600 „ Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Hochofenanlage Eiserner Hütte besteht aus 1 Hochofen mit den Gebläsemaschinen mit Zubehör u. einer elektr. Zentrale. Zu dem Hochofenwerk des frühern Cöln-Müsener Bergwerks-Actien-Vereins gehören 2 Hochöfen, 1 grosse elektr. Zentrale, 1 Brikettierungs- anlage u. 2 Steinfabriken. Die derzeit. jährl. Produktionsfähigkeit der Werke beträgt: Hochofenwerk 240 000 t Roheisen, Stahlwerk 90–100 000 t Rohstahl, ca. 115–130 000 t Bleche, ca. 20 000–25 000 t Stahlformguss, Schmiedestücke u. Radsatzmaterial. Die Ges. hatte 1914/15–1917/18 bedeutende Kriegsaufträge auszuführen, in 1918/19 wurde das Resultat seit Nov. 1918 durch die bekannten Erscheinungen sowie durch Kohlenmangel ungünstig beeinflusst. Die Ges. erwarb Mitte 1916 die gesamten Kuxe der hundertteiligen Gew. „Knappschafts- glück“ in Neunkirchen, Kreis Siegen, zum Preise von M. 5500 für einen Kux. Die a. o. G.-V. V. 14./6. 1916 beschloss den Erwerb des Cöln-Müsener Bergwerks-Aktien-Vereins in Kreuztal mit Wirkung ab 1./7. 1915. Dieser Verein besass neben der Grube Stahlberg in Kreuztal ein Hochofenwerk von 2 Öfen. 1916 auch Erwerb der Mehrheit der Kuxe des Braunstein- bergwerks Louise in Niederohmen (Oberhessen). Der Zweck des Erwerbs der Louise-Kuxe war die Sicherstellung von Erzbezügen. 1917 Angliederung der Eichener Walzwerk- u. Verzinkerei-Akt.-Ges. in Kreuztal. Dadurch gewann die Actiengesellschaft Charlottenhütte leistungsfähige Betriebe der Feinblechherstell. u. Verfeinerung mit geschulten Arbeitern u. alter Kundschaft. Die Charlottenhütte ist Mitglied des Roheisen-Verbandes G. m. b. H. in Essen-Ruhr mit einer Beteiligungsziffer am Absatz von 174 987 t pro Jahr, sowie an 5 weiteren Verbänden. Die Förderung der Grube Brüderbund u. der Gew. Eisenhardter Tiefbau wird, soweit sie nicht auf den eigenen Hochöfen verhüttet wird, durch den Siegerländer Eisenstein-Verein G. m. b. H. in Siegen verkauft. Kapital: M. 12 500 000 u. zwar M. 9 500 000 in 4047 (früheren Vorz.-)Aktien u. 953 neuen Aktien v. 1911, 4500 neuen Aktien von 1916 u. 1917, sämtl. à M. 1000 u. gleichber., sowie M. 3 000 000 in 6 % Vorz.-Aktien von 1918, Stücke à M. 1000 mit Anspruch auf Nachzahl. für die Div. u. auf Rückzahl. der Aktien zu 110 % bei Auflös. der Ges. Urspr. A.-K. M. 375 000. Nach einer Reihe von Kap.-Veränderungen (siehe hierüber dieses Jahrbuch 1912/13) bestand das A.-K. von 1907–1911 aus 4047 gleichber. Aktien à M. 1000 = M. 4 047 000. Die a. o. G.-V. v. 25./11. 1911 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 953 000 (auf M. 5 000 000) in 953 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1911. Zum Ankauf des Cöln-Müsener Bergwerk- vereins beschloss die a. o. G.-V. v. 14./6. 1916 die Erhöh. des A.-K. um M. 1 250 000 in 1250 Aktien. Gegen je nom. M. 2400 Aktien von Cöln Müsen wurde 1 Aktie von Charlotten- hütte à M. 1000 gewährt; ausserdem erhielt jede Aktie von Cöln-Müsen im Nennbetrage von M. 300 noch M. 45 bar. Die G.