618 Metall-Industrie. u. der Vertrieb von Roh-, Halb- u. Fertigfabrikaten aus Kupfer und anderen unedlen Me- tallen u. deren Legierungen. Spezialität: Kupferröhren, Kupferbleche, kupferne Feuer- buchsen, Rundkupfer, Bronzeröhren, Messingröhren, Messingbleche, Messingstangen, Bronzen und Monelmetall, insbesondere für Lokomotiv- u. Schiffsmaterial u. für Militärwerkstätten. In Duisburg u. Aschaffenburg ca. 1125 Beamte u. Arb. 1914–1917 starke Beschäftigung für Kriegsbedarf. Die Fabrikanlagen umfassen: a) das Werk Duisburg (Grundfläche ca. 6 ha, wovon ca. 43 000 qam mit Fabrikgebäuden bebaut). Das Fabrikterrain liegt in Hochfeld an der Hüttenstrasse, mit der Hinterfront direkt am Rhein, hat eigene Kaianlage und zwei Eisen- bahnanschlüsse. Als Betriebsmittel stehen dem Duisburger Werk zur Verfügung: 1 Schmelz- werk mit 3 Gebläseschachtöfen u. 5 Raffinieröfen, 1 grosse Metallgiesserei, 17 Dampfkessel mit ca. 2000 qm Heizfläche, 15 Dampfmasch. mit ca. 8000 PS, 12 Walzenstrassen, 9 Betriebs- werkstätten für Rohr- u. Stangenfabrikation, 1 kompl. Drahtzieherei, 29 Glühöfen, 1 Press- werk, 2 Kupferschmiedewerkstätten, 1 mechan. Werkstatt, 1 mechan. Schreinerei, 1 grosse Metalldreherei, 1 Schmiede, 1 Hammerwerk, 1 Pressluftanlage, 2 elektr. Kraft- u. Licht- zentralen, 2 Eisenbahngleisanschlüsse, 1 Kaianlage mit elektr. Verladekran am Rhein. Zu dem Duisburger Werk gehört ein Bauterrain in Grösse von ca. 1,6 ha, darauf sind errichtet 24 Wohnhäuser mit ca. 65 Beamten- u. Arb.-Wohnungen. b) das Werk Aschaffenburg, Grösse 5,8 ha, hiervon entfallen auf Fabrikterrain ca. 3 ha. Die Grundstücke liegen in den Steuergemeinden Aschaffenburg u. Schweinheim, gegenüber der Station Aschaffenburg-Süd, und haben eigenes Anschlussgleis. Die gesamte bebaute Grundfläche beträgt 9050 qm, davon entfallen auf Fabrik- u. Verwaltungsgebäude ca. 7800 qm, auf Beamten- und Arb.-Häuser ca. 1250 qm. Die Betriebskraft wird durch 3 Dampfmasch. mit einer Gesamtpferdestärkezahl von 600 Ps geliefert, die von 3 Dampfkesseln mit Überhitzern in zus. 430 qm Heizfläche gespeist werden. Das Werk besitzt Schmelz- und Glühöfen, Walzwerke, Hammerwerke, Pressen u. Ziehbänke, elektr. Kraftübertragung u. elektr. Beleuchtungsanlage, Vollbahn- u. Schmalspurgleisanlagen. Die Ges. nahm massgebenden Einfluss auf die in Südwest- afrika, 60 Kkm von Swakopmund gelegene Khankupfergrube in Khan durch Erwerb der Mehrheit der St.-Anteile der sie besitzenden Ges. m. b. H. u. durch Übernahme eines dieser Ges. gewährten Kredits. Die Grube ist seit einer Reihe von Jahren erschlossen. Die Aufschlussarbeiten haben ein gutes Resultat an Qualität u. Quantität des Erzes ergeben. Aufbereitungsanstalt u. regelmässige Förderung seit 1914 in Betrieb; Bahnanschluss. Seit 1917 liegt die Grube still. 1912 Beteiligung mit M. 160 000 an der Gründung der Rich. Herbig &, Co. G. m. b. H. in Berlin, einer Verkaufs-Ges. für die Fabrikate der Ges. u. verwandte Artikel. Seit 1916 Beteilig. bei der Fa. Ver. Jaeger, Rothe & Siemens-Werke A.