Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 509 bei Haidhof (Oberpfalz) mit Martinstahlwerk, Stabeisen- u. Feinblechwalzwerken; 2. das Eisenwerk Fronberg bei Schwandorf (Oberpfalz); 3. die Gruben „Karoline, Klenze, Etzmanns- berg u. Fromm'“ bei Sulzbach, „Leoni u. Maffei“ bei Auerbach (Oberpfalz), ferner Gruben- felder in der Oberpfalz u. in Oberfranken, sowie die Mehrheit der Kuxe der Gew. Wittelsbach – Eisensteingruben =– in Hollfeld (Bayern); 4. Hochofenanlage mit 6 Hochöfen, Thomasstahl- werk u. Walzwerk in Rosenberg (Oberpfalz); 5. das Kalkwerk in Lengenfeld bei Amberg; B) in Thüringen; 1. die Eisensteingruben in Schmiedefeld, Eisenberg, Könitz, Lobenstein u. Ilmenau; 2. die Hochofenanlage mit Schlackenziegelei in Unterwellenborn; C) in Sachsen: das König Albert-Werk bei Zwickau mit Thomasstahlwerk u. Walzwerk; D) in Preussen: 1. die Eisensteinbergwerke bei Kamsdorf u. Schleusingen (der gesamte, der Ges. verliehene Besitz von Eisensteingrubenfeldern in Bayern u. Sachsen beträgt 50 131 ha, doch erfolgt 2. Z. nur auf 1855 ha die Förderung von Eisenstein); 2. das Kalkwerk OÖpitz bei Pössneck; 3. die Kohlenzeche Maximilian bei Hamm in Westfalen. (Siehe unten.) 1906 wurde eine allg. Betriebs-Res. bzw. ein Amort.-F. geschaffen, dem der Mehrbetrag der Abschreib. auf die Anlagen über die regelmässigen Abzugsquoten aus dem Gewinn hinaus überwiesen wird. Die Maximilianshütte ist mit M. 200 000 an der Bayer. Lloyd Schiffahrts-Ges. A.-G. in Regensburg beteiligt. Um die Ges. für die Beschaffung des Bedarfes an Kohlen und Koks unabhängig zu machen, hat dieselbe südöstl. von Hamm i. Westf. (in den Gemeinden Hamm, Braam- Ostwennemar, Mark, Uentrop, Werries, Norddinker u. Heessen, in den Kreisen Hamm, Soest, Beckum) einen Komplex von 8 preuss. Maximalfeldern erworben. Die Aufschliessung dieser Kohlenfelder geschah durch Errichtung einer Doppelschachtanlage; daran an- schliessend wurde eine Kokerei erbaut. Mit der Abteufung der Schachtanlage wurde 1902 begonnen. Erzeugt wurden 1913/14 19 196 t Koks, 325 t Teer u. 235 t schwefel- saures Ammoniak. Ziegelei produzierte 4 910 990 Stück gebrannte Steine, welche ausschliessl. im eigenen Betrieb verwendet wurden. Produktion im I. Betriebshalbj. 1914/15: 23 574 t Kohlen, 82 470 t Koks, 2843 t Teer, 1128 t schwefelsaures Ammoniak, 302 t Benzol. Von den ausgeführten umfangreichen Tagesanlagen seien hauptsächlich genannt die Schacht- halle, Sieberei von 250 t u. Kohlenwäsche von 150 t Stundenleist. nebst Kläranlage, 2 Koks- ofenbatterien von je 80 Grosskammeröfen, Kohlenturm mit einem Fassungsvermögen von 2000 t, die Teer-, Ammoniak- u. Benzolfabrik, die Waschkaue, Magazin u. Verwalt.-Gebäude sowie die Vergrösserung der Kolonie durch Bau von 45 Häusern mit 89 Wohnungen. Die Kolonie besteht aus 343 Häusern mit 824 Wohnungen für Beamte u. Arbeiter, sowie einer Polizeistation u. einem Beamten- u. Arb.