-V. v. 28./10. 1916 beschloss nochmalige Erhöh. des A.-K. um M. 750 000 (also auf M. 7 000 000) in 750 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1916. Die a. o. G.-V. v. 21./4. 1917 beschloss eine weitere Erhöh. um M. 2 500 000. Dieser Kap.- Betrag diente zur Durchführung der in derselben G.-V. beschlossenen Vereinigung mit der Eichener Walzwerk- u. Verzinkerei-A.-G. in Kreuztal. Die Aktionäre des Eichener Walzwerks, erhielten für nom. M. 1000 ihrer Aktien den gleichen Nennwert in neuen Aktien der Charlottenhütte u. ausserdem eine Barzahlung von M. 100. Nochmals erhöht lt. a. o. G.-V. V. 29./7. 1918 um M. 3 000 000 (auf M. 12 500 000) in 3000 6 % Vorz.-Aktien à M. 1000, mit Div.-Ber. ab 1./7. 1918, begeben zu 107 %. Eingez. mit 25 %. Ausgegeben zur teil- weisen Deckung des Kaufpreises der gesamten M. 1 750 000 Aktien der Siegener Eisen- bahnbedarf-A.-G. in Siegen. Hypoth.-Anleihe: M. 20 000 000 in Teilschuldverschreib. von 1920, Stücke à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. im Oktober. Stimmrecht: 1 St.-Aktie à M. 1000 = 1 St; 1 Vorz.-Aktie = 5 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., dann 4 % Div., Rest kommt als Super-Div. zur Ver- teilung. Der A.-R. bezieht 10 % Tant. (nach Zahlung von 4 % Div.), mindest. aber eine I Vergüt. von M. 40 000 für den Vorsitzenden u. M. 20 000 für jedes der übrigen Mit- glieder. Wegen Vorz.-Aktien siehe oben. Bilanz am 30. Juni 1922: Aktiva: Forder. an Aktion. für noch nicht eingez. A.-K. 1 500 000, Bergwerksbesitz 2 551 785, Grundbesitz u. Werksanlagen 6 158 898, Beteil. u. Wertp. 141 342 433, Debit. 266 414 266, Kassa 2 539 783, Wechsel 108 950, Rohstoffe u. Waren 34 789 157. HDassiva: A.-K. 12 500 000, Teilschuldverschr. 20 001 030, R.-F. 2 704 422, Rückl. f. Ern. 5 900 000, do. f. Zs.-Scheinsteuer 25 000, do. f. Kredit. 114 822, do. f. Unterstütz. 445 235, do. f. Beamten-Ruhegehalt-Kasse 3 991 065, do. f. Überteuerung von Neubauten u. Arb.-Wohn. 4 000 000, do. f. Reichnotopfer u. Steuern 6 000 000, Entwert.-Best. 16 650 000, Teilschuldver- schr.-Zs. 214 5157 Spareinlagen der Werksangehörigen 1 961 215, Kredit. 337 774 522, Lohn- Rest 14 919 005, unerhob. Div. 30 588, Reingewinn 28 173 851. Sa. M. 455 405 274. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zuführ. z. Entwert.-Best. 6 000 000, Reingewinn 28 173 851 (davon Rückl. für Überteuerung von Arb.-Wohn. 4 000 000, do. f. Arb.-Unterstütz. 3 000 000, do. 2. Verfüg. von A.-R. u. Vorst. 4 000 000, do. f. Ern. 7 000 000, Tant. 922 222, Div. 6 740 000, Vortrag 2 511 629. – Kredit: Vortrag 2 529 513, Roh-Gewinn nach Abzug aller Unk., Steuern, Teilschuldverschreib. Zs. etc. 31 644 338. Sa. M. 34 173 851. Kurs Ende 1913–1922: 178.50, 160*, –, 208, 257.75, 175*, 450, 1105, –, – %. No- tiert Berlin.