3 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Wasserkraftwerk III bei Hohenwart: Enthält eine Turbine mit einer Leistung von 180 PS., eine Dynamo-Masch. für eine Leistung von 135 KVA., welche eine Spannung von 3600 Volt besitzt. Wasserkraftwerk IV bei Englmannszell: Enthält eine Turbine für eine Leistung von 150 PS., die eine Dynamo-Masch. von 90 KVA. Leistung mit 3600 Volt Spannung antreibt. Dampfkraftwerk Riem (München-Ost): Enthält 2 stehende Dampf-Masch., welche normal je 400 u. maximal je 500 PS. leisten, ferner eine Dampfturbine mit einer Leistung von 1500 PS. Die Kessel-Anlage besteht aus 3 Kesseln mit zus. 700 qm Heizfläche. Das Werk besitzt eine neue, modern eingerichtete Schaltanlage, welche eine grössere Betriebssicherheit für das ganze Gebiet gewährleistet. Dio Betriebsstation Pfaffenhofen a d. Ilm enthält Verteil.- u. Schaltanlagen. Schalt- u. Verteil.-Stationen befinden sich ausserdem in Schrobenhausen, Wolnzach, Geisenfeld, Kothau b. Ingolstadt, Etzenhausen b. Dachau, Mering b. Augsburg, Mainburg. Die Gesamt- leistung der angebauten Wasserkräfte bei Unterbruck, Kranzberg, Hohenwart, Englmanns- zell ergeben zus. 4900 PS. Die Dampfreserve hat eine Normalleistung von 2500 PS. Zur Deckung des Strombedarfs über die eig. Erzeugungsmöglichkeit u. als Reservekraft ist der Strombezug von den Städt. Elektrizitätswerken München u. der K. Pulverfabrik Dachau, sowie von den Isarwerken durch entsprech. Erweit. der besteh. Schaltanl. u. durell die er- forderl. Hochspannungsleit. ermöglicht. Durch den Zusammenschluss des Netzes mit den gen. Werken ist eine Strombezugsmöglichkeit von 7500 KW. gewährleistet. Die eigene Dampfreserve leistet 1500 KW. Ausser den in den Werken untergebrachten Haupttrans- formatoren u. den für den Strombezug aus dem Netz der Städt. Elektrizitätswerke München erstellten grossen Stationen in der Hirschau bei München u. Achering-Kranzberg besass die Ges. Ende 1920 532 Transformatorstationen mit 537 Transformatoren von rd. 14 900 KW. Leistung in 525 angeschlossenen Ortschaften. Fernleitungs- u. Verteilungsanlagen: Mit dem Hochspannungsfernleitungsnetz wird ein grosser Teil Oberbayerns mit elektr. Strom ver- sorgt. Von diesen Hochspannungsleitungen ist der weitaus grösste Teil aus Kupfer erstellt. 997.6 km sind als Freileitung, 5.4 km in Kabelleitung ausgeführt. Die Hochspannungs- leitungen führen 44 000, 20 000, 10 000, 7000 Volt Spannung. Die Niederspannungsverteilungs- netze nebst Strassenbeleuchtungseinricht. in den angeschlossenen Ortschaften sind gleichfalls Eigentum der Ges. u. fast ausnahmslos aus Kupfer gebaut. Das Stromversorgungsgebiet erstreckt sich im Osten bis Schwaben, B.-A. Ebersberg, im Süden bis Otterfing b. Holz- kirchen, im Westen bis Mering b. Augsburg, im Norden bis einschl. Ingolstadt. Innerhalb dieses Gebietes kommt im Laufe der Jahre der Anschluss weiterer ca. 1700 Ortschaften in Frage, deren Versorg. naturgemäss nur durch Erschliess. neuer Kraftquellen bzw. durch Strombezug aus den z. Z. im Bau befindlichen grossen staatlichen Wasserwerken gedeckt werden kann. An Immobil. u. Grundst. besitzt die Ges. zus. 160 ha. Die Ges. ist Mit- begründerin der Neuen Amperkraftwerke A.-G. u. übernahm bei deren Gründung die M. 2 000 000 Vorz.-Akt. mit zehnfach. Stimmrecht, während M. 10 000 000 St.-Akt. letzterer Ges. den Aktionären der Amperwerke im Verh. 2: 1 zu 110 % zum Bezuge angeboten wurden; die Ges. sicherte sich die 5000 PS. betrag. Leistung dieses Werkes durch Abschl. eines langjährigen Pachtvertrages. Die Ges. besitzt von dem jetzigen A.-K. v. 40 000 000 M. 4 000 000 Vorz.-Akt. Insgesamt waren an sämtl. Werke Ende Juni 1921 angeschlossen: 262 240 Glühlampen mit 7867 KW., 986 Bogenlampen u. hochkerzige Glühlampen mit 371 KW., 12 495 Motore mit 45 520 K W., 5298 Heiz- u. sonst. Apparate mit 2701 K W., Gesamtanschlusswert 56 881 KW. einschl. 421 K W. Zusatzstrom) bei 16 550 Stromabnehmern in 534 Ortschaften. Die gesamte, Fernleitungslänge betrug 1138 km. Die Gesamterzeugung betrug 24 855 154 K W.-Sdt. wovon durch eigene Wasserkraft 14 725 086 KW-Std. erzeugt werden konnten. Der Rest musste durch Bezug von fremden Werken u. durch eigene Dampfkraft gedeckt werden. Die Konz.-Verträge sind auf die Dauer von 25–30 Jahren abgeschlossen u. zwar mit Wirkung ab Inbetriebsetzung der jeweils neu anzuschliessenden Ortschaften. Nach Ablauf von 15 Jahren sind die Gemeinden berechtigt, das Orts-Leitungsnetz zum Taxwert zu über- nehmen u. während der Konz.-Dauer als Grossabnehmer Strom von den Amperwerken zu beziehen. Wird der Vertrag mit den Gemeinden nicht erneuert, so wird der Ges. für die Zeit von 30 Jahren vom Tage des Erlöschens dieses Vertrages an das Recht eingeräumt, die Gemeindewege zur Legung von Durchgangs-Leitungen weiter zu benutzen gegen eine jährl. Entschädig. von M. 20 für jeden angefangenen Kilometer der für die Durchgangs-Leitungen benützten Wegstrecken. Kapital: M. 102 000 000 in 100 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G-V. v. 21./7. 1909 um M. 1 000 000, übern. von einem Konsort. zu pari, angeb. den Aktionären 2:1 zu 107 %. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 29./11. 1910 um M. 1 000 000 in 1000 Akt. mit Div.-Ber. ab 1./7. 1910, übern. von einem Konsort. zu pari, angeb. den Aktionären 3:1 v. 23./1. bis 3./2. 1911 zu 108.50 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 22./11. 1912 um M. 1 000 000 (auf M. 5 000 000) in 1000 Akt. mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, übern. von der Ges. f. elektr. Unter- nehmungen zu pari. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 16./11. 1917 um M. 2 000 000 (auf M. 7 000 000) in 2000 Akt. mit Div.-Ber. ab 1./1. 1918, übern. von einem Konsort. zu 100 %, angeb. den Aktionären zu 107 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 28./5. 1920 um M. 3 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920. angeb. den Aktionären zu 115 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 16./8. 1921 um M. 10 000 000 (also auf M. 20 000 000) in 10 000 Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1921, 71*