Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 493 für den Handel u. Verbrauch; Verkauf der gewonn. Produkte u. Fabrikate. Errichtung, Erwerb u. Betrieb von neuen Anlagen u. Abschluss von Geschäften aller Art, welche den genannten Zwecken förderlich oder für sie erforderlich sind. Betrieb von sonstigen Unter- nehm. u. Geschäften aller Art, welche als im Interesse der Ges. liegend erachtet werden. Beteilig. an den den vorgenannten Zwecken dienenden Unternehm. u. Erwerb solcher Unter- nehm. sowie Übernahme deren Vertretung. Kapital: M. 7 500 000 in 7500 Aktien à M. 1000, übern, von den Gründern zu 100 %. Geschäftsjahr: 2 Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Bergwerks-Dir. Dr.-Ing. Alb. Putsch, Kupferdreh. *£ M ( 8 Neue Sächsische Erzbergbau-Akt.-Ges., Leipzig. Gegründet. 22./9. 1922; eingetr. 4./11. 1922. Gründer: Subdir. Ludwig Kiefhaber, Leipzig; Hans Blüthner, Hamburg; Dr. med. Fritz Heller, Bankdir. Paul Anhalt, Leipzig; Gen.-Dir. Walter Krüger, Bad Liebenstein. Zweck. Erwerb u. Ausbeutung von Bergwerkseigentum auf Erze jeder Art, Herstell. der dazu erforderlichen Anlagen u. Ausnutzung der gewonnenen Erze u. sonst. Erzeugnisse Beteilig. an ähnl. Unternehm., auch durch Pachtung oder sonst. Übernahme der Verwertung, Handel mit eigenen u. fremden Erzeugnissen des Bergbaues. Die Ges, ist berechtigt, neue Geschäftszweige aufzunehmen, Zweigniederl. im In- u. Auslande zu errichten u. sich an ähnl. Unternehmungen zu beteiligen. Kapital. M. 3 000 000 in 3000 Aktien zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Geschäftsjahr. Gen.-Vers. Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht. 1 Aktie = 1 St. Direktion. Bankier Arthur Schmalz, Leipzig; Karl Schumann, Gautzsch. Aufsichtsrat. Bankier Fritz Ette, Leipzig; Reg.-Rat Emil Illemann, Dresden; Fabrikbes. Joh. Otto Herold, Georgenthal-Untersachsenberg i. V.; Bergrat Dr. Max Ernst Valentin Schröder, Gera-Reuss; Bankier Karl Hellmuth, Borsdorf. Hochofenwerk Lübeck Akt.-Ges., Sitz in Lübeck. Direktion in Herren wyk. Gegründet: 7./11. 1905. Eingetr. 27./12. 1905. Zweigniederlass. in Weidenau a. d. S. Zweck: Erricht. u. Betrieb eines Eisenwerkes mit Hochöfen nebst Kokerei mit Neben- Produkte-Gewinnung im Lübeckischen Staatsgebiet sowie Erwerb, Erricht. u. Betrieb aller für die Verwertung der erzeugten Produkte, Nebenprodukte u. Abfälle oder für den Erwerb der Rohmaterialien bestimmten Anlagen u. sonst. Unternehmungen. Das benötigte Areal, 99 ha 58 a 75 am, wurde vom Lübeckischen Staate für ca. M. 200 000 erworben. Das Werk wurde bei Herrenwyk am unteren Lauf der Trave angelegt u. umfasst folgende Anlagen: Die Hütten- anlage besteht aus 3 modernen Hochöfen nebst 12 Cowperapparaten sowie einem Kessel- haus (2493 qm bebaute Fläche) mit 19 Kesseln, davon 5 Abwärmekesseln für die Aus- nutzung der Abgase der Gasmaschinen. Zu der Anlage gehören ferner 1 Maschinenhaus, bestehend aus 3 grossen Hallen (3876 qm bebaute Fläche) mit 3 modernen Gasgebläse- maschinen, 2 Dampfgebläsemaschinen, 1 Zentralkondensation, 4 elektrisch angetriebenen und 2 Turbodampfpumpen, 1 elektrischen Zentrale mit 2 Dampfdynamomaschinen von zus. 1680 Ps, 2 Gasdynamos von zus. 6000 PS, 2 Reparaturwerkstätten mit Schmiede, 1 Schlackengranulation, 4 Wassertürmen, Laboratorium und Bureaus. Die Koksofenanlage umfasst 3 Koksofenbatterien m. insges. 145 Kammern für eine Produktionsfähigkeit von 230000 t Koks pro Jahr, 1 Kohlenzerkleiner.-Anlage nebst Kohlenturm (500 qm bebaute Fläche), 1 Teer- u. Ammoniakfabr. nebst Masch.-Gebäud. u. Masch., 1 Benzolgewinnungsanl. nebst Ölregenerierung u. Naphtalingewinnung, Gasometer u. div. Nebengebäude (4000 qm bebaute Fläche), sowie eine Leuchtgas-Gewinnungs-Anlage, um die Stadt Lübeck mit Koksofenleuchtgas zu versorgen. Ein diesbezüglich. Vertrag ist zunächst auf 10 Jahre ab 1./10.1912 mit dem Staate Lübeck geschlossen. Eine Schlackenziegelei (600 qm bebaut. Fläche) mit einer Leistungsfähigkeit v. 6 Vill. Schlacken- ziegel pro Jahr. Zur weiteren Ausnutzung der Abfallprodukte des Werkes ist eine Eisen- portland-Cementfabrik für eine Herstell. von jährl. 250–300 000 Fass errichtet. Dieselbe wurde 1913/14 durch Aufstell. eines 2. Drehofens für die doppelte Produktion erweitert. Juli 1919 Inbetriebnahme einer Zementwarenfabrik zur Herstell. von Dachziegeln u. Zementwaren aller Art (6200 qm bebaute Fläche). An Gleisanlagen sind vorhanden ca. 10 000 lauf. Meter normalspur. u. ca. 2000 lauf. Meter schmalspur. Gleis. Hierzu 4 normalspur. Tender- Dampflokomotiven, 1 normalspur. feuerlose Lokomotive, 3 elektr. Schmalspurlokomotiven u. 1 Schmalspur-Dampflokomotive. Für die Entlad. der Schiffe ist entlang der Trave ein eigener Hafen mit einer 390 m langen Kaimauer angelegt mit einer Wassertiefe von 7, 65 m u. 5 Verladebrücken, so dass die in Frage kommenden grössten Seeschiffe direkt anlegen können. Für die Roheisen-Verlad. ist eine besond. Ufermauer nebst 3 Dampfkranen vorhanden. Ferner sind vorhanden 1 Direktionsgebäude, 1 Verwalt.-Gebäude, 1 Pförtnerhaus, 10 grosse Beamtenhäus. sowie 363 Meister- u. Arb.-Wohn., 1 Konsumanstalt, Bäckerei, 1 Arb.-Speisehalle mit Beamten-Kasino, sowie 3 Geb. mit Junggesellenwohnungen. Die Inbetriebsetz. des Hochofen- Werkes erfolgte ab Juli 1907 sukzessive bis 1909. Der Gesamtgrundbesitz des Hochofenwerks nebst einem daran anschliessenden für die Beamt.- u. Arb.-Kolonie bestimmten Terrain umfasst