„ Kohlenbergbau. Direktion: Dir. Ernst Schüssler, Stellv. Bergassessor Paul Günther. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Dir. Ernst Middendorf, Nordhausen; Stellv.: Geh. Oberfinanzrat Dr. Ernst Springer, Bergassessor a. D. Dr. Paul Heimann, Bankdir. Henry Nathan, Dr. Georg Solmssen, Bankdir. Rich. Fr. Ullner, Dir. E. H. von Berger, Berlin; Dir. Carl Adler, Berlin- Dahlem; Dr. Rich. Freund, Amsterdam. Bayerische Braunkohlen-Industrie Akt.-Ges. Sitz in Schwandorf (Oberpfalz); Betriebsverwaltung in Wackersdorf. Gegründet: 5./2. 1906; eingetr. 17./2. 1906. Sitz der Ges. bis 11./3. 1908 in Münster i. W. Gründer siehe Jahrg. 1908/09. Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergbau, Brikettfabrikation u. Ziegelei sowie der Erwerb u. die Veräusser. von Kuxen u. Anteilen an Bergwerken. Die Ges. beutet die Braunkohlenfelder Ader Gew. Klarderf bei Klardorf-Wackersdorf durch Förderung von Rohkohle u. durch Verarbeit. derselben in einer Brikettfabrik (10 Pressen-Leistung ca. 15 000 D. W.) aus, die Anfang 1908 in Betrieb kam. Die Anlagen sind durch ca. 6 km lange normalspurige Industriebahn mit der Staatsbahnstation Schwandorf verbunden. Die Kuxe der Gew. Klardorf standen ult. März 1921 mit M. 6 360 016 zu Buch. Der Gew. wurden vom Oberbergamt München ausserdem drei Braunkohlengrubenfelder unter den Namen „Joseph-Zeche“, „Eugenie-Zeche“ und „Zeche Sonnenried“ zu je 800 ha, in den Gemarkungen Wackersdorf u. Sonnenried (Be- zirksamts Burglengenfeld, bezw. Neunburg a. W.) gelegen, verliehen. Die Gew. erwarb in diesen Gemarkungen noch 3 weitere Grubenfelder unter den Namen „Robertzeche“, „Wackers- dorfé, „Frisch-Glück“. Generalvertriebsstelle der Ges. ist die Firma Bayer. Kohlen-Kontor- Ges. m. b. H. in Nürnberg, München, Regensburg, Straubing u. Augsburg. 1914/15–1916/17 infolge des Krieges eingeschränkter Betrieb. Kapital: M. 24 000 000 in 21 600 Akt. à M. 1000, 6 Vorz.-Akt. à M. 400 000. Urspr. M. 2000 000. Behufs Vergrösserung der Fabrik beschloss die a. o. G.-V. v. 4./2. 1907 Erhöhung um M. 700 000, übern, von einem Konsort. zu 152 %, angeboten den Aktionären zu 160 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 11./3. 1908 um M. 900 000 (auf M. 3 600 000) in 900 Akt. Diese Aktien sind übern. von der Gräflich von Merveldt'schen Hauptverwalt. zu Münster i. W. zu 130 %, angeb. den alten Aktionären 3:1 zu 132 %; geschehen 4.–18./4. 1908. Weiter erhöht lt G.-V. v. 23./3. 1921 um M. 3 600 000 (also auf M. 7 200 000) in 3600 Akt. à M. 1000 mit Div.- Ber. ab 1./4. 1920, übern. von einem Konsort. (Deutsche Bank Fil. München) zu 110 %, angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 1:1 vom 15./4.–30./4. 1921 zu 110 %. Die a. o. G.-V. v. 23./12. 1922 sollte beschliessen über Erhöh. um M. 16 800 000 in 14 400 Inh.-Akt. à M. 1000 u. 6 Vorz.-Akt. à M. 400 000. Ausgabekurs mindestens 100 %. Sämtl. Aktien sind ab 31./3. 