448 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Zweck: Bergbau auf allen Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise er- werben wird, und die Verwertung aller in denselben gewonnenen Mineralien; Verhüttung und sonstige Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Erze, insbe- sondere die Errichtung von Hochöfen zur Erzeugung von Roheisen und die weitere Ver- arbeitung der selbsterzeugten oder angekauften Metalle für den Handel und Verbrauch; Erricht., Erwerb u. Betrieb aller zur Erreich. der vorgedachten Zwecke dienlichen Anlagen. Der Phoenix besitzt folgende Werke bezw. Bergwerke u. Berechtsame: I. Hüttenwerke. 1. Abteilung Hoerder Verein in Hoerde mit folgenden Anlagen: a) das Hoerder Hochofenwerk mit 6 Hochöfen u. 320 Koksöfen, sämtlich mit Nebenprodukten- gewinnung; b) das Dortmunder Hochofenwerk mit 2 Hochöfen; c) die Hermannshütte in Hoerde, umfassend Thomas- u. Siemens-Martin-Stahlwerke, Stahlform- u. Eisengiesserei, Hammerwerk, Walzwerke für Halbzeug, Stab- u. Universaleisen, Schienen, Schwellen, Bleche, Bandagen u. Radscheiben, Presswerk, Rohrwerk, Kesselschmiede, Radsatzfabrik mechanische Werkstätte u. Walzendreherei. 2. Abteilung Ruhrort in Duisburg-Ruhrort, umfassend 8 Hochöfen, 230 Koksöfen mit Nebenproduktengewinnung, Thomas- u. Martin- Stahlwerk, Walzwerke für Halbfabrikate, Stab- u. Universaleisen, Schienen, Schwellen uu. Radscheiben, Hammerwerk, Radreifenfabrik, Weichenfabrik, Presswerk für nahtlose Hohlkörper, Giesserei u. Kesselschmiede. 3. Abteilung Düsseldorf mit den Werken in Düsseldorf-Oberbilk u. Düsseldorf-Lierenfeld, umfassend Siemens- Martin-Stahlwerk, Röhren- walzwerke u. Betriebe zur Weiterbear beitung von Röhren, Walzwerke für Stab- u. Univer Sal- eisen, Röhrenstreifen, Draht u. Bleche, Presswerk, Blechfassonschmiede. 4. Abteilung Westfälische Union in Hamm mit den Werken in Hamm, Lippstadt u. Belecke, umfassend Drahtwalzwerke, Betriebe für Drahtverfeinerungen, Nietenfabrik, Achsen- u. Wellenfabrik, Fassfabriken. 5. Abteilung Union in Nachrodt, umfassend Puddelwerk, Stab- u. Bandeisen- walzwerk, Qualitätsblechwalzwerk, Weissblechfabrik. 5. Hochofenwerk zu Essen- Bergeborbeck mit 3 Hochöfen. II. Steinkohlenbergwerke. I1. Bergwerksverwaltung in Gelsenkirchen, umfassend die Steinkohlenbergwerke: a) Zeche Nordstern zu Horst-Emscher, b) Zeche Holland zu Gelsenkirchen, c) Zeche Graf Moltke zu Gladbeck (ehemalige Nordsternzechen) mit 12 Förderschächten, 407 Koksöfen, sämtlich mit Nebenproduktengewinnung, 1 Brikett- u. 1 Benzolfabrik u. 4 Ringofenanlagen. Feldergrösse: 19 228 102 qm; d) Zeche Westende mit 3 Förderschächten u. 40 Koksöfen, sämtlich mit Nebenproduktengewinnung. Feldergrösse: 17 099 642 qm; e) Vereinigtes Hoerder Kohlenwerk, bestehend aus den Schachtanlagen Schleswig b. Brackel (2 Förderschächte) u. Holstein b. Asseln (2 Förderschächte). Felder- grösse: 