472 8= t f/ ͥ p6 — 888.... ....... ― ............. „ * 3.. „ Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Hlüttenverein steht die Führung der Interessengemeinschaft zu, die Georgs-Marienhütte ist aber als Aktiengesellschaft mit Aufsichtsrat und Vorstand selbständig. Aus dem am Ende des Jahres zusammengeschütteten Reingewinn erhalten beide Gesellschaften zunächst 8 % und falls weniger vorhanden ist, entsprechend weniger. Der Mehrbetrag des Reingewinns verbleibt dem Hüttenverein mit der Verpflichtung, dass die Georgs-Marienhütte für jedes Prozent Hüttenvereins-Dividende über 8 % hinaus ¼ % erhält. Der Hüttenverein ver- Pflichtet sich, nach Beginn des 28. Jahres der Vertragsdauer das Gesellschaftsvermögen der Georgs-Marienhütte als ganzes zu erwerben, und zwar gegen Gewährung von einer Aktie Lothringen gegen eine Aktie Georgs-Marienhütte. – Die a. o. G.-V. v. 9./2. 1923 genehmigte den mit dem Lothringer Hütten- u. Bergwerksverein A.-G. in Berlin mit Wirk. ab 1./7. 1922 abgeschlossenen Fusionsvertrag auf Übernahme des Vermögens gemäss $§ 306 H.-G.-B. durch Hingabe von nom. M. 1000 Aktien der Ges. des Georgs-Marien-Bergwerks- u. Hütten-Vereins gegen nom. M. 1000 Aktien des Lothringer Hütten- u. Bergwerks-Vereins. Gegründet: 4./6.1856; eingetr. 4./4. 1865. 1883 wurde das Eisen- u. Stahlwerk zu Osnabrück, das durch Fusionsvertrag v. 8./2. 1885 für M. 4 250 000 in 2000 St.-Aktien à M. 1000 u. 1500 Prior.-Aktien à M. 1500 erworben. Zweck: Bergbau u. Steinbruchbetrieb und die weitere Verarbeitung aller dabei ge- wonnenen oder zugekauften Mineralien, Gesteine, Neben- u. Abfallstoffe, insbes. Kohlen- u. Erz-Gewinnung, Koksherstellung mit Nebenbetrieben, Hochofen-, Stahlwerks-, Walzwerks-, Schmiede- u. Giesserei-Betrieb, Herstellung von Stahl- u. Eisen-Erzeugnissen, einschl. Masch. aller Art, Bearbeitung u. Herstellung von Steinen u. Zementwaren, Eisenbahnbau u. betrieb sowie alle mit diesen Betrieben zus. hängenden Hilfsbetriebe, auch Beteiligung an anderen Unternehmungen. Die Ges. gehört dem Stahlbund, dem Rhein.-Westfäl. Kohlensyndikat u. verschiedenen anderen Verkaufsvereinigungen an (siehe auch unten). Die Ges. gliedert sich in die Abteilungen: Werne (Steinkohlenbergwerk, Erzbergwerke); Georgsmarienhütte (Hoch- ofenwerk, Martinstahl- und Walzwerk); Osnabrück (Eisen- und Stahlwerk); Piesberg (Stein- birüche und Durilitwerk). Die Abteilung Werne besitzt ein Steinkohlengrubenfeld in Grösse von 29 700 000 qm und einen Grundbesitz von 346 ha 12 a 16 qm. Das Grubenfeld ist aufgeschlossen durch eine Doppelschachtanlage mit Schächten von 5,8 m Durchmesser u. eine Einzelschacht- anlage mit einem Schacht von 6m Durchmesser. Es sind Bausohlen angesetzt in 730 m, in 850 m u. 1000 m Teufe. Das Feld ist erschlossen in querschlägiger Richtung auf u1d. 3500 m u. in streichender Richtung auf rd. 2300 m. Die mit der Doppelschachtanlage durch- fahrenen Fettkohlenflöze sind steil gelagert u. haben eine Kohlenmächtigkeit von insges. 