1260 Leinen-Industrie. Zweck: Erwerb und Weiterbetrieb der früher unter der Firma Kolb & Schüle in Kirchheim u. T. u. Bissingen u. T. betriebenen Buntwebereien für Baumwoll- und Leinen- garne. Auch Bleicherei, Färberei, Appreturanstalt u. mech. Werkstätte. Hauptfabrikations- Artikel sind Bettdrelle, Bettbarchent, Jacquardgewebe, Anzugsdrill u. Stoffe für Kinder- waschanzüge. Die Ges.-ist eingerichtet für den Betrieb einer Baumwollspinnerei in Kirch- heim-Teck mit 13 264 Spindeln, Flachsspinnerei in Urach mit 10 500 Spindeln, Buntweberei in Kirchheim-Teck mit 205 Webstühlen, Buntweberei in Bissingen mit 295 Webstühlen, Baumwoll- u. Stranggarnfärberei in Kirchheim-Teck, Färberei u. Bleicherei in Kirchheim- Teck, Stückfärberei in Kirchheim-Teck, Leinenbleicherei in Urach. Der Grundbesitz der Ges. besteht aus 46 862 qm in Kirchheim-Teck, wovon 13 261 qm überbaut, 28 488 qam in Bissingen-Teck, wovon 6347 qm überbaut, 83 250 qm in Urach, wovon 15 230 qm überbaut. Hierbei sind inbegriffen 16 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser in Kirchheim, Urach u. Bissingen. Die Spinnerei u. Weberei in Kirchheim, sowie die Weberei in Bissingen sind mit elektr. Kraftanlage versehen. 1918 Übernahme der Mech. Flachsspinnerei A.-G. Urach. Am 1./3. 1921 wurde von der Ges die Fabrik Gg. Langheinrich, Tischzeug- u. Leinenweberei, Schlitz in Hessen erworben. Die Firma wird als Filiale unter der Fa. Gg. Langheinrich Abt. der Kolb & Schüle Akt.-Ges. weiterbetrieben. Der Gesamtbesitz der neuerworb. Fabrik umfasst 60 201 qm, davon ca. 6200 qm bebaut. – Die Ges. besitzt sämtl. Aktien der Mech. Flachs- spinnerei Bayreuth, Laineck bei Bayreuth, die mit 4000 Spindeln arbeitet. Die Arbeiterzahl in sämtl. Betrieben zus. ist rund 2000. Am 21./11. 1922 wurde die Hechelei der Flachs- spinnerei Urach durch Brandunglück gänzlich vernichtet; der Schaden ist durch Versich. gedeckt, Ersatz wurde sofort beschafft. Kapital: M. 22 000 000 in 20 000 Inh.-St.-Aktien u. 2000 Namen-Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 4./3. 1911 um M. 200 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 7./6. 1918 um M. 600 000. Die G.-V. v. 25./2. 1920 beschloss Kap.-Erhöh. um M. 1 800 000 Sodann lt. G.-V. v. 18./1. 1921 Kap.-Erhöh. um M. 200 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 14./4. 1921 um M. 2 200 000 in 2200 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 2./7. 1921 um M. 600 000 in 600 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1921, begeben zu 100 %. Die Vorz.-Aktien sind ausgestattet mit 6 % (Max.) Vorz.-Div. mit Nachz.-Anspruch, 10 fachem Stimmrecht u. Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Alsdann erhöht lt. G.-V. v. 30./5. 1922 um M. 4 400 000 in 4000 St.-Aktien, div.-ber. ab 1./10. 1921, u. 400 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1922, erstere übern. von einem Konsort. (Dresdner Bank Fil. Stuttgart) zu 100 %, davon M. 3 000 000 angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 2:1 vom 2.–22./6. 1922 zu 100 %. Die Vorz.-Aktien sind den bisher. gleichberechtigt. Die M. 1 000 000 Vorz.-Aktien sind lt. G.-V. v. 15./11. 1922 in St.-Aktien umgewandelt. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 15./11. 1922 um M. 11 000 000 in 9000 St.- Aktien u. 2000 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1922, erstere übern. von einem Konsort. (Dresdner Bank Fil. Stuttgart), davon M. 6 000 000 angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 5: 3 zu 200 %. Die Vorz.-Aktien sind mit den gleichen Rechten wie die früheren Vorz.-Aktien (jetzt St.-Aktien) ausgestattet (s. oben). Genussscheine: Laut G.-V. v. 3./2. 1922 sind 6000 Genussscheine à M. 500 ausgegeben, die wie die Aktien div.-ber. sind. Hypoth-Anleihe: M. 700 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 10./8. 1912, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000 u. 500 lautend auf den Namen der Dresdner Bank Fil. Stuttgart oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1920 bis spät. 1939 durch jährl. Auslos. von mind. M. 35 000 im Mai auf 1./7.; ab 1./7. 1920 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher.-Hyp. zur I. Stelle auf ihren gesamten Grundbes. nebst allen Zubehör an Masch. etc. C.-V.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Ges.-Kasse; Stuttgart, Cannstatt, Heil. bronn, Ulm, Frankf. a. M.: Dresdner Bank. Kurs Ende 1913–1922: 98.50, 99.50*, –, 92, –, 97.50*, 97, 105, –, 105 %. Zugelassen in Stuttgart. – Zum 30./6. 1923 gekündigt. Aanleihe: M. 400 000 in 4½ % Oblig. Noch in Umlauf Ende Sept. 1922 von beiden An- leihen M. 795 000. Zum 30./6. 1923 gekündigt. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. (bis 1920 v. 1./7.–30./6.) Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 10 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., a. o. Abschreib. u. Rücklagen, 10 % Tant. an Vorst. u. Angestellte, 6 % Div. (Max.) an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Über- schuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser M. 10 000 fester Vergüt. pro Mitgl. u. von M. 20 000 für den Vors.), vom Rest weitere Div. an St.-Aktien. Bilanz am 30. Sept. 1922: Aktiva: Grundst. u. Wasserkraft 283 788, Fabrikgeb. u. Arb.- Wohnhäuser 1 289 259, Masch. u. Einricht. 546 672, Dampfkessel, elektr. Licht- u. Kraftanlagen, Spinnerei- u. Weberei-Utensil. 5, Vorräte 131 212 118, Debit. 38 331 431, Eff. 467 724, Bank- Kassa u. Wechsel 21 635 343. – Passiva: A.-K. 11 000 000, Genussscheine-Tilg.-F. 3 000 000, Obl. 795 000, R.-F. 17 700 557, Talonsteuer 14 800, nicht eingel. Obl. 27 000, rückst. Obl.-Zs. u. Div. 38 849, Waren-Umsatzsteuer 3 200 000, Lohn u. Provis. 3 134 412, Sparkasse der Arb. 103 462, Kredit. 146 001 871, Reingewinn 8 750 390. Sa. M. 193 766 343. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Gehälter 36 196 739, allg. Unk. 43 046 533, Abschr. 276 070, Repar. u Ern. 5 821 442 (davon Div. 4 025 500, Bonus 2 000 000, Genussscheine (Div. u. Bonus) 1 800 000, Vortrag 924 890). – Kredit: Bruttoerträgnis 93 815 046, Vortrag 276 131. Sa. M. 94 091 177. 3 „ ..