 in 4½ % Teilschuldverschreib auf Inhaber, lt. Beschluss des A.-R. v. 1./5. 1919; Stücke zu M. 2000, 1000, 500 u. 200. Zs. 31./3. u. 30./9. Mit Garantie der Stadtgemeinde Darmstadt für Zs. u. Rückzahl. Tilg. zu pari frühestens ab 1929 bis spät. 1973 duarch jährl. Auslos. oder Rückkauf im Dez. (zuerst 1928) auf 31./3. (zuerst 1929); ab 31/3. 1929 verstärkte Tilg oder Totalkündig. vorbehalten. Verj. der Coup. u. der Stücke nach gesetzl. Bestimmungen. Zahlst. wie bei Anleihe von 1912 uM. Darmstadt: Deutsche Bank FEil.; Frankf. a. M.: Disconto-Ges. Kurs Ende 1920–1922: –, 86, – %. Eingef, in Frankf. a. M. im Juli 1920. Anleihe: M. 3 000 000 v. J 1920 in 4½ % Teilschuldverschreib. auf Inhaber, lt. Beschluss- des A.-R. v. 19./2. 1920; Stücke zu M. 5000, 200, 1000, 500. Zs. 30./6. u. 31./12. Mit Garantie der Stadtgemeinde Darmstadt. Zs. u. Rückzahl.-Tilg. zu pari frühestens ab 1929 bis spät. 1973 durch jährl. Auslos. oder Rückkauf im Oktober (zuerst 1929) auf 31./12. (zuerst 1929); ab 31/12. 1929 verstärkte Tilg. oder Totalkünd, Rückzahl. jedoch nur am 31//12 Verj. der Coup. u. der Stücke nach gesetzl. Bestimmungen. Zahlst. wie bei An- leihe 1912. Einführ. in Frankf. im April 1921. Kurs Ende 1921–1922: 86, Anleihe: M. 10 000 000 von 1921 für Erweiter. d. Überlandnetzes u. d. Elektrizitätswerke. Anleihe: M. 15 000 00) von 1922 für Neuanlagen, bes. Erweit. der Zentrale u. Leitung nach der Gew. Gustav. Ges.-Umlauf der 5 Anleihen Ende März 1922 M. 29 228 991. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Spät. im Sept. Stimmrecht: 1 Aktie 1. Gewinnverteilung: 5 % zum R.-F.; bis 4 % Div.; vertr. Tant. an Vorst.; 6 % FPant A.-R.; über den Rest verfügt die G.-V. Bilanz am 31. März 1922: Aktiva: Bahnanlage 5 661 708, Elektr. Werks-Anlage 33 338 021, Gaswerksanlage Oberroden 452 928, do. Strassenbahn 115 150, do. Elektriz.-Werk 693 094, do. Fernleit. 478 037, Betriebs-, Einr.- u. Oberbau-Material 4 628 171, Anl. der gesetzl. Rückl. u. Ern.-F. 1 094 050, Bürgsch. 205 221, Ausstände 10 078 562, Schuldner 10 998 144. Bank-, Bargeld 7 7 Post- u. Wertp.-Bestände 12 012 459. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Anleihen 29 228 991, Stadt Darmstadt 1 955 690, Gemeinde Ober-Ramstadt 207 347, R.-F. der Bahnen 71 909, Ern.-F. do. ――