13 m. Die im Südfelde mit der Einzelschachtanlage aufgeschlossenen Gaskohlenflöze der Zollverein-Gruppe haben eine Mächtigkeit von insges. 7,2 m u. sind flach gelagert. Die Tagesanlagen der Zeche sind mit der Neuzeit entsprechenden Betriebseinrichtungen aus- gerüstet. Zu ihnen gehören ausser den erforderlichen Kesseln u. Kraftanlagen, sowie den Kohlenwäschen u. a. eine Kokerei, bestehend aus 126 Öfen mit Nebenproduktengewinnungen (schwefels. Ammoniak, Teer, Benzol), sowie eine Ziegelei mit 2 Ringöfen zur Verarbeitung der Grubenberge. Die Zeche besitzt ferner Kolonien, in welchen 362 Arb.-Häuser mit 965 Wohnungen u. 48 Beamtenhäuser mit 90 Wohnungen, sowie 4 Konsumanstalten erbaut sind. Die der Ges. gehörende Anschlussbahn Werne-Ermelinghof ist in eine Kleinbahn umgewandelt worden u. dient auch dem öffentlichen Güter- u. Personenverkehr. – Von dem Grundbesitz der Zeche entfallen auf das eigentliche Zechenterrain 46 ha 23 a, auf die Kleinbahn Werne-Ermelinghof u. die Anschlussbahn nach Schacht III 21 ha, auf die Arb.- u. Beamtenhäuser nebst Gartenanlagen 63 ha. Ferner unterstehen der Abt. Werne die Erzbergwerke. Sie umfassen zurzeit in der Hauptsache die Vorkommen am Hüggel bei Osnabrück mit einem verliehenen Grubenfelde von 15 000 000 dm. Nicht in Betrieb sind die Zechen Perm, Hector u. Oranien (21 000 000 qm), Friedrich-Wilhelm (39 442 ha Distriktfeld) am Schafberg bei Ibbenbüren, Zeche Porta, Kreis Minden (16 600 000 qm), sowie verschied. and. Vorkommen. Die Zeche Hüggel hat eine Kolonie von 18 Wohnhäusern (7 Beamten- u. 21 Arb.-Wohn.). Der gesamte Grund- besitz der Erzbergwerke umfasst 194 ha 64 a 91 qm, davon sind bebaut 1 ha 50 a 40 qm, u. zwar mit Wohnhäusern 86 a 41 qm u. mit Fabrik- bzw. Betriebsgebäuden 63 a 99 qm. Zur Abt. Georgsmarienhütte (Hochofenwerk, Martinstahl- u. Walzwerk) gehören fünf Hochöfen, ein Martinstahlwerk mit zwei Vorfrischmischern u. fünf Martinöfen, ein Walz- werk mit einer Blockstrasse u. drei Stabeisenstrassen, ausserdem zwei Koksofenbatterien mit Nebenproduktengewinnungsanlage, eine Erzsinteranlage, zwei Gasmaschinenzentralen für elektr. Kraftversorgung des Hüttenwerks u. Abgabe von Strom an die Erzzechen am Hüggel u. an das Stahlwerk Osnabrück, sowie eine Schlackensteinfabrik. Ferner sind vorhanden eine Kesselschmiede, eine Eisenkonstruktionswerkstatt, eine Waggonbau- werkstatt, eine mechanische Werkstatt u. mehrere Reparaturwerkstätten, sowie eine Beamten- u. Arb.-Kolonie von 183 Häusern mit 559 Wohnungen. Der Grundbesitz der Abt. umfasst 306 ha 88 a 57 qm. Davon entfallen auf den Hüttenplatz 55 ha 55 a 50 qm mit überbauten 11 ha 73 a u. auf die Arb.- u. Beamtenkolonie 8 ha 5 a mit überbauten 3 ha 55 a. Zu dieser Abt. gehören auch die 9 km lange Georgsmarienhütten-Eisenbahn mit einem 3,7 km langen Anschluss zum Hüggel, sowie die 17 km lange Kleinbahn Kirch- lengern-Wallücke (Wallückebahn).