Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 521 Zweigniederlassung in Zinnwald, wo sich die Gesellschaft den massgebenden Einfluss auf die Gew. Zinnwald bei Altenberg i. Erzgebirge sicherte. Ende 1915 Erwerb sämtl. nom. M. 1 000 000 Aktien der Albert Fesca & Co. Masch.-Fabrik u. Eisengiesserei in B.-Reinicken- dorf; die Fabrikanlagen dieser Ges. wurden für die Herstellung wichtiger Spezialfabrikate ausgebaut. 1916–1920 Bau des Hochofenwerkes u. Stahlwerkes Reinholdhütte in Crefeld- Hafen, sowie eines neuen Rohrwerkes in Willich. Ersteres ist noch im Ausbau begriffen. Zur Sicherung des Erzbedarfes für das Hochofenwerk (Reinholdhütte) wurden Erzfelder erworben. 1916/17 auch Pachtung mit Vorkaufsrecht des Stahlwerks Brühl u. Umbau desselben für die Zwecke der Ges. Ende 1918 Übernahme der Mehrheit der Aktien der Bochumer Bergw.-A.-G. (Steinkohlen-Bergwerk) Für 5 Bochumer Aktien à M. 1200 wurden 6 Becker-Aktien à M. 1000 gewährt. Mitte 1919 erfolgte die vollständige Angliederung dieser Bergwerks-Ges. Die Bochumer Bergwerks-Aktien-Ges. war im April 1919 durch Gründe, die auf den Rückgang in den Arbeitsleistungen der Belegschaft bei gleichzeitiger starker Erhöh. der Lohnforderungen zurückzuführen sind, in Konkurs geraten. Die Ges. Becker hat damals durch Beschaffung neuer Geldmittel seitens einer schweizerischen Gruppe die Fortführung des Betriebes ermöglicht. Diese schweiz. Gruppe gewährte dem Stahlwerk ein Darlehen von M. 50 000 000 gegen Sicherungshyp. Die Ges. Becker beabsichtigt die Zechen „Präsident- u. „Herbeder Steinkohlenbergwerke“, die der Bochumer Bergwerks-Akt.-Ges. gehörten, mit mög- lichster Beschleunigung so auszubauen, dass innerhalb eines Jahres eine Mehrförderung von 50 % und innerhalb zweier weiteren Jahre eine Mehrförderung von 100 % erreicht wird. Diese beiden Zechen sind durch Beschluss der G.-V. v. 15./11. 1921 in das Eigentum der mit einem Kap. von M. 100 000 000 neu gegründeten Steinkohlenbergwerke Becker A.-G., Krefeld, übergeführt (s. u. Kap.). Die hierfür erforderlichen Mittel hat sich die Ges. durch Abschluss eines langjährigen Kohlenlieferungsvertrages mit einer schweizerischen Gruppe gesichert, der die Genehmigung der hierfür zuständigen Reichsministerien gefunden hat. Im J. 1920 erwarb das Stahlwerk Becker Aktien-Ges. sämtliche Kuxen der Braun- kohlengewerkschaft ,Colonia“. Dieses zwischen den Feldern der Hubertus-Akt.-Ges. und Gew. Luise der Rheinischen A.-G. für Braunkohlenbergbau gelegene Vorkommen, dessen Mächtigkeit auf 20 Mill. Kubikmeter Braunkohlen bester Beschaffenheit geschätzt ist, soll mit grösster Beschleunigung aufgeschlossen werden. Die gewonnene Braunkohle dient als Heizungsmaterial für die Anlagen des Stahlwerks. Kapital: Bis 3./3. 1923: M. 100 000 000 in 95 000 Aktien u. 5000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (max.) Vorz.- Div. u. 10 fach. Stimmr. ausgest. Urspr. M. 500 000. Bis 1916 erhöht auf M. 8 000 000, s. hierüber Jahrg. 1920/21. