1728 Wasser- und Eiswerke, Kühlhallen etc. Wasser- und Tiswerke, Kühlhallen ete. Charlottenburger Wasser- u. Industriewerke A.-G. zu Berlin. Verwaltung in Schöneberg, Bayrischer Platz 9. Gegründet: 21./8. 1878; eingetr. 27./8. 1878. Firma bis 15./1. 1920 Charlottenburger Wasserwerke. Die Kommunalisierung der Wasserwerke wird seitens der Gemeinden angestrebt. Durch Schiedsspruch vom 13./12. 1919 ist der Ges. die Erhöh. des Wasserpreises je nach den Unkostensteigerungen vom 1./4. 1920 ab gestattet. Durch die behördlichen Ein- schränkungen ist eine Verringerung des Wasserverbrauchs eingetreten, die auch durch die Belieferung ausgedehnter Siedelungen nicht ausgeglichen werden kann. Zweck: Bau, Erwerb u. Betrieb von Wasserwerken, auch Erwerb von Grundst. für gesell- schaftl. Zwecke u. die Verwert. solcher Grundst. Seit 1922 ist die Ges. auch berechtigt, andere Unternehm. u. Anlagen zu betreiben oder sich an ihnen zu beteiligen, die gleiche oder ähnliche Zwecke verfolgen, z. B. Elektrizität, Gas, Kanalisation. Die Ges. übernahm das Charlotten- burger Wasserwerk am Teufelssee, u. zwar das auf fiskalischem, bis 1./10. 1931 bewilligten Terrain erbaute Wasserwerk mit Zubehör für M. 772 180, die übrigen Grundstücke für M. 128 000. Später wurde noch ein zweites Wasserwerk auf eigenem Grund und Boden am Wannsee in Beelitzhof (mit 91 Brunnen) errichtet. Die G.-V. vom 31./1. 1895 ermächtigte die Verw., den Wasserwerken der Stadt Charlottenhurg diejenige Rechtsgestalt zu geben, welche in Bezug auf die der Stadt zustehenden Übernahmerechte zweckmässig erschien, und die Geschäftsführung einer zu bildenden besonderen Ges. zu übernehmen. Die Kon- stituierung dieser Ges. mit Wirkung ab 1./10. 1894 erfolgte am 12./2. 1895 unter der Firma Charlottenburger Wasserwerke, G. m. b. H., mit einem Kapital von M. 13 004 500, welche von der A.-G. Charlottenburger Wasserwerke übernommen wurden, wobei diese Ges. M. 12 000 000 Einlage machte, und zwar M. 1 011 691 bar, M. 10 781 in Grundstücken, den Rest in Bauten, Anlagen, Materialien, Vorräten und Rechten. Die A.-G. hat Wasserlieferungsverträge mit folg. Gemeinden geschlossen: Schöneberg Vertragsdauer bis 1./1. 1920, Friedenau bis 1930, Wilmersdorf bis 1941, Lichterfelde bis 1939, Steglitz bis 1924, Tempelhof bis 1997, Zehlendorf bis 1950, Wannsee bis 1950, Mariendorf bis 1945, Neukölln bis 1997, Forst Grunewald bis 2000, Lankwitz bis 1939, Nowawes bis 1950, Teltow bis 1949, Johannisthal bis 1950, Marienfelde bis 1951, Dahlem bis 1952, Britz bis 1937, Rudow bis 1964, Stahnsdorf bis 1964, Buckow bis 1966, Kleinmachnow bis 1966, Ruhlsdorf bis 1966, Gemeinde Grunewald bis 1990, Nicolassee bis 2000, Drewitz bis 1976, Lichtenrade bis 1968, Schmargendorf bis 1997, Kleinglienicke bis 1998. Miersdorf bis 1981, Zeuthen bis 1981, Schulzendorf bis 2000, Waltersdorf bis 2000, Bohnsdorf bis 2000, Schönefeld bis 2000, Schmöckwitz bis 2000, Mahlow bis 2000, Glasow bis 2000. Der Vertrag mit der Gemeinde Grunewald kann jederzeit von ihr mit fünfjähr. Kündigungsfrist zum ersten eines Kalender- quartals gekündigt werden. Fast in allen Verträgen ist vorgesehen, dass sich der Vertrag um weitere 10 Jahre verlängert, wenn nicht eine bestimmte Anzahl von Jahren (2 resp. 3 resp. 5 Jahre) vor Ablauf eine Kündig. stattgefunden hat. Viele Verträge enthalten die „Meist- begünstigung“. d. h. sofern die Ges. künftig einer Gemeinde günstigere Bedingungen hin- Ssichtlich des Wassertarifs nebst zugehörigen Lieferungsbedingungen stellt, dass auch die anderen betr. Gemeinden darauf Anspruch haben. Der Wasserlieferungsvertrag mit der Gemeinde Schöneberg wurde wegen Steuerdifferenzen zum 1./1. 1920 gekündigt. Trotz Ein- tritt dieses Termins erfolgt aber vorläufig Weiterbelieferung der Gemeinde von Schöneberg mit Wasser. Die A.-G. besitzt Förderstationen zu Beelitzhof, Gross-Lichterfelde u. Johannisthal; ausser- dem Gerechtigkeiten für Wasserentnahme an Havelufer u. im Forstbezirk Gruncwald. Der Grundbesitz der Ges. beträgt 357,4372 ha, davon 49 942 qm im Stadtbezirk Charlottenburg, 2457 qm im Stadtbezirk Neukölln, 1 085 705 qm im Gemeindebezirk Zehlendorf, 26 461 qm im Gemeindebezirk Nikolassee, 922 qm im Gemeindebezirk Steglitz, 33 378 qm im Gemeinde- bezirk Lichterfelde, 544 317 qm im Gemeindebezirk Rudow, 44 152 qm im Gemeindebezirk Johannisthal, 1753 qm im Gemeindebezirk Kleinglienicke, 61 874 qm in Gutsbezirk Düppel, 67 498 qm im Gatsbezirk Grunewald-Forst, 238 508 qm im Gutsbezirk Berlin-Heerstrasse, 620 936 qm im Gemeindebezirk Dabendorf, 445 138 qm im Gemeindebezirk Glienicke b. Zossen, 530 358 qm im Gemeindebezirk Grossschulzendorf, 20 972 qm im Gemeindebezirk Jühns- dorf. Die Ges. erwarb eine grössere Anzahl Aktien der im Sommer 1921 gegründeten Askania A.-G., die sich mit der Herstell. von Bedarfsgegenständen für die Gas-, Elektrizitäts- u. Wasser-Industrie befasst. Kapital: M. 150 000 000 in 3330 St.-Akt. zu M. 300 u. 71 001 Aktien zu M. 1000, 26 000 Aktien zu M 3000. Urspr. M. 1 000 200, dann Stand 30./9., u. zwar: 1887 M. 1 334 200, 1888 M. 2 000 000, 1889 M. 3 000 000, 1891 M. 4 000 000, 1892 M. 5 000 000, 1893 M. 7 000 000, 1894 M. 8 000 000;