494 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 112.2395 ha, hierzu das Landgut Dummersdorf mit 205.1510 ha. Von dem ersten Grundst. wurde ein Teil zur Erricht. einer Überlandzentrale verkauft. Mit dieser Überlandzentrale ist ein Gas- lieferungsvertrag geschlossen worden, welcher dem Hochofenwerk eine nutzbringende Ver- wend. seiner bis dahin nutzlos abgehenden, überschüss. Hochofen- u. Koksofengase sichert. Die Erze werden aus Schweden u. vom Mittelmeer bezogen. Um die Basis für ihre Erz- bezüge zu erweitern, hat die Ges. im J. 1913/14 eine Kupferhütte u. eine Erzbrikettierungs- anlage erbaut. In der Kupferhütte werden pro Jahr ca. 40 000 t kupferhalt. Abbrände entkupfert u. dabei ca. 800 t Zementkupfer gewonnen, das in einer 1921 erbauten u. in Betrieb gesetzten Raffinierhütte u. Elektrolyse mit einer Leistungsfähigkeit von ca 1300 t Fertigprodukt auf Elektrolytkupfer verarbeitet wird. In den beiden Kanalöfen der Brikettierungsanlage werden Abbrände u. schwedische Feinerze brikettiert. An Neben- produkten werden gewonnen: Steinkohlenteer, Ammoniaksalz, Benzol, Teeröle, Pech, Schlackensteine. Produktion von Eisenportlandzement. Der Gesamt-Netto-Fakturenwert dieser Produkte inkl. des Erlöses aus Gasliefer. an die Überlandzentrale u. Leuchtgas an Lübeck betrug 1918/19– 1921/22: M. 38 905 413, 197 181 476, 372 436 211, 2. Die Ges. gehörte dem Roheisenverbande in Essen mit einer Quote von 369 181 t an. Die Ges. ist auch Mitgl. der Benzolvereinigung u. des Norddeutschen Zement-Verbandes Berlin. 1917/18 Vollendung der neuen Gasmasch.-Anlage, sowie Ankauf grösserer Landflächen für Garten- u. Feldbau u. Schaffung des Landgutes Dummersdorf in Grösse von jetzt 207.3510 ha. Laut G.-V. v. 21./1. 1912 erfolgte die Übernahme des Bergischen Gruben- u. Hütten- Vereins in Hochdahl b. Düsseldorf. Das Lübecker Werk erwarb durch die mit der An- gliederung Hochdahls verbundene Vermehrung seiner Roheisenquote um 50 000 t eine Reihe bedeutsamer direkter u. indirekter Vorteile. Der Betrieb in Hochdahl wurde im Mai 1912 eingestellt u. die Hüttenanlage auf Abbruch verkauft. Gleichzeitig wurde mit der Realisierung des ca. 130 ha betragenden Grundbesitzes begonnen. Die Realisierung des Hochdahler Besitzes ist durchgeführt. Durch die Erweiterung der Koksofenanlage hat die Ges. es ermöglichen können, einen Leuchtgaslieferungsvertrag mit dem Staat Lübeck abzuschliessen, auf Grund dessen sie ein mindestens 18 000 cbm betragendes Tagesquantum reicher Koksofengase nutzbringend absetzt. 1915 wurde das gesamte Vermögen der A.-G. Rolandshütte, Weidenau a. d. Sieg für M. 1 451 250 erworben. Die A.-G. Rolandshütte ist in Liquid. getreten. Die Rolandshütte besitzt 2 Hochöfen u. auf der Hardter Hütte einen. Auch Gilbert-Kuxe wurden mit über- nommen. 1920 Übernahme von Aktien der Lüneburger Portland-Zementfabrik sowie Pachtung dieser Fabrik. Im Februar 1921 erfolgte die Angliediederung der Kratzwiecker Anlagen der Eisenwerke Kraft A.