1032 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 464 578 qm. Dazu tritt Grundbesitz in Hennigsdorf, Charlcttenburg, Reinickendorf, Hagen u. Scheibenberg i. Erzgeb. mit einem Flächeninhalt von 2 096 256 qm, lautend auf den Namen der Hennigsdorfer Terrain- u. Hafen-Ges. m. b. H., der Verein. Dampfturbinen-Ges. m. b. H. u. der August Burg A.-G., deren sämtliche Geschäftsanteile bezw. Aktien die A E G besitzt. Ferner besitzt die Verein. Dampfturbinen-Ges. m. b. H. die Geschäftsanteile der gemeinnützigen Hennigsdorfer Siedelungs-Ges. m. b. H. mit einem Grundbesitz von 22 835 qm, auf dem sich 130 Wohnungen für Beamte u. Arb. befinden. 1920 Ankauf der M. 400 000 Aktien der A.-G. Braunkohlenwerk, Dampfziegelei Auguste bei Bitterfeld. 1921 Übernahme der Verein. Lausitzer Glasfabriken. Anfangs 1921 Eintausch von Aktien der Linke-Hofmann- Werke in Breslau, welche Ges. die Mehrheit des A.-K. von Lauchhammer A.-G. in Riesa besitzt. Im Okt. 1921 Eintausch der Aktienmajorität der A.-G. Mix & Genest, Telephon- u. Telegraphen- Werke in der Absicht einer gegenseitigen Ergänzung der beiden Ges. mit dem Schwach- stromgebiet, ferner wurde mit der Porzellanfabrik Ph. Rosenthal & Co. A.-G. eine Verständi- gung über eine Gemeinschaft technischer Porzellanherstellung erreicht. Die A E G hat eine beträchtliche Anzahl Kraftstationen u. Überlandzentralen erbaut (siehe dieses Handbuch 1916/17 u. früher). Nachdem im J. 1917/18 die vom Kraftwerk Zschornewitz nach Berlin führende 110 000 Volt-Fernleitung in Betrieb genommen war, wurde der A E G die Herstell. einer weiteren 110 000 Volt-Doppelleitung vom Kraftwerk nach Piesteritz u. die Verlegung einer zweiten Leitung nach Berlin in Auftrag gegeben. Die staatlichen Elektrizitäts-Werke Sachsens übertrugen der A E G eine Erweiterung der 110 000 Volt-Strecke u. eine Anzahl Lieferungen. Für die Niederlausitzer Überland- zentrale Calau wurde die Ausführ. einer Überlandzentrale mit rund 170 km Hochspannungs- leitung u. den Transformatorenstationen für die Kreise Lübben u. Luckau übernommen. Das Kraftwerk Flensburg übertrug der A E G die Ausführ. einer Uberlandzentrale mit 150 km Hochspannungsleitung, Transformatorenstationen u. Niederspannungsnetzen für eine grössere Anzahl Orte im Kreise Flensburg. Für das Kommunalkraftwerk Oppeln führt die A E G eine 50 km-Hochspannungsleitung u. Haypttransformatorenstationen 40 000/15 000- Volt aus. Für die Üperlandwerke Niederbayern u. die Versorgung des Lippischen Staates stellt die A EG Überlandzentralen her, ferner Erweiter. der Überland- anlagen für die Städt. Elektr.-Werke Görlitz, die Kreisämter Sagan u. Sprottau-Freystadt u. die Überlandzentralen Weferlingen, Oberfranken u. Elektr.-Verband Neumark. Die Städt. Elektr.