514 Ergzbergwerke und Hüttenbetriebe. Kurs: St.-Aktien Ende 1913–1922: 126.75, 107*, –, 122, 153.50, 110*, –, –, –, – 0% Vorz.-Aktien Ende 1913–1922: 127, 112*, –, 12 153.50, 185.50, –, –, –—, – %. Notiert in Berlin. Dividenden: St.-Aktien 1912/13–1921/22: 8½, 5½, 0, 8, 9, 10, 0, 9, 12, 19 %; Vorz.- Aktien 1912/13–1921/22: 8½, 6, 6, % 19 % Coup.-Verj.: 5 J. (F.). Direktion: Carl „ Ludw. Mannstaedt, Stellv. Edwin Werzner. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Geh. Komm.-Rat Dr.-Ing. Peter Klöckner, Duisburg; Stellv. Geh. Komm.-Rat Dr. Louis Hagen, Bank-Dir. Dr. jur. Georg Solmssen, Rechtsanwalt Dr. Rud. Heimsoeth. Köln; Dir. Carl Sievers, Düsseldorf; Florian Klöckner, Löttringhausen. Zahlstellen: Troisdorf: Ges Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Disconto-Ges., Nationalbank für Deutschl.; Köln: A. Schaaffh. Bankverein, A. Levy; J. H. Stein, Deichmann & Co.; Frankf. a. M.: Dresdner Bank; Aachen: Joh. Ohligschläger G. m. b. H., sowie sämtl. Niederlass. genannter Banken; Duisburg: Klöckner & Co. Erste Graphitbergbau-A.-G. in Untergriesbach bei Passau (Bayern). Gegründet: 11./7. 1910; eingetr. 4./8. 1910. Sitz bis 3./6. 1912 in München. Gründer: Xaver Andorfer Witwe, Untergriesbach; Kaufm. Wilh. Kolb, Nürnberg; Grossgrundbes. Christian Feustel, Langenbruck; Apotheker Otto Eckstein, Vilseck; Rechtsanw. Fritz Bestel- meyer, Passau. Die Ges. übernahm von den Gründern Xaver Andorfer Witwe, Wilh. Kolb u. Christian Feustel die diesen gemeinschaftl. gehör. Grundstücke der Steuergemeinden Gries- bach, Ederlsdorf u. Schaibing (Bayer. Wald) gegen Gewährung von 162 Aktien, M. 88 000 Bar- vergüt. u. 25 Genussscheinen an Frau Andorfer, von 325 Aktien, M. 175 000 Barvergüt. u. 50 Genussscheinen an Wilh. Kolb, dann von 163 Aktien, M. 87 000 Barvergüt. u. 25 Genuss- scheinen an Christian Feustel. Die Genusscheine gewähren nach näherer Massgabe des Gesell- schaftsvertrags Anteil am Jahresgewinn u. am Liquidationserlös. An Stelle der bisher. primi- tiven u. vorwiegend kleinbäuerlichen Betriebe soll ein Grossbetrieb eingerichtet werden. Zu diesem Zwecke war zuyörderst die Zus. legung zahlreicher Kleinbesitze zu einem grossen Grubenfelde erforderlich. Dies ist in dem Rampers-Haunersdorfer u. dem sogen. Taubinger Graphitbezirk durch Schaffung eines etwa 1000 Tagwerk oder rund 3 000 000 qm messenden Grubenfeldes geschehen. Zweck: Abbau von Graphit auf allen Grundstücken, der Ges. als Eigen- tümerin, Pächterin, Niessbraucherin oder in Ausübung irgend eines anderen zur Nutz- niessung ermächtigenden Rechtes besitzen wird. Verwertung der selbst gewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, Fossilien oder sonstigen Urprodukte sowie deren Ver- arbeitung für den Handel u. Verbrauch, insbesondere durch Aufbereitung u. Verhüttung. Erwerb u. Erricht. aller Anlagen, welche, um diese Zwecke zu erreichen, nötig, förderlich u. zweckmässig sind. Handel mit bergbaulichen Urprodukten u. den daraus gewonnenen Erzeugnissen. Beteiligung bei bestehenden oder neu zu errichtenden, gleiche oder ähnliche Zwecke verfolg. anderen Unternehmungen in jeder zulässigen Rechtsform. Vorerst ist die Ges. mit der Aufschliessung des Habersdorf-Rothenkreuzer Graphitlagerzuges beschäftigt. Im Geschäftsj. 1912/13 erwarb die Ges. umfangreiche Graphitabbaurechte im Pfaffenreuther Graphitgebiet. Da die Ges. in ihrem alten Gebiet durch Schwierigkeiten in der Entwicklung vorübergehend behindert waren, verlegten sie ihre Haupttätigkeit zunächst auf das neu- erworbene Gebiet, das durch einen schon vorhandenen Stollen bis zu erheblicher Tiefe bereits entwässert und teilweise aufgeschlossen war. Es wurden dort zwei Förderschächte betrieben u. weitere Aufschliessungsarbeiten vorgenommen. Dieselben ergaben ein reiches Graphitvorkommen von bester Qualität. Die Arbeiten auf dem alten Gebiet wurden Anfang 1915 wieder aufgenommen. Die Aufbereitungsanlage wurde in Rampersdorf errichtet u. kam 1914/15 in Betrieb. Der auf dem neuerworbenen Gebiet geförderte Graphit wird durch eine etwa 2 km lange Drahtseilbahn der Aufbereitungsanlage zugeführt, wogegen der Graphit aus dem alten Gebiet in den Grubenwagen direkt bis zur Aufbereitung gebracht wird. Ende 1920 waren die Aussichten recht ungünstig, woran vor allem die Steiger. der Löhne und der Betriebsmittel und ausserdem das Versagen der elektr. Kraft Schuld tragen, so dass die Gruben stillgelegt werden mussten. Eine neue Aufbereitungsanlage mit modernen Masch. wurde beschafft, die im Sept. 1917 den Betrieb aufnahm. Im Haarer Gebiet hatte die Ges. eine Option auf ca. 1500 Tagwerk Graphitabbaurechte. Behufs Aus- beutung dieser Optionsgrundstücke gründete die Ges. 1915 in Gemeinschaft mit dem Bank- haus S. Bleichröder in Berlin die Niederbayerische Graphitbergbau G. m. b. H. Von dem St.-Kap. von M. 20 000 besitzt die Ges. mehr als die Hälfte. Kapital: M. 5 600 000 in 4600 Aktien u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000, begeben zu pari. Urspr. M. 2 000 000. Im Sept. 1917 übernahm die Hirsch Kupfer- u. Messingwerke A.-G. in Berlin-Halberstadt eine grössere Anzahl der Aktien, welche Ges. dem Unter- nehmen namhafte Mittel zuwendete. arhöht lt. G.-V. v. 4./12. 1922 um M. 3 600 000 in 2600 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Die bisher. 100 Genussscheine sind in Vorz.- Akt. derart umgewandelt, dass auf 1 Genusssch. 10 Vorz.-Akt. entfallen. Die Vorz.-Aktien sind mit Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 10fachem Stimmrecht in best. Fällen ausgestattet. Die M. 2 600 000 St.-Akt. sind für den Kauf des Graphitbergbau-, Aufbereitungs-, Schmelz-