――――――――――――――――- ―――――――――――――――― ― .... 9 Tonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1203 Siegersdorfer Werke vorm. Fried. Hoffmann, Aktien-Gesellschaft in Siegersdorf in Schles. Gegründet: 1894. Zweigniederlass. in Haynau u. Lauban. Zweck: Fabrikat. von Erzeugnissen aus Ton u. anderen Mmeralstoffen, sowie der Handel mit den Rohstoffen oder Erzeugnissen aus denselben u. anderen Artikeln. Die Ges. ist be- rechtigt, zur Erreichung u. Förderung dieser Zwecke dienende bewegliche u. unbewegliche Anlagen jeder Art zu erwerben, zu errichten, zu betreiben, zu pachten, zu verpachten u. zu veräussern, sich auch an anderen gleichen oder ähnlichen Unternehm. in jeder Form zu be- teiligen, überhaupt alle Massnahmen zu ergreifen, um Geschäfte zu machen, welche dem Vorst. in Gemeinschaft mit dem A.-R. zur Erreichung u. Förderung dieser Zwecke angemessen erscheinen. Die Ges. kann mit Genehmigung des A.-R. Zweigniederlass., Verkaufsstellen u. Agenturen im In- u. Auslande errichten u. selbständig oder in Gemeinschaft mit Anderen betreiben. Die Ges. ist bei den Ver. Tschirner Tonwerken u. Rother'schen Kunstziegeleien G. m. b. H. allein beteiligt. Die Laubaner Tonwerke Akt.-Ges. wurden lt. G.-V. v. 20./12. 1912 vollständig mit der Ges. vereinigt. Der Grundbesitz der Ges. beträgt 269 ha 52 a 61 qm. Diese Grundstücke enthalten zum grössten Teil abbaufähigen roten, gelben sowie lederfarb. Ton, welcher aus mehreren Gruhen gefördert wird. Der Grundbesitz besteht grösstenteils aus Waldungen sowie aus ca. 100 Morgen landwirtschaftlich genutzter Fläche, die teils selbst bewirtschaftet, teils verpachtet ist. Die Siegersdorfer Werke haben 5 grosse, 2 kleine Ringöfen sowie einen Porzellanofen, in welchem Verblendsteine, Terrakotten, Fliesen, Wandplatten, Dachsteine, sowie Schamottewaren gebrannt werden, ferner 16 Muffelöfen, in welchen Steine in Blei- glasuren, Borglasuren u. Kunstglasuren hergestellt werden. Die ehemaligen Laubaner Tonwerke A.-G. bestehen aus den Fabrikanlagen in Gersdorf a. Queis u. dem Ziegelwerk in Lauban. Diese Werke haben 4 Ringöfen sowie 8 Muffel- öfen. Es werden dort dieselben Artikel hergestellt wie in Siegersdorf Die vormals Post- pischil'sche Kunstziegelei in Mittel-Bielau hat 2 Ringöfen, 3 periodische Ofen sowie 3 Glasur- öfen. Auf diesem Werk werden Eisenklinker. Mauer- u. Dachsteine hergestellt. Die Rother'schen Kunstziegeleien G. m. b. H. in Liegnitz fertigen Mauer- u. Dachsteine in 2 Ringöfen an. Die Betriebskraft sowie die elektr. Kraft wird auf den Werken durch eigene Anlagen erzeugt. Die Umsätze der Ges. betrugen 1918/19–1921/22: M. 2 620 400. 9 653 200, 19 450 561, 196 079 169. Beschäftigt werden ca. 900 Arb. u. 50 Angestellte. Kapital: M. 7 000 000 in 6000 Inh.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt., beide über je M. 1000. A.-K. bis 1910 M. 1 200 000. Die a. o. G.-V. v. 4./3. 1910 beschloss Erhöhung um M. 1 100 000 div.- ber. ab 1./11. 1909) auf M. 2 300 000. Die G.-V. v. 7./5. 1914 beschloss weitere Erhöhung des A.-K. um M. 360 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, begeben an Rittergutsbes. Bruno Post- pischil in Mittel-Bielau, der dafür sein Kunstziegelwerk in die Akt.-Ges. einbrachte. Weitere Kap-Erhöh. lt. G.-V. v. 12./1. 1921 um M. 340 000 mit Div.-Ber. ab 1./11. 1920, hiervon M. 266 000 den alten Aktion. gratis überl. Die G.-V. v. 8./4. 1922 hat Erhöh. des A.-K. um M. 4 000 000 in 3000 St.-Akt. u. 1000 7 % Vorz.-Akt. zu M. 1000 beschl. Die neuen Aktien haben halbe Div.-Ber. f. 1921/22; die neuen St.-Akt. sind zu 125 % übern von einem Konsort. (Commerz- u. Privatbank) u. d. Aktion. bis 17/. 1922 zu 150 % –£ Schlussscheinst. im Verh. 2:1 angeb. Die Vorz.-Aktien zu 108 % ausgegeben. Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. Gen.-Vers.: Nov.-Jan. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 1000 = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte. 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem M. 3000 feste Jahresvergüt. pro Mitglied u. M. 6000 für den Vors.), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Okt. 1922: Aktiva: Grundstücke 266 602, Wohngebäude 112 100, Fabrik- anlage 956 000, Masch.-Anlage 38 001, Wege- u. Anschlussgleis 5800, Utensil. 10 201, Pferd u. Wagen 2, Modelle u. Formen 1, Beteilig. 251 001, Kaut. 38 108, Wertp. 13 975, Schuldner 57 464 174, Banken, Reichsbank u. Postscheck 24 423 842, Kasse 2 178 453, Wechsel 1 000 000, Vorräte 1 2)8 224, Bürgschaftsschuldner 2 220 000. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Vorz.-A.-K. (1 000 000 davon noch nicht eingezahlt 750 000) 250 000. Gläubiger 34 520 344, R.-F. I 1 250 000, do. II 131 00/0, Delkr. 80 000, Res.-Aktienausgabe 41 542, Ern.-F. 100 000, Grunderwerbssteuer 100 000, Übergangs-K. 30 232 798, unerhob. Div. 5400, Bürgschaftsverpflicht. 2 220 000, Gewinn einschl. Vortrag 15 252 400. Sa. M. 90 186 484. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten 168 229 620, Abschreib. 165 500, Gewinn 15 252 400 (davon Div. 1 800 000, Bonus 4 200 000, A.-R. 782 000, Delkr. 2 420 000, Ern.-F. 2 000 000, R.-F. II 1 000 000, Steuern 3 0000 000, Vortrag 499 395). – Kredit: Gewinnvortrag 108 954, Beteilig 160 000, verschied. Einnahm. 273 856, Fabrikate 183 104 709. Sa. M. 183 647 520. Kurs Ende 1922: 11 960 %. Eingeführt in Berlin im Jan. 1922. Dividenden 1912/13–1921/22: 7, 0, 0, 0, 0, 5, 6–£—8, 10, 25, 40 %.£ 60 % Bonus. C.-V.: 4 J. (K.) Vorstand: Gen.-Dir. Rich. Bonfils. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Reg.-Rat a. D. Ronald Kessler, Magdeburg; Justizrat M. Boehm, Berlin; Dr. Forcke, Wernigerode; Kaufmann Oscar Rother, Lauban; Justizrat Georg Reisner, Bank-Dir. Selle, Bank-Dir. Becker, Breslau; Gen.-Dir. Dr. Hans Schäfer, Wüstegiersdorf. 76*