-Werke Berlin bestellten eine 30 000 Volt-Kabelleitung zur Verbind. der Kraftwerke Rummelsburg u. Oberspree, die Stadtverwalt. in Amsterdam Erweiter. ihrer Kraftwerke. Schaltanlagen für 110 000 Volt wurden u. a. für das staatliche Kraftwerk Hirschfelde u. das Kraftwerk in Zschornewitz hergestellt. Neuerdings führt die A EG auch die Neuanl. von Kraftwerken einschl. des dampftechn. u. baulichen Teils aus wie bei der Provinciale Zeeusche Electriciteits-Maatschappih Middelburg Die Ges. erhielt 1921/22 die z. Zt. grössten Antriebe zweier Reversierstrassen eines Stahlwerkes im Rheinland mit je 27 500 PS. Leistung in Auftrag. Es besteht rege Nachfrage nach elektr. Betriebsmitteln für Hebe-, Transport- u. Hilfsmasch. aller Art. Der Wirkungskreis der Abt. Zentralstationen war von dem allg. Bestreben beeinflusst, die Krafterzeug. zus. zufassen u. einzelne Kraftquellen durch umfang- reiche Leitungsanlagen höherer Spannung zu verbilligen. Somit enfällt die Notwendigkeit gesetzl. Regelung u. behördl. Zwanges. Kennzeichnend für die Entwickel. ist der Auftrag auf zwei Dampfturbinen von je 50 000 Kw. für das Rhein.-Westfäl. Elektrizitätswerk, für das zwei Dampfturbinen der gleichen Type seit 1921 im Betrieb sind. Grössere Aufträge auf Turbo-Dynamos wurden von anderen Unternehm. erteilt, darunter zahlreiche zwischen 10 u. 20 000 Kw.; ferner auf Generatoren grösserer Leistung für Wasserkraftanlagen. In Verbind. mit diesen Bauten stand die Ausführ. wichtiger, umfangreicher Schaltanlagen. Transformatoren für höhere Spannungen wurden in grosser Zahl u. bis zu Einzelleistungen von 30 000 KVA bestellt. Auf Fernleitungen mit hohen Spannungen erhielt die Ges. Auf- träge von Staatsbehörden u. grösseren Elektrizitätsunternehm. Zur Sicherung der Leitungs- u. Schaltanlagen wurden Erdschluss-Spulen System Petersen verwendet. Die A E G hat über 400 Bahnbetriebe, die über die gange Welt verteilt sind, mit elektr. Zugförder. versehen. Sie ist beteiligt an den Merseburger Überlandbahnen u. besitzt einen grossen Teil der Aktien der Schlesischen Kleinbahn A.-G., deren Bahnnetz mit über 100 km elektr. Linien u. mit einer mit Dampf betriebenen Nebenlinie das oberschles. Industriegebiet überzieht. Pachtweise führt die A E G den Betrieb der elektr. Kleinbahn Emden-Aussen- hafen. Die Zahl der für Gleichstrombahnen mit Spannungen bis zu 1650 Volt ausgerüsteten Triebwagen u. Lokomotiven beträgt weit über 20 000 mit einer Motorgesamtleistung von rd. 2 000 000 PS. Für Wechselstrombahnen wurden über 500 Triebwagenausrüstungen mit mehr als ¼ Mill. PS.-Stundenleist. u. über 150 Lokomotiven mit einer Gesamtstundenleist. von über 150 000 PS. geliefert u. in Arbeit genommen. Für Industriebahnen führte die A E6G über 2300 Lokomotiven mit etwa 150 000 PS.-Stundenleist. aus. In der vor etwa 3 Jahren bedeutend erweiterten u. nach Hennigsdorf verlegten Lokomotivfabrik hat die A E G den Neubau, Umbau u. die Instandsetz. von Dampflokomotiven jeder Art aufgenommen An- nähernd 1000 instandgesetzte Reichsbahnlokomotiven u. mehr als 200 neue Personen- u. Güterzugmasch. schwerster Bauart für das In- u. Ausland haben inzwischen die A EG- Werkstätten verlassen. Für besondere Zwecke wurden von der A EG Akkumulatorenwagen, benzolelektr. u. neuerdings benzolmechan. Triebwagen ausgeführt. Tausende von Kilometern überirdischer Fahrleitung wurden von ihr in allen Ländern der Erde gespannt.