1922 voll div.-ber. Die Namen-Akt. erhalten für je M. 1000 achtfaches Stimmrecht in bedingten Fällen. Im Übrigen sind sie mit den Inh.-Akt. gleichberechtigt, jedoch mit der Massgabe, dass im Falle einer Gewinnvyerteil. zunächst die Inh.-Akt. u. dann erst die Namen-Akt. 4 % Div. erlialten, während ein darüber hinaus zur Verteil. gelangender Reingewinn nach dem Verhältnis der Nennbeträge unter sämtl. Aktionäre gleichzeitig verteilt wird. Anleihe von 1912: M. 1 500 000 zu 4½ % verzinsl. 10 Jahre unkündbar. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Juli. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1922: Aktiva: Immobil. 49 000, Kasse 42 875, Eff. 4706, Kaut. 6014, Banken 2 725 609, Debit. 11 096 354, Vorauszahl. 1 266 825, Material. 3 784 669, Masch.-Reserve- teile 250 000, Mobil. u. Utensil. 1, Wagen u. Geschirre 1, Patente 1, Vorräte 1, Reklame- Material. 1, Konsortial-K. Gew. Klardorf 5 920 016. – Passiva: A.-K. 7 200 000, Obl. 3 800 000, Anleihe 1 500 000, R.-F. 720 000, Talonsteuer-Res. 224 000, Kredit. 6 023 711, Lohnreste 745 695, Rückst. f. Beamten- u. Arb.-Versich. 158 134, do. f. Steuern, Abgaben, soziale Auflagen etc. 3 591 368, unerhob. Div., ausgel. Obl. u. Obl.-Zs. 249 579, Reingewinn einschl. Vortrag 1920/21 933 584. Sa. M. 25 146 073. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 1 834 581, Steuern u. Abgab. 659 510, Obl.-Zs. 197 500, Beamten- u. Arb.-Versich. 853 265, Abschr. 656 712, Reingewinn einschl. Vortrag 1920/21 933 584 (davon Div. 864 000, Beamten- u. Arb.-Unterst.-Kasse 50 000, Vortrag 19 584). – Kredit: Vortrag 16 442, Bruttoüberschuss 5 118 711. Sa. M. 5 135 153. Besitzstand der Gew. Klardorf am 1. April 1922: Berechtsame 2 880 000, Grundst. 1 480 000, Arb.-Wohnhäuser 150 000, Beamtenwohnhäuser u. Restaur.-Geb. 150 000, Wohnhäuser- Einricht. 1, Gasthaus- u. Kantinen-Einricht. 1, Brikettfabrik 800 000, Kohlenaufbereit. 400 000. Schienen- u. Transportgeräte 50 000, Lokomotiven, Wagen u. Decken 10 000, Grubenanlage 1, Wasserleitung Wackersdorf 1, Aschentransportanlage 1, Betriebskontrollapparate etc. 1, Werkzeugmasch., Geräte etc. 1, Weiheranlage 1, Klärteichanlage 1, Wasserversorg.-Anlage 1, Wasserleit. u. Kanalisation 1, Platz- u. Wegebau 1, Mobil. u. Utensil. 1, Laboratoriums- Einricht. 1, Telephonanlage 1, Badehaus-Einricht. 1. Sa. M. 5 920 016. Passiva: Keine. Dividenden 1912/13–1921/2: 0, 4½, 4, 4, 5, 7, 4½, 8, 8, 12 %. Direktion: Kgl. Komm.-Rat Oskar Kösters, Bergwerks-Dir., Schwandorf. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Dr. Ing. h. c. Emil Georg Ritter v. Stauss, Berlin; Stellv. Kgl. Kämmerer Max Freih. von Pfetten, Schloss Ramspau b. Regenstauf; Oberrentmeister a. D. Hugo Kösters, Münster i. W.; Gen.-Dir. Dr. ing. h. c. Gust. Wegge, Brühl, Bez. Köln a. Rh.; Gen.-Dir. Dr. Hans Hochgürtel, Düsseldorf; Dir. Dr. Lehner, Bergassessor Max Pohl, Berlin; Ö