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 30./6. 1916 um M. 8 000 000. Die G.-V v. 26./10. 1918 beschloss die Ausgabe von M. 8 000 000 neuer Akt. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 29./11. 1919 um M. 600 000. Nochmalige Kap.-Erh. lt. G.-V. v. 30./10. 1920 um M. 25 000 000 in 25 000 St.-Akt. mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920. Gleichzeitig beschloss die G.-V. v. 30./10 1920 M. 5 000 000 in 6 % Vorz.-Akt. mit 10fachem Stimmrecht aus- zugeben; diese Vorz.-Akt. wurden vom Gen.-Dir. Reinhold Becker zu 110 % übern. Die a. o. G.-V. v. 15./11. 1921 genehmigte die beantragte Erhöh. des A.-K. um M. 40 000 000 in St.-Akt. Von den neuen, v. 1./7. 1921 ab div.-ber. St.-Akt. werden M. 20 000 000 von der Industriellen Bank-Ges. in Düsseldorf zum Kurs von 150 % übern. u. zum gleichen Kurse den Aktion. angeb. Die restl. M. 20 000 000 Akt. werden gleichfalls von der Industriellen Bank-Ges. übern. u. für die Ges. bestmöglichst, nicht unter 400 % verwertet. Die Vers. genehmigte weiter die Umwandlung der Zechen Präsident u. Herbede in eine selbständige A.-G. Diese neue Ges. erhält M. 100 000 000 A.-K., davon M. 95 000 000 St.-Akt. u. M. 5 000 000 6 % Vorz.- Akt. Das UÜbernahmekonsort. ist verpflichtet, dem Stahlwerk die Mehrheit der Akt. dieser Ges. zu überlassen. Von den Akt. der neuen Ges. wurden den Becker-Aktion. M. 20 000 000 zum Kurse von 150 % angeb. Die neue Zechen-Ges. wird die jetzt auf den Zechen ruhen- den M. 50 000 000 Schuldscheine (s. unten) übernehmen, wogegen ihr von der Becker-Ges. der gleiche Betrag von M. 50 000 000 in bar zur Verfügung gestellt wird. Die G.-V. v. 3./3. 1923 soll weitere Erhöh. um M. 50 000 000 St.-Akt. beschliessen, wovon M. 25 000 000 im Verh. 4: 1 den bisher. Aktionär. zu 2000 % angeb. werden. Hypoth.-Anleihe: M. 5 000 000 in 5 % Oblig. lt. G.-V. v. 21./9. 1912. Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %. Zs. 30./6. u. 31./12. Die Teilschuldverschreib. lauten auf den Namen der Treuhand-Akt.-Ges. in Cöln oder deren Order, sichergestellt durch erste Hypoth. auf sämtl. in Willich gelegene Grundstücke der Ges. einschl. aller darauf befindl. Bauwerke, Gebäude, Masch. u. Anlagen im Schätzungswerte von M. 7 266 700. Die Anleihe ist rückzahlbar beginnend mit dem 1./7. 1927 mit je M. 500 000 pro Jahr bis 30./6. 1937. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (F.). Zahlst.: Willich: Ges.-Kasse; Crefeld: Barmer Bankverein u.- dessen sonst. Niederlass.; Basel: Lüscher & Co. Kurs Ende 1913–1922: In Basel: 90, –, – =–, –, –, –, –, –, – %. In Zürich: 92, –, — — „„. Die a. o. G.-V. v. 30./6. 1916 ermächtigte den A.-R., eine hyp. eingetragene Oblig.-Anleihe bis zum Betrage von M. 5 000 000 auszugeben. Begeben Anfang Nov. 1916 an das Bankhaus C. H. Kretzschmar in Berlin. Die Ges. nahm im August 1918 bei einem Konsortium, dem Frankfurter u. Berliner Banken angehören, ein Darlehen von M. 15 000 000 auf, das auf 12 Jahre fest gegeben ist,