Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Nach der Besetzung Elsass-Lothringens durch die Franzosen wurden die der Ges. gehörenden Werksanlagen in Lothringen am 1./2. 1919 unter französische Zwangsverwalt. gestellt. Gemäss den Bestimmungen des Friedensvertrages erfolgte später die Liquidation des in Lothringen belegenen Besitzes. Durch Gerichtsbeschluss vom 14./10. 1919 wurde der Societé d'Etudes et d'Entreprises industrielles d'Alsace et de Lorraine der Zuschlag zum Preise von frs. 125 000 000 für den Besitz (ohne die vorhandenen Vorräte u. Materialien, die besonders vergütet werden sollten) erteilt mit dem Recht, den Zuschlag an eine zu begrün- den de Ges. weiterzugeben. In Verfolg dieses Zuschlages gingen die Werks- u. Grubenanl. mit Wirkung vom 1./1. 1920 ab auf die Sociéeté Lorraine des Aciéries de Rombas über. Die Übertrag. bezog sich auf den grössten Teil des lothringischen Besitzes, ausgenommen blieben die in Lothringen geleg. Kohlenfelder u. die Erzkonzess. Marengo, Saulny, Norroy u. Plesnois. Die liquidierten Vermögensteile sind auf die neu eingerichtete Liquidationsrech. übertragen worden, u. zwar nicht nur der in Lothringen liegende Besitz, sondern auch die in Belgien befindlichen Anlagen. Die Frage der Entschädigung der in Elsass-Lothringen enteigneten Berg u. Hüttenwerke wurde auf der Basis gelöst, dass die Rombacher Werke sich ungefähr mit dem 1½ fachen Betrage des Friedenswertes zufrieden geben mussten. Nach den Bedin- gungen des Abfindungsvertrages ist die bezahlte Entschädig. nur zum Wiederaufbau zu ver- werten, eine Ausschütt. in irgend welcher Form darf nicht stattfinden. Mit den zur Verfüg. gestellten Mitteln festigte die Ges. zunächst die Basis ihres Unternehm., indem sie das An- Kaufsrecht ausübte, welches sie sich durch den Vertrag mit der Concordia Bergbau-Akt.-Ges. zu Oberhausen v. 22./4. 1914 gesichert hatte (siehe dieses Handb. 1919/20). Dieses Bergwerk wurde mit Wirkung ab 1./1. 1920 übernommen. Die Concordia Bergbau-Akt.-Ges. selbst ist in Liquid. getreten. Die Ges. hat alsdann bei der zufällig gleichnam. Concordiahütte A.-G. in Engers, mit der sie schon läng. Zeit in Interessengemeinsch. stand, das Kap. von M. 2 160 000 auf M. 12 000 000 erhöht. Lt. G.-V v. 3./8. 1921 wurde ein Vertrag mit der Concordiahütte abgeschlossen. wonach das Vermögen dieser Ges. als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. an die Rombacher Hüttenwerke mit Wirkung vom 1./1. 1921 überging. Im Umtausch erhielten die Aktion. der Concordiahütte für je M. 3000 Aktien M. 1000 der Rombacher Hütte. Durch die Übernahme des Vermögens der Concordia Bergbau-Akt.-Ges. ging auch die Reederei H. Paul Disch G. m. b. H. zu Duisburg-Ruhrort in den Besitz von Rombach über. Diese Firma verfügt zur Zeit über 6 Dampfer u. 26 Kähne. Die Interessengemeinschaft mit den Stahlwerken Brüninghaus A.-Ges. zu Werdohl wurde gelöst, da Rombach infolge des Verlustes der lothringischen Werke die weitere Versorgung von Werdohl mit Halbzeug nicht mehr übernehmen konnte. In Oberhausen ist die Ges. mit dem Bau des Schachtes 6 u. mit der Errichtung von Arbeiterkolonien beschältigt, in Engers ist neben dem Ausbau der Werksanlagen die Errichtung einer Anzahl von Arbeiterhäusern in Angriff genommen. Lt. Beschl. der G.-V. v. 3./8. 1921 wurde ein Vertrag mit den Westfälischen Stahlwerken A.-G. in Bochum abgeschlossen, nach welchem das Vermögen dieser Ges. als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation an die Rombacher Hüttenwerke mit Wirkung vom 1./7. 1920 überging. Im Umtausch erhielten die Aktionäre der Westfäl. Stahlwerke für je M. 2000 Aktien M. 3000 Akt. der Rombacher Hüttenwerke. Ferner wurden im Geschäftsjahr 1920/21 nahezu die gesamten Aktien der Eisenhütte Holstein A.-G. zu Rendsburg, welche ein Martin- stahlwerk u. ein Blechwalzwerk mit einer Erzeugungsfähigkeit von ca. 42 000 t im Jahr betreibt, erworben. (Div. 1921/22: 50 %). Kapital: M. 165 000 000, davon 125 000 000 St.-Akt. u. 40 000 000 Vorz.-Akt. in Aktien a M. 1000. Urspr. A.-K. M. 2 600 000, erhöht bis 1908 auf M. 50 000 000. Über die Wand- lungen des A.-K. siehe Jahrg. 1920/21. Ine a. o. G.-V. v. 29./6. 1918 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 10 000 000, zu begeben nicht unter 135 % an ein Bankenkonsort., vorerst nur 25 % u. das Agio eingezahlt. Die restlichen 75 % waren am 30./6. 1920 einzuzahlen. In der a o. G.-V. v. 6./5. 1921 wurde beschlossen, das A.-K. um M. 20 000 000 auf M. 80 000 000 zu erhöhen durch Ausgabe von Vorzsaktien, die eine Vorz-Div. von 6 % mit Nachzahlungsverpflicht. haben, ohne Anspruch auf den über 6 % hinausgehenden Reingewinn. Eine Einzieh. dieser Vorz.-Aktie zu 112 % ist gestattet, ebenso der Umtausch in St.-Akt. Bei einer Liquidation der Ges. haben sie vo den t.-Aktien ein Vorrecht auf 112 %. Die G.-V. v. 18. 2. 1922 beschloss, die bisher. M. 20 000 000 Vorz.-Akt. in St.-Akt., div.-ber. vom 1./7. 1921 umzuwandeln, ferner das A.-K. um M. 60 000 000 auf M. 140 000 000 zu erhöhen durch Ausgabe von weiteren M. 20 000 000 St.-Aktien, div.-ber. v. 1./7. 1921 u. von M. 40 000 000 6 % Vorz.-Aktien. Diese neuen Vorz.- Aktien sind mit denselben Rechten ausgestattet wie die bisherigen jetzt in St.-Aktien umge- wandelten Vorz.-Aktien. Die G.-V. v. 28./10 1922 beschloss M. 25 000 000 Vorz.-Akt. in St.- Akt. zu verwandeln u. neue M. 25 000 000 6 % Vorz.-Akt. zu schaffen, div.-ber. ab 1./7. 1922, die von der Bank für Industriewerte zu pari übernommen sind. Hypoth.-Anleihe M. 22 046 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. sonst. Rückl. u. Abschr., dann bis 6 % Div. für Vorz.-Akt. u. 1 % Div. für St.-Akt., vom Rest 7 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1922: Aktiva: Fehl. Einzahl. a. d. Neuem. von M. 40 000 000 Vorz.-Akt. 30 000 000, Bergwerke 24 128 019, Grundbesitz 6 597 558, Wohnhäuser 11 399 668, Hafen, Eisen-