-G. u. dadurch Zugang an Grundbesitz von 77 ha 9 a 5 qm. 1921/22 Roheisen u. Zement stark verlangt, so dass in Lübeck wie in Kratzwieck u. Rolands- hütte je ein weiterer Ofen in Betrieb genommen werden konnte. Es wurde die Zement- fabrik erweitert, eine Kerament-(Wandplatten) Fabrik angegliedert, die mechanische Werkstatt u. Abwärmeverwertungsanlage weiter ausgebaut. Kapital: Bis 17./11. 1922: M. 30 000 000 in 20 000 St.-Akt. u. 10 000 6 % Vorz.-Aktien. à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000. Die G.-V. vom 15./11. 1906 beschloss Erhöh. um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000) durch Ausgabe von 2000 Aktien. Die a. o. G.-V. v. 20./1. 1912 genehmigte 1. den mit der Akt.-Ges. Bergischer Gruben- u. Hüttenverein in Heendakl abgeschlossenen Verschmelzungsvertrag u. die Aktionäre des Bergischen Gruben- u. Hüttenverein gegen je nom. M. 1200 ihrer Akt. je nom. M. 1000 neue Akt. des Hochofenwerk Lübeck erhielten. 2. Erhöhung des A.-K. von nom. M. 6 000 000 um nom. M. 1 132 000 auf nom. M. 7 132 000. 3. Weitere Erhöh. des A.-K. um nom. M. 1 368 000 auf nom. M. 8 500 000 in 1368 Aktien à M. 1000. Die a. o. G.-V. v. 16./10. 1920 beschloss Kap.-Erhöh. um M. 8 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920, begeben an ein Konsort. zu 107.50 %, angeb. den alten Aktionären 1: 1 v. 3.–20./12. 1920 zu 110 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 26./2. 1921 um M. 13 000 000 (also auf M. 30 000 000) in 3000 St.-Akt. u. 10 000 6 % Vorz.-Akt. àA M. 1000 mit Div.-Ber. zur Hälfte für 1920/21. Die Vorz.-Akt. haben Div.-Mehrzahl.-Anspruch u. einen Anteil am Reingewinn in der Form, dass die Vorz.-Akt. nach einer Verteil. von 12 % an die St.-Akt. den halben Div.-Prozentsatz erhalten, welcher auf die St.-Akt. verteilt wird. Die Vorz.-Akt. kündbar u. mit 150 % einlösbar u. geniessen nur einfach. St.-R. Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1911, rückzahlb. zu 103 %. Stücke à M. 1000 auf Inhaber lautend. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1912 bis spät. 1933 durch jährl. Auslos. im April–Mai auf 1./7. (zuerst 1912); seit 1912 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist zulässig. icharheit. Zwei Sicherungs-Hypoth. im gleichen Raags zur I. Stelle auf Fabriksgebäude nebst allen Anlagen. Noch in Umlauf Ende Juni 1922: M. 1 933 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.) Zahlst.:: Kasse; Berlin: etseße Bank; Lübeck: Commerz-Bank. Kurs Ende 1913–1922: 98, 98*, 91, –, 96*, 94, 100, –, – %. Eingeführt in Berlin. Hypotheken: M. 584 800. Geschäftsjahr: 1. %. –30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftsviertelj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Nach Dotierung des gesetzl. R.-F. und nach etwaigen Einlagen in Spez.-R.-F. u. Gewinnvorträge eine Div. von 6 % an Vorz.-Akt., bis zu 4 % an St.-Akt., sowie von dem Rest des Überschusses nach Abzug der Tant. für A.-R. eine Super-Div. nach G.-V.-B. (siehe unt. A.-K.). Die Mitgl. des A.-R. erhalten eine Tant. von 15 %, mind. aber eine Vergüt. von jährl. je M. 1000, welche auf die Tant. anzurechnen bzw. auf Handl.-Unk. zu verbuchen ist.