-Gasthaus. Die Entwicklung der Kohlenzeche Max:milian wurde im Mai 1914 durch grosse Wasserzuflüsse auf der Wettersohle empfindlich gestört. Die mit allem Nachdruck begonnene Entfernung der eingedrungenen Wassermassen war aber nicht durchführbar, weil der Ausbruch des Krieges die Mehrzahl der Arbeiter u. insbesondere sämtliche Kesselheizer zu den Fahnen rief; es war damit unmöglich ge- macht, den zum Betrieb der Pumpen nötigen Dampf zu erzeugen. Am 14./8. 1914 musste sich die Verwalt. entschliessen, die Schachtanlage ersaufen zu lassen, nachdem vorher noch ein Teil der Pumpen sowie alle Ventilatoren, Haspel u. Förderwagen entfernt waren. Die Anlagen über Tage sind gegen Witterungseinflüsse hinreichend geschützt. Über die Wiederinbetriebsetzung der Zeche ist mit Rücksicht auf die Revolutionswirren u. die So- zialisierungsfrage ein entscheidender Entschluss noch nicht gefasst worden; ausserdem wäre durch die gewaltigen Preiserhöhungen eine Neuanlage heute zu einem Preis zu erstellen, der gegenüber dem Aufwand für die frühere Anlage ein vielfaches betragen dürfte. Nach Nachrichten vom Jan. 1920 soll die Zeche jetzt wieder in Betrieb gesetzt werden. Produktion: Spat- u. Brauneisenstein: 1918/19–1919/20: 348 936, 377 562 t; erblasen wurden in den Hochöfen an Roheisen: 142 968, 151 920 t; an Gusswaren: 2935, 2951 t; fertige Eisen- u. Stahlerzeugnisse: 111 935, 119 645 t. Beteilig. bei Stahlwerksverband 177 494 t. davon entfallen auf Halbzeug 5000 t, Eisenbahnmaterial 73 743 t und Formeisen 98 746 t. Kapital: M. 55 000 000 in 27 500 Aktien à M. 2000. Ursprünglich fl. 600 000. Bis zum Jahre 1913 erhöht auf M. 10 045 739.40. ÜUber die Modalitäten dieser Kapitalsbewegungen siehe Jahrgang 1920/21. Die G.-V. v. 16./8. 1913 beschloss: Das voll einbezahlte A.- K. von M. 10 045 739.40 wird unter gleichzeitiger Umwandlung der 5860 Aktien zu je fl. 1000 in Aktien à M. 2000 um M. 13 394 260.60, somit auf M. 23 440 000 erhöht, u. zwar in folg. Weise: Auf die bisherigen, voll einbez. 5860 Stück Aktien à fl. 1000 = M. 1714.29 ist für jede Aktie der Betrag von M. 285.71, sohin der Gesamtbetrag von M. 1 674 260.60 bar aufzubezahlen. Die Ges. schüttet aus dem allgem. Betriebs- u. Amort.-F. den Betrag von M. 1 674 260.60 aus, mit der gleichzeitigen Bestimmung, dass dieser Betrag zu der be- schlossenen Kap.-Erhöhung verwendet werden soll. Zu diesem Be hufe wurde der erwähnte Betrag von M. 1 674 260.60 an das Bankhaus Merck, Finck & Co. in München ausbezahlt, zwecks Zeichnung des Betrages von M. 1 674 260.60 auf die vorstehend erwähnte Erhöhung des A.-K. um diesen Betrag u. Erfüllung der aus dem Zeichnungsschein für das genannte Bankhaus weiter sich ergebenden Verpflicht. Gegen Einreichung einer bisherigen Aktie nebst Div.-Scheinen ab 1913/14 oder eines mit Bestätig. der Volleinzahl. versehenen Interims- scheines nebst Div.-Scheinen für die Geschäftsj. 1913/14 u. 1914/15 wurde ab 18./8. 1913 eine in Neudruck hergestellte Aktie zu M. 2000 ausgefolgt. Es wurden 5860 Stück neue Aktien à M. 2000 zum Parikurs ausgegeben. Ein unter Führ. des Bankhauses Merck, Finck & Co. stehendes Konsort. war verpflichtet, die neuen Aktien den bisherigen Aktionären zum