724 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Dividenden 1911/12–1921/22: 6, 4, 4, 4, 5, 6, 11, 8, 10, 20, 20 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Gen.-Dir. Dr. Hans Birlo, Augsburg; Dir. Otto Hepke. Aufsichtsrat: (5–8) Vors. Komm.-Rat Alphons Rosenbusch, Grosshändler Mathias Berz, Grosskaufm. Heinr. Frisch, Dr. Hans Lessing, Berlin; Prof. Ludwig Noé, Danzig; Bank-Dir. Arnold Maser, Fabrikbes. Dr. Felix Silbermann, Augsburg. Zahlstellen: München u. Augsburg: Bayer. Filiale der Deutschen Bank; Augsburg: Dresdner Bank, Fil. Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg A.-G. Sitz in Augsburg. Gegründet: 1) „Maschinenfabrik Augsburg“ im Jahre 1840 unter der Firma C. Reichen- bach'sche Maschinenfabrik; A.-G. seit 30./11. 1857. 2) „Maschinenbau-Act.-Ges. Nürnberg“ im Jahre 1837; A.-G. seit 1873. Vereinigung beider Ges. gemäss G.-V.-B. v. 24. u. 26./11. 1898 und Eintrag ins Ges.-Register v. 23./12. 1898. Die Firma lautete von 1898 bis 7./12. 1908: „Vereinigte Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbaugesellschaft Nürnberg, A.-G. in Augsburg“. seitdem wie oben. Hauptgeschäftsstellen in Augsburg, Nürnberg u. Gustavsburg b. Mainz- Zweck: a) die Herstellung von Masch., Fahrzeugen, Eisenkonstrukt., Bauten u. techn. Einricht. aller Art sowie überh. die Weiterverarbeit. von Metallen in jeder dem Verbrauch angepassten Form, b) der Handel mit solch. Erzeugn., c) der Erwerb anderer Unternehm. u. die Beteilig. an anderen Unternehmungen. Die Werke der Gesellschaft befinden sich in Augsburg, Nürnberg, Gustavsburg und Duisburg. Sie befassen sich in der Hauptsache mit der Herstellung von Dampfkesseln, Dampfmasch., Dampfturbinen, Kondensationsanlagen, Rohrleitungsanl., Grossgasmasch., Gaserzeugern, Abwärmeverwertern, ortsfeste Dieselmotoren, Schiffsölmasch., Flugmotoren, Laufkranen, Drehkranen, Verladebrücken, Förderanlagen, Auf- zügen, Wagenkippern, Drehscheiben u. Schiebebühnen, Eisenbahnwagen, Strassenbahnwagen. Lastkraftwagen, Heizungs- u. Entstaubungsanlagen, Schachtförderanlagen, Brücken, Eisen- bauten aller Art, Eisenwasserbauten, Buchdruckmasch., Kälteerzeugungsmasch., Material- Prüfungsmasch., hydraulischen Pressen, Brikettierungsanlagen, Transmissionen, Eisen- u. Stahlguss, Press-, Stanz- u. Gesenkschmiedeteilen. Der industrielle Grundbesitz der Ges. umfasst rund 251 ha, wovon 116 ha auf das Werk Augsburg, 66 ha auf das Werk Gustayvs- burg u. 69 ha auf das Werk Nürnberg, entfallen. Von dem Grundbesitz dienen 104 ha, wovon 34 ha überbaut sind, Fabrikations- u. Verwaltungszweck., 15 ha sind mit Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern bebaut, 87 ha sind industrielles Reservegelände u. 45 ha, die land- wirtschaftlich u. durch Kleingärten für Arbeiter genutzt werden, dienen allgemeinen Reservezwecken. Ausserdem 421 ha in Form von 4 von den Werken unabhängigen Guts- höfen, wovon 81 ha auf Werk Gustavsburg, 340 ha auf Werk Nürnberg entfallen. Die Umstellung des Betriebes auf Friedensarbeit war rasch erfolgt. Die Zweigfabrik in Duis- burg wurde 1920 für M. 25 000 000 verkauft. Seit 1920 Interessengemeinschaft mit der Gutehoffnungshütte in Oberhausen. Seit 1921 Beteiligung bei der L. A. Riedinger Masch.