22 850 349 qm. 2. Sonstiger Kohlenfelderbesitz: Steinkohlenfelder in Rheinland u. Westfalen von rund 123 175 000 qm. Ferner ¾o sämtlicher Kuxe von 12 Steinkohlen- maximalfeldern auf der linken Rheinseite unterhalb Orsoy. Braunkohlenfelder in Rheinland u. Hessen-Nassau von rund 3 250 000 qm. III. Eisensteingruben: a) Die Gew. Bautenberg in Neunkirchen, Bezirk Arnsberg. Felderbesitz: rund 1 000 000 qm; b) 998 Kuxe der 1000-teiligen Gew. Heinrichsglück in Neunkirchen, Bezirk Arnsberg. Felderbesitz: 1 000 000 qm; c) 965 Kuxe der 1000-teiligen Gew. Freier Grunder Bergwerksverein, Neunkirchen, Bezirk Arnsberg. Felderbesitz: rund 3 200 000 qm; d) Gew. Fachingen (Grube Schaumburg). Felderbesitz: 13 000 000 qm u. % Rechte am „Fachinger Grundstolln-'; e) Verleihungen auf Eisensteinbergbau in Westfalen u. der Rheinprovinz, im Harz, Siegerland, im früheren Grossherzogtum Hessen u. in Hessen- Nassau. Gesamtfelderbesitz: rund 1 060 000 000 qm; 7) die Minette-Grube Steinberg bei Rümelingen (Luxemburg) von 51 ha Grösse, an der die Ges. u. die Gutehoff- nungshütte je zur Hälfte beteiligt sind; g) in Lothringen unter französischer Zwangsver- waltung stehende Felder von insgesamt 41 688 800 qm. Hiervon entfallen je zur Hälfte auf den Phoenix u. die Gutehoffnungshütte 35 878 800 qm einschliesslich der in Betrieb befind- lichen Grube Karl Lueg b. Fentsch (1 878 800 qm). – An dem Rest, d. i. die Grube Reichs- land b. Bollingen von 5 810 000 qm Grösse, ist die Ges. zu beteiligt. IV. Sonstiger Besitz bezw. Beteiligungen. a) Kalksteinvorkommen u. Kalk- brennereien Schlupkothen u. Flandersbach. Beteiligung ¼; b) Kalksteinvorkommen Klusenstein im Hönnetal. Beteiligung ½s; c) Dolomitwerke G. m. b. H. in Duisburg- Meiderich. Beteiligung ; d) die G. m. b. H. Rohrleitungsbau Phoenix in Berlin-Lichtenberg; e) die G. m. b. H. Krüger & Staerk in Berlin: 1) die G. m. b. H. Boecker & Haver in Hohenlimburg. Beteiligung 454/560; g) Erzstudiengesellschaft G. m. b. H. in Dortmund. Beteiligung 24 %. Im J. 1920 wurden erworben M. 3 000 000 Aktien der Reiherstieg-Schiffs- werft u. Maschinenfabrik in Hamburg. 1921 Erwerb des gesamten A.-K. der Fittingwerke Gebr. Inden Akt.-Ges. Die Phönix-Ges. gliederte sich durch Fusion bezw. Ankauf bisher folgende Ges. an: Westfälische Union, Hoerder Bergwerks- u. Hüttenverein, Steinkohlenbergwerk Nordstern, Diüsseldorfer Röhren- u. Eisenwerke vorm. Poensgen. Seit 1920 besteht eine Interess.- Gemeinschaft mit der Königl. Niederländischen Hochöfen- u. Stahlfabriken-Ges., welche M. 30 000 000 Phönix-Aktien besitzt, u. mit der Zeche Zollverein (über letztere s. u. Kap.) Der Grundbesitz des „Phoenix“' betrug am 30./6. 1922 insgesamt 1737 ha 34 a 83 qm. Vor- handen waren damals 2104 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser u. 14 Unterkunftshäuser für Ledige, die von ca, 40 000 Personen bewohnt wurden. V