Porzellan-Fabriken. Aufsichtsrat: Vors. Kammerherr Fritz Freih. von Gemmingen-Hornberg, Stellv. Geh. Hofrat Dr. Ernst von Sieglin, Dr. Wilh. Cavallo, Obering. Gottlob Honold, Jul. Pfeiffer, Staatsminister a. D. von Gessler Exz., Stuttgart. Zahlstellen: Stuttgart: G. H. Keller's Söhne, Chr. Pfeiffer A.-G. Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther Akt.-Ges. in Selb. Gegründet: 1./2. 1902 mit Wirkung ab 1./1. 1902; eingetr. 1./4. 1902. Übernahmepreis M. 1 600 000. Gründung s. Jahrg. 1902/1903. Zweck: Erwerb, Fortbetrieb u. Erweiterung der von der Firma Lorenz Hutschenreuther in Selb bisher betrieb. Porzellanfabrik nebst Schlämmerer u. Erdgruben in Fischern bei Karlsbad in Böhmen. Grösse der Grundstücke Juni 1905 1.238 ha; 25 Porzellanbrennöfen; über 1000 Arbeiter. Ende 1906 Ankauf der Porzellanfabrik Jäger, Werner & Co. in Selb für M. 615 000. Diese Fabrik ist 1907–1909 einem gänzlichen Umbau unterzogen; Kosten hierfür ca. M. 1 350 000. Die Ges. erwarb 1908 ein Hausgrundstück in Krefeld für M. 163 888. Zugänge auf Anlage-Kti 1909/10–1919/20 M. 74 251, 56 959, 46 064, 47 068, 166 490, 15 206, rd. 3000. 4500, 427 844, rd. 188 000, 418 908. 1917 Erwerb der Porzellanfabrik Paul Müller in Selb, Kaufpreis M. 900 000; ausserdem erhält der Vorbesitzer eine Rente von M. 50 000 für 8 Jahre, welche aus dem Reingewinn gezahlt wird. Nach Kriegsausbruch beschränkter Betrieb mit 40 % der normalen Produktion; der Export ruhte vollständig. Die Ges. schloss für 1914/15 bei vorsichtiger Bewert. der Auslands- forder. mit einem Verlust von M. 315 263 ab, gedeckt aus R.-F.; 1915/16 neuer Fehlbetrag von M. 132 645, ebenfalls aus R.-F. gedeckt; 1916/17–1921/22 M. 307 029, 1 019 045, 821 471, 1 665 572, 5 605 423, 9 459 752 Reingewinn. Kapital: M. 21 000 000 in 20 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, wovon sich 800 Stück im Besitz der Porzellanfabrik Königszelt i. S. befinden, erworben 1905 gegen Hingabe von 1000 Königszelter Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 19./9. 1913 beschloss behufs Abdeckung von Bankschulden Erhöh. des A.-K. um M. 800 000 (auf M. 2 000 000), begeben zu 170 %. Auch von dieser Neu-Em. bezog Königszelt Aktien. Nochmals erhöht it. G.-V. v. 19./3. 1918 um M. 1 000 000, begeben zu 130 %. Diese Emiss. diente zum Ankauf der Porzellanfabrik Paul Müller in Selb. Die a. o. G.-V. v. 8./2. 1921 beschloss die Erhöh. des A.-K. um M. 2 000 000 auf M. 5 000 000 durch Ausgabe von 2000 Inhaber-Vorz.-Aktien à M. 1000. Die Vorz.-Aktien sollen einfaches Stimmrecht haben u. eine Vorz. Div. von 6 % mit Nachzahlungspflicht erhalten, während sie über diese Div. hinaus keinen Anspruch auf Anteil am Reingewinn haben. Die Einzieh. der Vorz.-Aktien ist zum Kurse von 112 % zuzügl. 6 % laufender Stück-Zs. gestattet. Bei der Liquid. sollen die Vorz.-Aktien vor den St.-Aktien bevorrechtigt sein. Lt. G.-V. vom 25./11. 1921 erhöht um M. 3 000 000 in 2000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. nach Umwandl. der alten 2000 Stück Vorz.-Akt. in St.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1921, den Aktion. angeboten (1: 1) zu 200 %. Lt. G.-V. v. 26 /10. 1922 erhöht um M. 13 000 000. Hypoth.-Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1906, 750 Stücke à M. 1000 u. 500 à M. 500, rückzahlbar zu 102 %; Tilg. durch Auslos. von 2 % u. ersparten Zs. ab 1./1. 1907 bis spät. 1./1. 1933. Auslos. im Juli auf 1./1. Aufgenommen zur Vergrösserung der Fabrik bezw. zum Bau neuer Öfen, sowie zum Ankauf der Porzellanfabrik Jäger, Werner & Co. in Selb. Zahlst.: Meiningen: Bank für Thür. vorm. B. M. Strupp u. Fil.;: Dresden: Gebr. Arnhold. Noch in Umlauf Ende Juni 1922 M. 545 000. Gekündigt zum 1./5. 1923. II. M. 800 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 22./7. 1907. rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000 u. 500, lautend auf den Namen der Bank f. Thür. oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. mit 2 % u. ersp. Zs. ab 1908 bis spät. 1932 durch jährl. Auslos. im II. Sem. auf 2./1., seit 1908 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. zulässig. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle auf die neue Fabrik u. zur II. Stelle auf die alte Fabrik. Treuhänderschaft: Bank f. Thür. in Meiningen. C.-V.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J (F.). Zahlst.: Meiningen: Bank f. Thür. (Strupp); Dresden: Gebr. Arnhold. Aufgelegt 30./9. 1907 in Meiningen u. Dresden zu 100 %. Noch in Umlauf jquli 1922: M. 496 000. Gekündigt zum 1./5. 1923. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6.; bis 1904 Kalenderj.; für die Zeit v. 1./1.–30./6. 1905 wurde eine Zwischenbilanz gezogen. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rückl., hierauf 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (neben einer festen Vergüt. von zus. M. 20 000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1922: Aktiva: Noch nicht eingez. 75 % auf M. 2 000 000 neue Vorz.-Akt. 1 500 000, Grundst. 337 325, Geb. 1 836 979, Öfen 1, Beamten- u. Arb.-Wohnh. 132 700, Masch. 1, Anschlussgeleise 1, elektr. Lichtanlage 1, Utensil. 1, Neubauten (noch nicht fertiggestellte Bauten) 714 893, Modelle u. Formen 1, Pferde u. Wagen 1, Landwirt- schafts-Vieh-K. 6966, Waren 2 631 151, Material. 5 896 184, Beteil. u. Eff. 613 249, Hyp. 200 000, Wechsel 333 913, Kassa 46 700, Debit. 47 990 583, (Avale 1 070 000). – Passiva: A.-K. 8 000 000, R.-F. 2 867 560, Werkerhalt.-K. 3 000 000, Sonder-Res. 400 000, Prior.-Anleihe Em. I 545 000, do. II 496 500, do. Einlös.-K. Em. I 3060, do. II 9180, do. Zs.-K. Em. I 6895, do. II 9217, unerhob. Div. 14 160, Kredit. 37 000 949, Stempel-Res. 38 500, Delkr.-K. 293 877, Grunderwerbs- steuer-Res. 96 000, (Avale 1 070 000), Reingewinn einschl. Vortrag 9 459 752. Sa. M. 62 240 651.