―― Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Facgoneisen-Walzwerk L. Mannstaedt & Co., A.-G. in Troisdorf. Gegründet: 4./2. 1897; eingetr. 11./3. 1897. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Übernahme der Komm.-Ges. Faconeisen-Walzwerk L. Mannstaedt & Co., auf Grund der Bilanz v. 30./6. 1896 für M. 1 811 452 abz. M. 1 061 452 für Kredit. Sitz der Ges. bis 17./11. 1913 in Köln-Kalk. Über den Interessengemeinschafts-Vertrag mit dem Lothringer Hütten- u. Bergwerksverein siehe dieses Handbuch 1920/21. Zweck: Verarbeitung von Eisen, Stahl u. anderen Metallen, Handel mit den vorgedachten Produkten u. Waren, Betrieb aller Geschäfte, welche sich an die vorgedachte Tätigkeit an- schliessen. Die Grundstücke in Kalk umfassten 5 ha 23 a 82 am, von denen etwa 23 072 qm mit Fabrikanlagen, 196 qm mit dem Verwalt.-Gebäude u. 2508 am mit 2 Wohnhäusern bebaut waren. (Wegen Verlegung u. Verkauf siehe unten). Für Neuanlagen u. Grund- erwerb wurden 1912/13–1921/22 M. 17 064 975, 5 506 692, 1 848 454, 561 305, 707 199, 201 084, 2 819 865, 1 207 484, 1 646 825, 3 697 947 ausgegeben. Die mit Bahnanschluss versehenen Walzwerksanlagen der Ges. enthalten 8 Walzenstr. für schweres u. leichtes Faconeisen, Messing, Bronze etc. mit 16 Schweissöfen, Dampfkesseln, elektr. Zentrale u. allem sonst. Zubehör. Für Reparat., sowie zur Herstell. von Stanz- u. Pressartikeln u. kleineren Konstrukt. sind ausgedehnte Werkstätten vorhanden. –— Arb.-Zahl 1921/22 durchschnittl. 3899 Mann. 1918/19 Umstell. der Betriebe auf Friedensarbeit. 1919/20 Schwierigkeiten in der Rohstoff- u. Kohlenbeschaffung. Infolge der Fusion mit der Sieg- Hheinischen Hütten-Akt.-Ges. (s. unten) wurden die Kalker Betriebe in ganz moderner Ausgestalt. u. Erweiter. der verschied. Anlagen nach Friedrich-Wilhelmshütte verlegt, was bis Mitte 1913 geschehen ist. Der dadurch freigewordene Grundbesitz in Köln-Kalk wurde verkauft. Grundbesitz: In Troisdorf ca. 118 ha, von den etwa 753 000 am alter Besitz von Sieg-Rhein. war, der Rest von etwa 376 000 qm nach der Verschmelz. hinzuerworben. Kapital: M. 18 000 000 in 16 500 St.-Aktien u. 1500 Vorz.-Aktien (Nr. 1–1500) sämtl. à M. 1000. Die ab 1./1. 1903 div.-ber. Vorz.-Aktien erhalten aus dem Reingewinn 6 % Div. vorweg, die event. nachzuzahlen ist, sodann erhalten die St.-Aktien ebenfalls 6 % u. den etwaigen Rest beide Aktienarten gleichmässig. Im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.-Aktien zuerst befriedigt. Urspr. A.-K. M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 13./3. 1903 beschloss Erhöh. auf M. 3 000 000 durch Ausgabe von 1500 Vorz.-Akt. à M. 1000. Sodann beschloss die G.-V. v. 21./10. 1905 Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 4 000 000) in 1000 St.-Akt., übern. vom A. Schaaffh. Bankverein in Berlin zu 140 %, angeb. den Aktion. 3: 1 v. 30./10.–10./11. 1905 zu 150 %. Die G.-V. v. 18./10. 1910 erhöhte das A.-K. um M. 1 500 000 (auf M. 5 500 000) in 1500 St.-Akt., angeb. den alten Aktion. 3:1 v. 28./10.–14./11. 1910 zu 160 %. Die a. o. G.-V. v. 1./5. 1911 genehmigte den mit der Sieg-Rheinischen Hütten-Akt.-Ges. in Friedrich-Wilhelmshütte an der Sieg (s. diese Ges.) abgeschlossenen Verschmelzungs- vertrag, demzufolge diese Ges. ihr Vermögen als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation auf die Faconeisen-Walzwerke L. Mannstaedt & Cie. übertrug. Zu diesem Zwecke beschloss die G.-V. v. 1./5. 1911 die Erhöh. des Akt.-Kap. um M. 300 000 auf M. 5 800 000 durch Ausgabe von 300 St.-Akt. à M. 1000, ferner wurde die weitere Erhöhung um M. 4 200 000 auf M. 10 000 000 durch Ausgabe von 4200 St.-Akt. à M. 1000 beschlossen (siehe dieses Hand- buch 1920/21). Weiter erhöht lt. G.-V. v. 6./6. 1921 um M. 8 000 000 (also auf M. 18 000 000) in 8000 St.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übern. vom Lothringer Hütten- u. Bergwerksverein zu 100 %. Das Bezugsrecht der Aktion. war ausgeschlossen. Hypotheken: 1 363 855 auf Wohnhäuser. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, die event., u. zwar auf den Div.-Schein des zuletzt abgelaufenen Geschäftsjahres nachzuzahlen ist, 6 % Div. an St.-Aktien, Rest unter Berücksichtigung der vertragsm. u. statutenm. Tant. zur Verf. der G.-V., event. als weitere Div. gleichmässig an alle Aktien. Die Tant. des A.-R. beträgt 6 % von dem Reingewinn, der nach Bestreitung sämtl. Abschreib. u. Rückl., sowie nach Abzug von 4 % Div. auf das eingezahlte A.-K. verbleibt. Wegen Gewinn-Verteil. mit Bezug auf die Interessengemeinschaft Aumetz-Friede siehe Hdb. 1920/21. Bilanz am 30. Juni 1922: Aktiva: Grundbesitz 2 938 930, Betriebsanl. 6 946 376, Wohn- häuser 2 072 730, Hausrat u. Werkzeuge 3, Schutzrechte 1, Vorräte 16 164 903, Versich. 49 600, Kassa, Wechsel u. Wertp. 2 004 256, Schuldner 224 395 995, (Bürgschaften 14 815 064). – Passiva: St.-Akt. 16 500 000, Vorz.-Akt. 1 500 000, gesetzl. Rückl. 3 018 033, Sonder-Rückl. 1 000 000, Schuldverschr. u. eingetr. Darl. auf Wohnhäuser 1 363 856, Rückl. zur Verfüg. d. Verwalt. 89 848, Rückl. für Hochofen-Zustell. 3 631 059, Werterhalt. 4 000 000, Gläubiger 218 889 994, Gewinn einschl. Vortrag aus 1920/21 4 580 004, (Bürgschaften 14 815 064). Sa. M. 254 572 794. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Zs. usw. 18 753 380, Hochofen-Zustell. 1 000.000, Sonderrückl. 400 000, Abschr. 1 966 196, Reingewinn 4 580 004 (davon: Div. 3 420 000, Bezüge von A.-R. u. Vorstand 243 377, Rückl. 3. Verfügung der Verw. 750 000, Vortrag 166 630). – Kredit: Vortrag aus 1920/21 70 446, Betriebsgewinn 26 599 371, Bank-Zs. 29 763. Sa. M. 26 699 580. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1922/1923. II. 33