-G. in Leipzig. Kapital: M. 10 500 000 in 10 000 St.-Aktien à M. 1000 u. 2500 Nam.-Vorz.-Aktien à M. 200. Urspr. M. 10 000 000, begeben zu 108 %, übernommen von der Familie Heckmann (siehie auch oben). Weiter erhöht lt. G.-V. v. 21./3. 1921 um M. 500 000 in 2500 6 % Nam.- Vorz-Akt. à M. 200. mit Div.-Ber. ab 1/10 1920 u. 5fachem Stimmrecht. Genussscheine: 20 000 Stück, die bei einer Div. von 9 % auf die St.-Akt. eine Verzins. von M. 30 erhalten. Der Ges. steht das Recht zu, die Genussscheine mit M. 23.– einzu- ziehen. Die G.-V. v. 10./3. 1923 beschloss die Ausgabe von weiteren 10 000 Genussscheinen, bis dahin 10 000 Stück. Hypothekar-Anleihe: M. 4 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1910, rückzahlbar zu 103 %. 3000 Stücke à M. 1000 u. 2000 Stücke à M. 500, lautend auf den Namen der Deutschen Treuhand-Ges in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./10. 1915 bis 1939 durch jährl. Auslos. im Juli auf 1./10.; seit 1915 ver- etärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3Z:monat Frist zulässig. Noch in Umlauf Ende Sept. 1920:; M. 3 502 500. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. zur I. Stelle auf die Grundstücke, Gebäude u. HFabrikanlagen, Masch. etc. in Duisburg u. Aschaffenburg. Der Erlös der Anleihe diente zur Verstärkung der Betriebsmittel. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.). Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Kurs Ende 1910–1920: 101.25, 101.10, 99, 95.30, 97.40*, –, 92, –, 96*,. 98.50, 101.50 %. Eingeführt in Berlin am 22./8. 1910 zu 101 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 5 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 7½ % Tant. an A.-R., Überrest weitere Div. Der A.-R. erhält ausserdem eine feste 3 Vergüt. von zus. M. 12 000. Bilanz am 30. Sept. 1921: Aktiva: A.-K.-Einzahl.-K. 375 000, Grundst. 1645 975, Geb. 494 693, Masch., Werkzeug u. Utensil. 306 958, Bahnanschluss u. Quaianlage 21 032, Mobil. 1, Fuhrwerk 1, Automobile 1, Beteilig. 831 933, Kassa 106 874, Wechsel 9 145 309, Eff. u. Kaut. 1 619 819, Debit. einschl. Anzahl. 73 170 960, (Avale 36 500), Bestände 11 167 847. – Passiva: A.-K. 10 500 000, Obl. 3 389 000, do. Aufgeld 101 670, R.-F. 1 050 000 (Rückl. 50 000), (Aval- Akzepte 36 500), rückst. ausgel. Obl. 1545, unerhob. Obl.-Zs. 37 743, unerhob. Div. 14 330, Hyp. 293 431, Talonsteuer 270 000, Carl Justus Heckmann-Unterst. 504 734, Siedlungsbauten- Rückl. 8 226 504. Kredit. 71 813 354, Div. 2 202 500, Bonus 1 800 000, Genusssch.-Gewinnant. 1 000 000, Tant. 372 402, Zuw. an das Inst. f. Wirtschaftsrecht, Jena 25 000, Vortrag 284 191. Sa. M. 101 886 407. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 1 205 518, Unterh. von Geb. u. Fuhrwerk 1 494 531, Handl.-Unk. 7 516 711, Steuern 3 961 703, Vortrag 291 228, Reingewinn 5 442 865. – Kredit: Vortrag 291 228, Brutto-Uberschuss M. 19 621 329. Sa. M. 19 912 558.