542 Kohlenbergbau. Bemerkung: Um einer Überfremdungsgefahr vorzubeugen, beschloss die G.-V. vom 30./3. 1920, dass in den Aufsichtsrat nur Reichsdeutsche eintreten können, die ununter- brochen mindestens 10 Jahre hindurch vor der Wahl Aktionäre der Ges. gewesen sind. Eine Abweichung von dieser Bestimmung bedarf der Mehrheit der in der G.-V. vertretenen Aktionäre. Eine Abänderung der ganzen Bestimmung ist nur mit neun Zehntel der Stimmen der ausgegebenen Aktien möglich. Koksofenbau und Gasverwertung Akt.-Ges. in Essen a. R. Gegründet: 25./5. 1916; eingetr. 5./8. 1916. Gründer s. dieses Handb. 1920/21. Zweck: Bau u. Betrieb von Anlagen zur Ent- u. Vergasung von kohlenstoffhaltigen Material. u. Verwert. der Derivate. Die Ges. ist auch berechtigt, ähnliche Unternehm. zu erwerben oder sich daran zu beteiligen, ZWeigniederlass. u. Agenturen zu errichten, Grund- stücke zu erwerben u. zu veräussern. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie =1 St. Bilanz am 31. März 1922: Aktiva: Mobilien 32 000, Bücher 1000, Werkzeuge, Material, Labor.-Utensil. 7000, Patente 1, Kassa 97 510, Waren 32 000, Schuldner 2 564 221, Bankguth. 207 526. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Gläubiger 819 735, Bankgläubiger 357 130, zweifelh. Forder. 100 000, Verrechn.-K. 175 292, Garantie-F. 300 000, R.-F. 50 000, Gewinn 139 100. Sa. M. 2 941 259. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 1 473 070, Zs. 504, Angest.-Versich., Kranken- kasse u. Berufsgenossenschaft 445 650, Patentgebühren 22 481, Abschr. 24 292, Gewinn 139 100. – Kredit: Vortrag 5178, Baubetrieb 2 099 920. Sa. M. 2 105 099. Dividenden 1916/17–1921/22: 0, 0, 0, 0, 10, 10 %. Direktion: Ing. Hugo Schroeder. Aufsichtsrat: Vors. Konsul Moritz Klönne, Dortmund; Dir. Aug. Boerner, Frankfurt a. M.; Dir. Eduard Zintgraff, Berlin; Fabrikbes. Max Klönne, Dortmund; Oberbürgermeister Kaiser, Schloss Bornsdorf (Lausitz). Zahlstelle: Frankf. a. M.: Metallbank u. Metallurg. Ges. Köln-Neuessener Bergwerks-Verein in Essen-Altenessen (Firma bis 30./9. 1912: Kölner Bergwerks-Verein). Gegründet: 14./7. 1849. Zweck: Ausbeutung von Bergwerkseigentum insbes. Betrieb der Steinkohlenzeche „Kölner Bergwerksverein“. Die Ges. besitzt im Gebiete der Stadt Essen u. der sich nördl. u. östl. anschliessend. Stadtgem. Gelsenkirchen u. der Landgem. Horst, Karnap u. Stoppen- berg Felder von zus. 15 482 624 qm Grösse, deren Kohlenreichtum bis 1000 m Teufe rund 250 000 000 cbm beträgt. Auf 5 Doppelschachtanlagen, Anna-Emil, Carl, Emscher I/II, Heinrich I/II u. Fritz I/II werden die sämtl. Flöze der Fettkohlenpartie u. die Flöze der Gaskohlen- u. Gasflammkohlenpartie bis ausschliessl. Flöz Bismarck abgebaut. Sämtl. Schacht- anlagen sind über Tage vollständig ausgebaut u. besitzen umfangreiche Kauen- sowie Be- triebs: u. Bürogebäude. Die Ges. erzeugt ausser Kohlen u. Koks an Nebenprodukten: Ammoniak, Teer u. Rohbenzol. Der gesamte Grundbesitz beträgt 621.6931 ha, von welchen 407,2576 ha mit Betriebsgebäuden, Beamten- u. Arbeiterhäusern bebaut sind. Die Zahl der Arbeiterwohnung. beträgt 2300, der Beamtenwohnung. 130; ausserd. ist ein Ledigenheim zur Unterbring. von 350 Mann vorhanden. Ferner besitzt die Ges. einen eigenen, am Rhein- Herne-Kanal gelegen. Hafen, mit dem sämtl. Anlagen ausser dem Schacht Carl unmittelb. Verbindung haben. Produktion: 1916 1917 918 1919 1920 1920/21 1921/22 Steinkohlen t 1 512 100 1 614 900 1 569 700 1 162 445 665 500 (6 Mon.) 1 564 380 1 597 530 Koks . t 439 040 431 888 427 887 284 560 156 742 5 376 930 346 686 An Nebenprodukten wurden dargestellt 1915– 1921/22: 14 409, 19 133, 17 724, 16 281, 11 178 t, 1920: I. Sem. 5989, 14 243, 13 950 t Teer; 1326, 1704, 1525, 1762, 1113 t, 1920: I. Sem. 584, 1148, 1349 t Reinammoniak; 2358, 3290, 3015, 3008, 1694 t, 1920: I. Sem. 834, 2305 2139 t, Benzol (Reinprodukte). Beteilig.-Ziffer beim Kohlen-Syndikat einschl. Trier jetzt 4 447 800 t; für Koks 963 540 t. Die Ges. gehört auch an der Deutsch. Ammoniak-Verk.-Vereinig., der Ges. für Teerverwert., der Deutschen Benzol-Vereinig. Die wichtigste Beteilig. der Ges. liegt in dem Besitz von etwa 92 % der 3000 Kuxe der Gewerkschaften Trier I, II, III in Hamm i. W. (s. bei Kap.); zum Erwerb d. restl. Kuxe sind entsprech. dem den Gewerken gemachten Angebot die erforderl. Aktien u. Barbeträge reserviert. Die 3 Gewerksch. Trier I, II, III besitzen rund 16 bei Hamm i. W. u. Dorsten gelegene, auf Steinkohle verliehene preussische Maximalfelder. Das Bergwerkseigentum haben die 3 Gewerkschaften der Bergwerksges. Trier m. b. H. in Hamm i. W. in Form eines Nutzniessungsrechtes zur Ausbeutung überlassen. Das St.-K. der G. m. b. H. von M. 30 000