- u. Bronzewarenfabr. A.-G. in Augsburg. Die Anlagekonti vermehrten sich 1912/13–1921/22 um M. 6 940 444, 1 587 254, 306 795, 554917, 7 244 890, 6 238 353, 7 041 536, 6 404 326, 4 647 526, 15 386 157. Angestellte u. Arb. 1922 18 789. An Arbeitslöhnen u. Gehältern wurden 1914/15–1921/22 M. 19 461 488, 24 529 838, 38 775 690, 64 981 048, 76 313 106, 137 146 180, 217 603 681, 479 083 549 bezahlt. Seit 1912 Beteil. bei Rigaer Eisenguss- u. Masch.-Werke vorm. Felser & Co. in Riga, deren A.-K. Rbl. 1 600 000 beträgt, mit 51 % dieses A.-K.; bisheriger Buchwert dieser Beteilig. M. 2 069 160; hierfür sowie für andere Auslandsforder. M. 9 000 000 abgeschrieben. Das Rigaer Werk wurde von den Russen aus- geräumt u. nach Nischninowgorod verschleppt. Die Gebäude, in Riga sind teilweise zerstört. Seit 1917 Beteil. an den Bayer. Flugzeugwerken. Mitte 1915 Übernahme der Lastwagenwerke A. Saurer in Lindau. In Verbindung damit wurde in Nürnberg der Lastkraftwagenbau aufgenommen und zu diesem Zweck die neue Firma M. A. N. Lastwagenwerke Sauer mit einem Kap. von M. 3 000 000 errichtet. Diese Firma wurde inzwischen aufgelöst u. wird als Abteilung des Werkes Nürnberg weitergeführt. Kapital: M. 100 000 000 in 9000 Aktien à M. 2000 u. 82 000 Aktien à M. 1000. Das urspr A.-K. der Maschinenfabrik Augsburg zu fl. 600 000 wurde erhöht 1885 um fl. 300 000 (begeben zu 200 %), 1888 um fl. 300 000 (begeben zu 300 %), 1889 um fl. 1 200 000 (begeben zu 103 %), 1897 um fl. 1 200 000 (begeben zu 200 %), 1898 um fl. 2 400 000; von diesen wurden begeben fl. 1 200 000 an die Aktionäre der Maschinenbau-Actien-Ges. Nürnberg gegen Einliefer. ihrer M. 1 800 000 Aktien, u. weitere fl. 1 200 000 zu 400 % anderweitig. Die G.-V. v. 6./12. 1906 beschloss nochmalige Erhöh. des A.-K. um fl. 1 200 000 (auf fl. 7 200 000) in 1200 Aktien à fl. 1000 = M. 1714.29, angeboten den Aktionären 5: 1 zu 200 %. A.-K. somit 1906–1911: fl. 7 200 000 (M. 12 342 888) in 6000 Aktien Em. I–VI (Nr. 1–6000) à fl. 1000 = M. 1714.29. Zur Beschaffung der Mittel zum Ankauf der Grundstücke, Fabrikgebäude, Masch. u. Werkzeuge in Duisburg, sowie der Erweiterungen u. Nachschaffungen für die Werke Augsburg, Gustavsburg u. Nürnberg, beschloss die G.-V. v. 6./12. 1911 die Erhöhung des A.-K. auf M. 18 000 000; es wurden die alten 7200 Gulden-Aktien fl. 1000 = M. 1714.29 durch Aufzahlung in 2000 Mark-Akt. umgewandelt u. weitere 1800 Stück neue 2000 Mark-Akt. ausgegeben. Für die Aufzahl. auf die alten Aktien u. für die neuen Aktien wurde ein Kurs von 200 % fest-